Benjamin Ahmels hat diese Chance bekommen. Nach einem Langzeitpraktikum als Friedhofsgärtner begann er die Ausbildung zum Fachpraktiker im Gartenbau, die er nach drei Jahren erfolgreich mit der Note 2,1 bestanden hat. Aufgrund einer Lernbeeinträchtigung wurde der Arbeitgeber vom Reha-Team der Agentur für Arbeit Flensburg mit einem Ausbildungszuschuss für diesen besonderen Personenkreis unterstützt und im Rahmen von ausbildungsbegleitenden Hilfen bzw. der assistierten Ausbildung fachlich und sozialpädagogisch gefördert.
Während der Ausbildung, deren praktischer Teil in den Liegenschaften der Friedhofsverwaltung stattfand, lernte Ahmels die Vorbereitung und Verwendung von Erde und Substraten kennen, erfuhr wie man Pflanzen verwendet, pflegt und umweltschonend düngt, aber auch, welche Pflanzen es gibt und wie man diese vermehrt. Als Ahmels besonderen Stärken stellten sich aber die Motorenkunde und die Kommunikation heraus.
Arno Carstensen, Ausbilder bei der Friedhofsverwaltung Kappeln, schmunzelnd dazu: „Es gibt einen großen Kreis von Hinterbliebenen, die sich gerne mit ihm unterhalten und auch bei längerer Abwesenheit hier in der Verwaltung nachfragen, was denn mit ihm sei. Er hat hier seinen eigenen Fanclub“.
Die Ausbildung wurde auf den Friedhöfen der Stadt Kappeln und in der Berufsschule Kiel durchgeführt.
„Die Arbeit an der frischen Luft mit den Pflanzen, Sträuchern und Bäumen gefällt mir sehr gut. Sie bietet viel Raum, um gestalterisch tätig zu sein und es macht Spaß, mit den Jahreszeiten zu arbeiten. Nur bei Regen ist es nicht so toll“, so B. Ahmels.
Der theoretische Teil der Ausbildung fand in einer Fachklasse für Fachpraktiker/innen im Gartenbau mit 10 Schüler/innen in Kiel statt.
Kirstin Suder, Beraterin berufliche Rehabilitation und Teilhabe in der Agentur für Arbeit Flensburg, hält die Fachpraktikerausbildung für eine wertvolle Option, um jungen Menschen den Einstieg in das Berufsleben zu ermöglichen. Sie ist eine weitere Möglichkeit, dem Arbeits- und Fachkräftemangel zu begegnen sowie eine erfolgreiche Teilhabe am Arbeitsleben zu gestalten.
Da die Arbeitsorte nicht nur in Kappeln liegen, war der Erwerb des Führerscheins notwendig. Dafür stellte der Arbeitgeber ihn für drei Wochen zur Intensivbeschulung bei der DEULA in Rendsburg frei.
B. Ahmels wurde nach Erfolgreich bestandener Prüfung vom Ausbildungsbetrieb in ein versicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis bei der Friedhofsverwaltung Kappeln übernommen.