Der Ausbildungs- und Arbeitsmarkt im April

28.04.2023 | Presseinfo Nr. 17

1. Zukunft? Da geht was! Mit Beratung und Praktika klappt der Ausbildungsstart besser

„Es gibt deutlich mehr junge Menschen, die jetzt schon ihren Plan für die Zukunft gefunden haben als im Vorjahr und auch die Anzahl der noch unbesetzten Ausbildungsstellen ist zu diesem Zeitpunkt niedriger als im Vorjahr“, so zieht Andrea Demler, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Essen, eine erste Zwischenbilanz am Ausbildungsmarkt. „Wir haben das gesamte Jahr über immer wöchentlich unser erfolgreiches Speeddating „5 per Day“ durchgeführt und dabei den jungen Leuten einen Raum geboten, unkompliziert und gezielt auf die Arbeitgeber zuzugehen. So konnten Sie durch persönliches Auftreten von sich überzeugen. Und das hat Wirkung gezeigt. So wurden vielen jungen Menschen Praktika angeboten oder es erfolgten auch direkte Einstellungen in ein Ausbildungsverhältnis. Viele Jugendliche konnten wir auf dem Wege überzeugen, dass Ausbildung der erste Schritt ist, die eigene Erfolgsserie zu starten. Noch gibt es sehr viele offene Ausbildungsstellen und wir sind weiter für jeden jungen Menschen da, der eine Ausbildung sucht“, lädt Andrea Demler alle interessierten Jugendlichen ein.
„Wichtig ist aber auch, dass die Generation Z die Möglichkeit erhält, sich praktisch auszuprobieren. Wie sonst sollen die jungen Menschen herausfinden, welcher der weit über 300 betrieblichen Ausbildungsberufe überhaupt ihren Interessen entspricht. Und hier sind ganz klar die Unternehmen gefragt. Nur über Praktika oder Schnuppertage können die Jugendlichen wirklich erleben, ob der Beruf zu ihnen passt. Ein Praktikum ist für die Betriebe eine gute Möglichkeit, sich die Fachkraft von morgen zu sichern, wir unterstützen die Betriebe dabei gerne“, appelliert Demler auch an die Unternehmen.

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2022 meldeten sich 2.861 Bewerber/innen für Berufsausbildungsstellen (-7,5 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) bei der Berufsberatung. Insgesamt wurden der Agentur für Arbeit Essen im gleichen Zeitraum 2.688 Ausbildungsstellen gemeldet. Das entspricht dem Vorjahreszeitraum. Aktuell gelten noch 1.280 Bewerber/innen als unversorgt (-14,6 % im Vergleich zu April 2022). Dem stehen 1.362 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber (-9,3 % im Vergleich zum Vorjahresmonat).

• Link zum Angebot Check-U: https://www.arbeitsagentur.de/bildung/welche-ausbildung-welches-studium-passt
• Link zu Berufe TV: https://con.arbeitsagentur.de/prod/berufetv/start
• Willkommen in der virtuellen Ausbildungswelt: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/es- sen/content/1533754207313


2. Weiterhin hohe Arbeitskräftenachfrage in Essen

„905 neue Stellen, die uns Essener Arbeitgeber im April gemeldet haben und damit 118 Stellen mehr als im Vormonat, sprechen für sich. Das zeigt ganz deutlich, der Essener Arbeitsmarkt bietet Chancen für Beschäftigung. Dass die Arbeitslosigkeit trotzdem um 0,2 Prozentpunkte angestiegen ist, lässt sich vor allem darauf zurückführen, dass bereits viele Geflüchtete aus der Ukraine und anderen Ländern in diesem Monat ihre Sprach- und Integrationskurse beendet haben und sich nun im JobCenter arbeitslos melden und der Zugang in Arbeitslosigkeit aus einer Beschäftigung angestiegen ist“, kommentiert Andrea Demler, Vorsitzende der Geschäftsführung, den neuesten Arbeitsmarktbericht. „Der Arbeitsmarkt ist aber weiter aufnahmefähig. 4.246 offene Stellen bedeuten 4.246 Chancen für diejenigen, die jetzt eine Beschäftigung suchen. Mit der passenden Qualifikation könnten mehr Menschen von der Entwicklung am Arbeitsmarkt profitieren. Wer noch nicht über die notwendigen Qualifikationen verfügt, den beraten die Kolleginnen und Kollegen der Agentur für Arbeit gerne zu allen Fragen rund um das Thema Qualifizierung, Weiterbildung oder Berufswechsel“, ermuntert Demler.

Arbeitslosigkeit
Im April waren in Essen 31.841 Personen arbeitslos gemeldet, 516 mehr als im Vormonat (+1,6 %). Die Arbeitslosenquote beträgt 10,6 Prozent, im März lag sie bei 10,4 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat die statistische Arbeitslosigkeit in Essen um 2.408 Personen zugenommen (+ 8,2 %).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit) ist die Zahl arbeitsloser Men- schen gegenüber dem Vormonat um 142 auf 6.469 Menschen gestiegen (+2,2 %). Das waren 504 mehr als im April vergangenen Jahres (+8,4 %).

Entwicklung in der Grundsicherung
Im JobCenter Essen wurden im aktuellen Monat 25.372 Arbeitslose gezählt, 374 mehr als im März (+1,5 %). Gegenüber dem Vorjahresmonat hat die Zahl der Arbeitslosen um 1.904 Personen zugenommen (+8,1 %).

Langzeitarbeitslosigkeit
Mit aktuell 13.438 Personen hat die Zahl derjenigen, die bereits ein Jahr oder länger bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter arbeitslos gemeldet sind, gegenüber März um 86 Personen zugenommen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich ein Rückgang von 597 Frauen und Männern.

Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit
Im April waren in Essen 2.894 junge Menschen unter 25 Jahre arbeitslos gemeldet, 90 mehr als im März (+3,2 %) und 505 mehr als vor einem Jahr (+21,1 %). Mit 2.289 Personen entfällt das Gros auf das JobCenter (101 mehr zum Vormonat und 438 mehr zum Vorjahresmonat). 605 junge Frauen und Männer wurden von der Agentur für Arbeit betreut, 11 weniger als im März und 67 mehr als im Vorjahresmonat.

Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung1 lag im April bei 45.367 Personen. Das waren 133 Personen mehr als im März (+0,3 %) und 2.959 mehr als vor einem Jahr (+7,0 %). Die Unterbeschäftigungsquote beträgt 14,6 Prozent.
Im Rechtskreis SGB III hat die Unterbeschäftigung gegenüber dem Vormonat um 70 auf 8.066 Personen zugenommen (+0,9 %). Die Unterbeschäftigung im Rechtskreis SGB II lag mit 37.301 Personen um 2.229 Personen oder 6,4 % über dem Wert von vor einem Jahr.

Arbeitskräftenachfrage
Essener Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service insgesamt 905 Arbeitsstellen, 118 mehr als im Vormonat und 6 mehr als im Vorjahr. Im Bestand befanden sich zum Stichtag insgesamt 4.246 freie Stellen, 44 mehr als im Vormonat (+ 1,0 %) und 58 weniger als im Vor- jahresmonat (-1,3 %).


1 Die Unterbeschäftigung beschreibt das Volumen der Arbeitslosigkeit einschließlich der Personen, die zum Beispiel wegen der Teilnahme an Qualifizierungs-, Trainings- oder Beschäftigungsmaßnahmen, wegen Krankheit oder vorruhestandsähnlicher Regelungen nicht als arbeitslos gezählt werden.