Die Arbeitslosenzahl in Frankfurt am Main ist im März leicht angestiegen. Insgesamt waren 27.741 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 172 Personen mehr (+0,6 Prozent) als im Februar und 3.023 mehr (+12,2 Prozent) als im März 2023.
Die Arbeitslosenquote blieb bei 6,4 Prozent. Vor einem Jahr hatte die Quote bei 5,8 Prozent gelegen.
„Eine sichtbare Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt ist in diesem Monat noch ausgeblieben“, erklärt Björn Krienke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main. „Ungeachtet der kontinuierlichen Bewegung auf dem Arbeitsmarkt kommt es bedingt durch eine anhaltende konjunkturelle Schwäche noch zu keinem erkennbaren Rückgang der Arbeitslosigkeit. Dennoch hat die Beschäftigung insgesamt weiter zugenommen und einen neuen Höchstwert erreicht. Während die Beschäftigung in einigen Branchen wie dem Bau, dem Handel und dem verarbeitenden Gewerbe stagniert, wachsen andere Branchen stärker. Darunter fallen unter anderem Information und Kommunikation, Finanzen und Versicherungen sowie wirtschaftliche Dienstleistungen. Der Arbeitsmarkt verändert sich rasant. Das birgt Risiken, aber eben auch Chancen. Wir müssen die Transformation, die zunehmende Technisierung und Digitalisierung in der Wirtschaft als Chance begreifen und unser Handeln daran ausrichten. Das bedeutet, dass wir dieses Thema noch nachdrücklicher vorantreiben werden, Überzeugungsarbeit leisten wollen, um entsprechend zu qualifizieren und vermitteln zu können.“
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erreicht neues Allzeithoch
Nachdem die Beschäftigungsentwicklung durch den Einfluss der Corona-Pandemie vorübergehend gebremst wurde, nahm sie ab 2021 wieder an Fahrt auf. Die nun vorliegenden aktuellen Daten (Stichtag 30. September.2023) zeigen, dass sich diese Entwicklung im Vorjahresvergleich fortgesetzt hat. Im September 2023 gingen insgesamt 637.402 Menschen in Frankfurt am Main einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach, 14.532 mehr als im Vorjahresquartal (+2,3 Prozent). Dieser in einem September übliche Anstieg liegt deutlich über dem Niveau der Vorjahre.
Halbjahresbilanz im aktuellen Ausbildungsjahr
Von Oktober 2023 bis März 2024 haben sich bei der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main 2.407 Bewerberinnen und Bewerber um eine Ausbildungsstelle gemeldet. Das waren 72 junge Menschen mehr (+3,1 Prozent) als im März 2023. Im gleichen Zeitraum meldeten die Frankfurter Unternehmen 2.842 offene Ausbildungsstellen. Auch das waren mehr als vor einem Jahr (+520 Ausbildungsstellen oder +22,4 Prozent).
Nach Ablauf des ersten Halbjahres sind 1.502 Ausbildungsinteressierte noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. 1.923 gemeldete Ausbildungsstellen sind noch frei.
Rein rechnerisch kommen zum aktuellen Zeitpunkt auf 100 noch nicht besetzte Ausbildungsstellen 78 Bewerberinnen und Bewerber.
„Bis zum Ende des Ausbildungsjahres wird sich noch viel bewegen“, ergänzt Björn Krienke. „Es ist ein gutes Signal, dass wieder mehr junge Menschen durch ihre Meldung ihr Interesse an einer Ausbildung ausdrücken, als vor einem Jahr. Auch die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen ist gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnerinnen und -partnern HWK, IHK und Jobcenter machen wir immer wieder mit unterschiedlichen Angeboten und Aktionen auf die vielen beruflichen Möglichkeiten einer dualen Ausbildung und eines dualen Studiums aufmerksam. Sie bilden ein solides und erfolgversprechendes Fundament für individuelle berufliche Karrieren.“
Der Anstieg der Arbeitslosenzahl seit Februar ist - mit Ausnahme der Menschen ohne deutschen Pass - bei allen Personengruppe sichtbar. Von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind 8.304 Menschen. Das sind etwas mehr als im Februar (+84 Personen oder +1,0 Prozent) und auch etwas mehr als im März 2023 (+216 Menschen oder +2,7 Prozent). Ihr Anteil an der Gesamtzahl aller Arbeitslosen lag bei 29,9 Prozent.
33,9 Prozent aller in Frankfurt am Main arbeitslos gemeldeten Menschen, das sind insgesamt 9.391 Personen, werden im Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) gezählt und von der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main betreut.
66,1 Prozent, das sind insgesamt 18.350 Menschen, gehören dem Rechtkreis SGB II (Bürgergeld) an, für den das Jobcenter Frankfurt am Main verantwortlich ist. Auch die Unterstützung ukrainischer Geflüchteter liegt seit Juni 2022 in den Händen des Jobcenters. Nach vorläufigen Erhebungen waren im März 1.414 ukrainische Staatsangehörige in Frankfurt am Main arbeitslos gemeldet.
Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften, also Haushalte, Lebensgemeinschaften und Familien, die zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes auf die finanzielle Unterstützung des Jobcenters angewiesen sind, ist gegenüber dem Vormonat und dem Vorjahrjahresmonat zurückgegangen. Nach vorläufigen Berechnungen wurden im März 32.410 Bedarfsgemeinschaften in Frankfurt am Main gezählt. Das sind 115 weniger als im Februar (-0,4 Prozent) und 1.472 weniger als im März 2023 (-4,3 Prozent).
„Ob im Rahmen des aktuellen Job-Turbos für geflüchtete Menschen, in unserem Jugendjobcenter oder für alle anderen Zielgruppen: Unser wichtigstes Ziel ist, Menschen wieder in Arbeit zu bringen und dabei bestmöglich zu unterstützen“, betont Ulli Dvořák, Geschäftsführer des Jobcenters Frankfurt am Main. „Jeder Mensch sollte die Chance bekommen, sich aktiv am Arbeitsleben beteiligen zu können. Dabei sind wir auf die Unterstützung der Unternehmen angewiesen und ihre Bereitschaft, auch zu ihrem eigenen Nutzen Potenziale zu fördern, die nicht sofort alle Erwartungen erfüllen können. Viele Menschen, die eine Arbeit suchen, können die Erwartungen der Unternehmen nicht erfüllen und passen nicht auf die ausgeschriebenen Stellen. Auch deshalb sind viele Menschen länger auf den Bezug des Bürgergeldes angewiesen, als ihnen lieb ist. Daran würde eine Kürzung der Leistungen nichts ändern.“
Weniger Stellenmeldungen als im Vorjahr
Im März gingen 1.957 neue Stellenmeldungen bei der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main ein. Das sind 12,1 Prozent weniger als im Februar und 9,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Stellenzugang seit Jahresbeginn lag mit insgesamt 5.861 Stellen unter dem Wert des Vorjahres (-12,5 Prozent oder -839 Stellen). Im Stellenbestand sind 9.099 Stellen gemeldet, knapp 300 mehr als im Vormonat und rund 1.160 weniger als im März 2023.
Die meisten Stellenzugänge kamen aus Berufen der Überwachung von Eisenbahnverkehrsbetrieben, Berufen der kaufm. techn. Betriebswirtschaft, und Berufen der Informatik. Die höchsten Stellenbestände gibt es für Berufe im Objekt-, Werte- und Personenschutz, Berufe im Verkauf und für Berufe in der kaufm. techn. Betriebswirtschaft.