Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit während der Sommerferien

Die Arbeitslosenzahl in Frankfurt am Main ist in den Sommerferien angestiegen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich auf 6,6 Prozent. Gratulation an alle Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger.

30.08.2024 | Presseinfo Nr. 75

Die Arbeitslosigkeit in Frankfurt am Main ist im August saisonbedingt angestiegen. 29.229 Menschen waren von Arbeitslosigkeit betroffen, 540 mehr als im August (+1,9 Prozent) und 2.768 Personen mehr als vor einem Jahr (+10,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent. Im August 2023 hatte sie noch bei 6,1 Prozent gelegen. Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Frankfurt am Main ist mit 637.750 (+11.528 im Vergleich zum Monat August 2023) weiterhin auf hohem Niveau.

Der Anstieg der Arbeitslosenzahl gegenüber Vormonat und Vorjahr ist bei allen Personengruppen sichtbar, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung. Den prozentual höchsten Anstieg gegenüber Juli gab es bei den jungen unter 25-Jährigen (+12,7 Prozent), den geringsten bei Menschen, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind (+1,0 Prozent). Im Vorjahresvergleich fiel der prozentuale Anstieg bei den ab 55-Jährigen am höchsten aus (+18,8 Prozent).  

36,0 Prozent der in Frankfurt am Main arbeitslos gemeldeten Menschen - insgesamt 10.530 Personen - werden im Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) gezählt und von der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main betreut. 64,0 Prozent - insgesamt 18.699 Menschen - sind dem Rechtkreis SGB II (Bürgergeld) zugeordnet, für den das Jobcenter Frankfurt am Main verantwortlich ist. Seit Juni 2022 fällt auch die Unterstützung ukrainischer Geflüchteter in den Aufgabenbereich des Jobcenters. Nach vorläufigen Erhebungen wurden in Frankfurt am Main im August 1.307 ukrainische Staatsangehörige als arbeitslos gezählt.

Während sich die Gesamtzahl der von Langzeitarbeitslosigkeit betroffenen Menschen gegenüber Juli mit 8.777 Personen um 1,0 Prozent etwas erhöhte (+88 Personen), stieg auch die Anzahl von Bedarfsgemeinschaften im Vergleich zum Juli leicht an. Im August erhielten 32.689 Haushalte, Lebensgemeinschaften und Familien in Frankfurt finanzielle Unterstützung des Jobcenters zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes. Das sind 0,3 Prozent mehr als im Juli (+99 Bedarfsgemeinschaften) und 1,2 Prozent weniger (-409 Bedarfsgemeinschaften) als vor einem Jahr. 

„In der Grundsicherung ist die Arbeitslosenzahl innerhalb der Ferienzeit leicht angestiegen“, erklärt Ulli Dvořák, Geschäftsführer des Jobcenters Frankfurt am Main. „Auch die Zahl der von Langzeitarbeitslosigkeit Betroffenen ist etwas höher als im Juli, bleibt aber weiterhin niedriger als vor einem Jahr. Ich rechne mit einer Belebung des Arbeitsmarktes, da Unternehmen erfahrungsgemäß geplante Einstellungen teilweise erst nach den Sommerferien realisieren können.“ 

 

Aktuelle Entwicklungen auf dem Ausbildungsmarkt

Von Oktober 2023 bis August 2024 haben sich 3.439 ausbildungsinteressierte Jugendliche bei der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main gemeldet. Das sind 234 Bewerberinnen und Bewerber mehr (+7,3 Prozent) als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Unternehmen meldeten bislang 3.276 offene Ausbildungsstellen, 329 mehr (+11.2 Prozent) als vor einem Jahr. 1.061 junge Menschen darunter sind aktuell noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. 1.092 gemeldete Ausbildungsstellen sind noch frei.

Rein rechnerisch kommen zum aktuellen Zeitpunkt auf 100 noch nicht besetzte Ausbildungsstellen 106 Bewerberinnen und Bewerber, die noch eine Ausbildungsstelle suchen.

„Ich gratuliere allen Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteigern, die zum Ausbildungsstart 2024 eine Ausbildung aufgenommen haben. Eine fundierte Berufsausbildung ist ein wichtiger Grundstein und eine gewinnbringende Investition in die Zukunft“, so Björn Krienke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main. „Um sicherzustellen, dass Auszubildende auch während der Ausbildung bei Bedarf Unterstützung erhalten und Ausbildungsverhältnisse stabilisiert werden, ist die Berufsberatung auch an allen Berufsschulen präsent. Neben der Berufsberatung bietet auch das Hessische Landesprogramm QuABB (Qualifizierte Ausbildungsbegleitung in Betrieb und Berufsschule) Unterstützung bei Problemen an. Die „Assistierte Ausbildung“ ist ein sehr flexibles Angebot, von welchem Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber profitieren. Sie erhalten Unterstützung, zum Beispiel bei der Anmeldung zur Berufsschule und den Abstimmungen mit den Kammern, oder sichern Ausbildungserfolg ihrer Nachwuchskräfte durch zusätzlichen, kostenfreien Unterricht.“

 

Mehr Stellenmeldungen als im Juli, weniger als im Vorjahr 

1.689 neue Stellen meldeten Unternehmen im August bei der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main. Das sind 180 weniger (-9,6 Prozent) als im Vormonat. Mit einem Minus von 873 neu gemeldeten Stellen (-34,1 Prozent) blieb die Zahl der Stellenmeldungen hinter der des Vorjahres.
Insgesamt gingen im laufenden Jahr bislang 14.466 Stellenmeldungen ein. Das waren 3.421 Stellen weniger (-19,1 Prozent) als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 

Die meisten Stellenzugänge kamen aus Berufen der Informatik, im Verkauf sowie der kaufmännisch, technischen Betriebswirtschaft. Die höchsten Stellenbestände gibt es für Berufe im Verkauf, im Objekt-, Werte- und Personenschutz und in der Lagerwirtschaft. 

 

Mit Bildung punkten!

Der BILDUNGS·PUNKT ist die neue, zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um Qualifizierung und Weiterbildung. 

https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/frankfurt-am-main/mit-bildung-punkten 

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Die „Assistierte Ausbildung“

https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/ausbilden/assistierte-ausbildung-betriebe

 

QuABB (Qualifizierte Ausbildungsbegleitung in Betrieb und Berufsschule)

https:/ /www.quabb-hessen.de/index.html