Gute Chancen für Ausbildungssuchende
„Die Zahl der jungen Menschen mit Interesse an einer Ausbildung ist in diesem Jahr deutlich gestiegen. Auf der anderen Seite haben die Unternehmen in der Region, trotz Rückgangs der bei der Agentur für Arbeit gemeldeten Ausbildungsstellen, unverändert einen hohen Bedarf an Nachwuchskräften. Beste Chancen also einen Aus-bildungsplatz zu finden“, so Thorben Sauck, Leiter der Agentur für Arbeit Flensburg, bei der Vorstellung der Bilanz des Berufsberatungsjahres 2023/24.
Von Oktober 2023 bis September 2024 wurden der Agentur für Arbeit Flensburg und den Jobcentern in den zugehörigen Kreisen insgesamt 2.706 Stellen für eine betriebliche Ausbildung gemeldet, eine Reduzierung um 514 (minus 16,0 Prozent) Stellen zum Vorjahr.
Die Zahl der in diesem Zeitraum bei der Agentur für Arbeit Flensburg gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber lag bei 2353, dies ist gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs von 219 (plus 10,3%). Nach mehreren Jahren mit rückläufigen Zahlen ist somit aktuell der Trend durchbrochen.
Zum Ende des Beratungsjahres, am 30. September 2024, waren noch 537 Ausbildungsstellen unbesetzt (Vorjahr 411 Ausbildungsstellen). Besonders schwer fiel die Besetzung im Handel, im Handwerk und in der Gastronomie.
Bis Ende September 2024 haben 886 der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber eine Berufsausbildung begonnen, 49 mehr als im Vorjahr (plus 5,9 Prozent). Das entsprach einem Anteil von 37,7 Prozent. 12,9 Prozent entschieden sich für einen weiteren Schulbesuch, ein Praktikum oder ein Studium. Der übrige Anteil verteilt sich unter anderem auf die Aufnahme einer Arbeit, der Teilnahme an einer geförderten Qualifizierung wie zum Beispiel einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme oder aber auch einer gemeinnützigen sozialen Arbeit. Von 14,2 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber liegt keine Rückmeldung zum Verbleib vor.
331 Bewerberinnen und Bewerber waren Ende September noch unversorgt, 18 weniger als im Vorjahr (minus 5,2 Prozent).
„Trotz der guten Chancen für Bewerberinnen und Bewerber gibt es auch junge Menschen, die keine direkte Perspektive für eine Ausbildung erhalten haben. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Vor allem machen regionale, berufliche und qualifikations-bedingte Unterschiede den Ausgleich auf dem Ausbildungsmarkt schwierig. Deshalb bieten wir auch nach Beginn des Ausbildungsjahres Beratung und Unterstützung an", erläutert Thorben Sauck in seinem Fazit.
Für alle Jugendlichen, egal ob noch bei der Unterstützung für dieses Jahr und mit einem Schulabschluss in 2025, steht die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Flensburg als Ansprechpartnerin zur Verfügung.
Beratungstermine - persönlich vor Ort oder digital: Jederzeit online buchbar!
Jugendlichen bietet die gebührenfreie Service-Rufnummer 0800 4 5555 00 die Möglichkeit, einen Beratungstermin bei der Berufsberatung zu vereinbaren.
Ganz neu angeboten werden freie Termine auch über das Online-Buchungstool:
https://web.arbeitsagentur.de/portal/terminvereinbarung/pc/agenturen/anliegenauswahl. Beratungen sind ebenso per Video möglich: https://www.arbeitsagentur.de/videotermin. Bei einem Videotermin kann ein persönliches Gespräch geführt werden – ohne Anfahrt und Wartezeit. Wichtige Informationen können dabei über den Bildschirm veranschaulicht werden.
Auf der Internetseite www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen stehen rund um die Uhr die vielfältigen digitalen Angebote zur Verfügung.
Berufsorientierung: Welcher Beruf passt zu mir?
Bevor junge Berufswähler*innen sich für einen Beruf entscheiden, sollten sie sich ausführlich über die verschiedenen Möglichkeiten informieren. Was sind persönliche Stärken, aber auch wo liegen eventuelle Schwächen?
Es ist wichtig zu klären, ob eine berufliche Ausrichtung bevorzugt wird, die Kreativität erfordert, oder ob eine handwerkliche oder technische Tätigkeit im Vordergrund steht. Sobald diese Fragen beantwortet sind, ist bereits ein großer Schritt in Richtung des passenden Berufes getan.
Eine gute Möglichkeit, um den Alltag in einem Berufsfeld kennenzulernen, sind Praktika. Diese werden von vielen Firmen angeboten. Das Ausprobieren eines Berufs lohnt sich auf jeden Fall! So können Berufswähler herausfinden, ob die jeweilige Tätigkeit wirklich passt. Und wer weiß, vielleicht lässt sich so schon nach wenigen Ta-gen herausfinden, dass der Beruf der Traumjob ist– oder auch, dass diese Tätigkeit so gar nicht zu einem passt.
Wo ist ein Praktikumsplatz zu finden?
Einen Praktikumsplatz findet man zum Beispiel über die Jobsuche der Bundesagentur für Arbeit. Einfach den Ort und einen Beruf oder die Branche eingeben. Eine ausführliche Klickanleitung ist hier zu finden: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/flensburg/berufsberatung/praktikum
Assistierte Ausbildung: Hilfe in 2 Phasen
Eine Assistierte Ausbildung (AsA) hilft jungen Menschen, eine Ausbildung zu finden oder abzuschließen.
Im ersten Teil der AsA unterstützen Expertinnen und Experten die Ausbildungsplatz-suchenden dabei, eine Ausbildung oder ein Praktikum zu finden. Es gibt Hilfe bei den Bewerbungsschreiben oder bei der Entscheidung, einen Beruf zu wählen. Sollten zum Beispiel Sprachkurse nötig sein, mit denen die Chancen auf eine Ausbildung verbessert werden, helfen die Expertinnen und Experten bei der Suche.
Im zweiten Teil der AsA unterstützen die Expertinnen und Experten während einer Ausbildung. Auszubildende erhalten zum Beispiel Hilfe dabei, für Prüfungen zu lernen,
in der Berufsschule am Ball zu bleiben, einen privaten Streit zu klären oder ein Prob-lem im Betrieb zu lösen, Deutschkenntnisse zu verbessern oder nach der Ausbildung einen passenden Job zu finden. Falls jemand die Ausbildung im Ausbildungsbetrieb nicht zu Ende machen kann: Die AsA hilft auch hier, einen neuen Betrieb oder eine andere Ausbildung zu finden.
Assistierte Ausbildung: Informationen für Betriebe
Vielfach können Betriebe Ausbildungsplätze nicht besetzen, weil sie keine passende Kandidatin oder keinen passenden Kandidaten finden. Häufig entsprechen die Kompetenzen der Nachwuchskräfte auch nicht den betrieblichen Anforderungen. Manche Unternehmen scheuen vielleicht die Aufwände für Organisation und Verwaltung der Ausbildung. Sie steigen daher nicht in Ausbildung ein oder verringern ihre Ausbildungsquote. Hier greift die Assistierte Ausbildung.
Mit der Assistierten Ausbildung lässt sich die Kluft zwischen den Erfordernissen eines Betriebes und dem Potenzial der Auszubildenden überbrücken. Junge motivierte Menschen können so in einem Betrieb eine Berufsausbildung beginnen und schließen diese erfolgreich ab.
Bei Fragen rund um das Thema Ausbildung können sich Betriebe an die kostenlose Arbeitgeber-Service-Rufnummer 0800 4 5555 20 wenden.