In der Zeit vom 01.10.2021 bis zum 30.09.2022 haben die Betriebe im Bezirk der Agentur für Arbeit Flensburg 3.275 betriebliche Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das waren 279 Stellen mehr als im Vorjahreszeitraum (plus 9,3 Prozent).
Die meisten Stellenmeldungen kamen aus dem kaufmännischen Bereich, dem Handwerk und aus dem Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wie Rechts- und Steuerberatung, Veterinärwesen oder dem Architektur- und Ingenieurwesen.
Noch unbesetzt waren am 01.10.22 insgesamt 412 betriebliche Ausbildungsstellen. Zum Vorjahr ein Plus von 31 (8,1 Prozent). Die meisten unbesetzten Stellen gab es in den folgenden Ausbildungsberufen:
• Elektroniker/in – Energie-/Gebäudetechnik
• Kaufmann/-frau im Einzelhandel
• Hotelfachmann/-frau
• Koch/Köchin
• Anlagenmechaniker/-in – Sanitär, Heizung, Klimatechnik
Die Beratungsfachkräfte der Berufsberatung im Agenturbezirk unterstützten insgesamt 2.531 Bewerber*innen bei ihrer Suche nach einer geeigneten Ausbildungsstelle. Das waren 317 weniger als im Vorjahreszeitraum (minus 11,1 Prozent) und 698 weniger als noch vor zwei Jahren (-21,6 Prozent).
Die TOP 5 der Berufswünsche der Bewerber*innen haben sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert: Auf den ersten Plätzen standen bei den Jugendlichen primär Ausbildungsstellen in den Bereichen:
• Verkäufer/-in
• Kaufmann/-frau im Einzelhandel
• Kfz-Mechatroniker – PKW-Technik
• Kaufmann/-frau – Büromanagement
• Medizinische/r Fachangestellte/r
Noch unversorgt zum 01.10.22 waren insgesamt 319 Jugendliche (minus 98 bzw. 23,5 Prozent zum Vorjahr).
„Das Ausbildungsjahr 2021/2022 war weiterhin im hohen Maße von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt. Umso erfreulicher ist es, dass die Ausbildungsbetriebe im Bezirk der Agentur Flensburg trotz dieser schwierigen Bedingungen unverändert eine hohe Ausbildungsbereitschaft zeigten.
Angesichts der steigenden Arbeitskräftebedarfe ist die betriebliche Ausbildung weiterhin ein entscheidender Hebel der Unternehmen zur Sicherung der dringend benötigten Fachkräfte“, sagt Thorben Sauck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Flensburg.
Andererseits geht die Zahl der gemeldeten Bewerber*innen für eine duale Ausbildung kontinuierlich zurück. „Die Gründe dafür sind vielfältig“, so Sauck. Neben pandemiebedingten Aspekten und dem auch damit verbundenen Ausbau digitaler Services für Bewerber*innen, liegen die Ursachen maßgeblich in dem unverändert starken Trend zu einem längeren Schulbesuch und er demographischen Entwicklung, die zu deutlichen Rückgängen in der Zahl der Schulabgänger*innen führt.
Und auch wenn rein rechnerisch 1,4 Berufsausbildungsstellen je Bewerber*innen zur Verfügung standen, passen Angebot und Nachfrage nicht immer zusammen. Neben der fehlenden Passgenauigkeit zwischen den angebotenen und gesuchten Berufsbildern, kann ein Zusammenfinden an anderen Faktoren wie z. B.regionalen Aspekten scheitern
Neben den aktuell laufenden Nachvermittlungsaktivitäten, ist das Beratungsjahr für den nächsten Ausbildungsstart im Herbst 2023 bereits in vollem Gange. Auch hier empfiehlt Sauck, sofern noch nicht geschehen, schnellstmöglich den Kontakt zu den Fachkräften der Agentur für Arbeit zu suchen und sich beraten zu lassen.
Für Unternehmen ist der Arbeitgeberservice telefonisch erreichbar unter der kostenfreien Servicenummer 0800 4 5555 20.
Jugendliche können einen Termin für ein individuelles Beratungsgespräch mit der Berufsberatung telefonisch unter der regionalen Hotline 0461 819 101 oder der kostenfreie Rufnummer 0800 4 5555 00 vereinbaren.