Die Arbeitslosenzahl in Frankfurt am Main ist im November auf 25.546 zurückgegangen. Das sind 288 Menschen weniger als im Oktober (-1,1 Prozent) und 1.044 mehr (+4,3 Prozent) als im November 2022. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 auf 5,9 Prozent zurück. Vor einem Jahr hatte sie bei 5,7 Prozent gelegen.
„Mit Beginn des Weihnachtsgeschäfts ist der Frankfurter Arbeitsmarkt jetzt in die Wintersaison gestartet“, betont Björn Krienke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main. „Zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten sorgen in der Regel dafür, dass Arbeitslosigkeit reduziert werden kann. Dennoch sind aktuell in Frankfurt mehr Menschen arbeitslos als vor einem Jahr. Das bedeutet: Weniger Bewegung und kein erkennbarer Trendwechsel. Berufliche Bildung und fachliches Know-how können maßgeblich dazu beitragen, schneller eine Anschlussbeschäftigung zu finden. Eines der größten Hindernisse bei der Jobsuche ist und bleibt mangelnde Qualifizierung. Mehr als zwei Drittel haben keinen Berufsabschluss. Und genau das ist die Schraube, an der wir drehen können: Mit Qualifizierungs- und Teilqualifizierungsangeboten, Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern und so benötigte Fachkräfte sichern.“
Anlässlich der aktuellen Aktionswoche „Inklusion bringt weiter“ der Bundesagentur für Arbeit ergänzt Björn Krienke: „Am 3. Dezember ist Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen. Deshalb möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich auf die unverzichtbaren Potenziale hinweisen, die ein inklusiver Arbeitsmarkt allen Unternehmen für die Fachkräftesicherung bietet. Auch hier können wir Betriebe aktiv dabei unterstützen, Menschen mit Behinderungen zu beschäftigen, auszubilden und weiter zu qualifizieren.“
Der leichte Rückgang der Arbeitslosenzahl seit Oktober ist mit Ausnahme der Menschen ab 50 Jahren (+40 Personen oder +0,5 Prozent) bei allen Personengruppen inklusive der von Langzeitarbeitslosigkeit Betroffenen sichtbar.
Im Vorjahresvergleich zeigt sich hingegen bei den meisten Personengruppen ein Anstieg. Davon ausgenommen sind wiederum von Langzeitarbeitslosigkeit Betroffene sowie junge Menschen unter 25 Jahren.
7.793 Menschen hatten im November bereits ein Jahr oder länger keine Arbeit. Das waren 81 Personen weniger als im Oktober (-1,0 Prozent) und 530 Menschen weniger als vor einem Jahr (-6,4 Prozent). Ihr Anteil an der Gesamtzahl aller Arbeitslosen lag analog zu den vorangegangenen zwei Monaten bei 30,5 Prozent.
Insgesamt gehörten 33,6 Prozent aller arbeitslos gemeldeten Menschen in Frankfurt am Main (8.582 Personen) dem Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) an, für den die Agentur für Arbeit verantwortlich ist. 66,4 Prozent (16.964 Personen) zählten zum Rechtskreis SGB II (Bürgergeld) und werden durch das Jobcenter Frankfurt am Main betreut. Seit Juni 2022 unterstützt das Jobcenter Frankfurt am Main auch ukrainische Geflüchtete. Nach vorläufigen Erhebungen waren im November 2023 insgesamt 1.155 ukrainische Staatsangehörige, überwiegend Frauen ohne deutsche Staatsangehörigkeit, die aufgrund des Krieges mit ihren Kindern einreisten, in Frankfurt am Main arbeitslos gemeldet.
Während die Arbeitslosenzahl in beiden Rechtskreisen seit Oktober etwas zurückgegangen ist, zeigt sich im Vorjahresvergleich eine voneinander abweichende Entwicklung: Im Rechtskreis SGB III waren aktuell 1.389 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als im November 2022 (+19,3 Prozent). Im Rechtskreis SGB II waren es 345 weniger (-2,0 Prozent).
Die Zahl der sogenannten Bedarfsgemeinschaften, also der Haushalte und Lebensgemeinschaften, die zur Sicherung ihres Unterhaltes auf finanzielle Leistungen des Jobcenters angewiesen sind, hat sowohl im Vormonatsvergleich (-0,5 Prozent) als auch im Vorjahresvergleich (-4,5 Prozent) abgenommen. Nach vorläufigen Berechnungen wurden in Frankfurt am Main zuletzt 32.349 Bedarfsgemeinschaften gezählt.
„Entgegen dem durch die aktuellen Debatten um das Bürgergeld entstehenden Eindruck, ist die Zahl derjenigen, die auf finanzielle Leistungen des Bürgergeldes angewiesen sind, im November wieder zurückgegangen“, ergänzt Ulli Dvořák, Geschäftsführer des Jobcenters Frankfurt am Main. „Zudem sind deutlich weniger Familien und Haushalte, mehr als 1.500, von finanziellen Zuwendungen abhängig als vor einem Jahr. Unternehmen können ihren noch immer großen Bedarf an Arbeitskräften begegnen, indem sie bei der Personalsuche offen sind und aufbaufähige Potenziale berücksichtigen. Ich hoffe sehr, dass eine solche Offenheit auch die Integration Geflüchteter aus der Ukraine und anderer Länder in den Arbeitsmarkt vorantreibt.“
Arbeits- und Fachkräftebedarf trotz Rückgang des Stellenbestandes groß
Mit 9.578 freien, bei der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main gemeldeten Stellen, ist der Stellenbestand niedriger als im Vormonat und im Vorjahr. Dennoch gingen von Seiten der Unternehmen im Jahresverlauf bislang etwa 600 Stellenmeldungen mehr ein, als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im November wurden insgesamt 2.213 Stellen gemeldet. Das waren 174 mehr als im Oktober (+8,5 Prozent) und 220 weniger (-9,0 Prozent) als vor einem Jahr.
Die meisten Stellenzugänge im November kamen aus der Informatik, Berufen der kaufm. techn. Betriebswirtschaft und dem Objekt-, Werte- und Personenschutz. Die größten Stellenbestände gibt es für Berufe in der Informatik, Berufe im Objekt-, Werte- und Personenschutz und Berufe im Verkauf.