Die Arbeitslosigkeit in Frankfurt am Main ist im November geringfügig gesunken. Insgesamt waren 28.517 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, 91 Personen weniger als im Oktober (-0,3 Prozent). Gegenüber dem Vorjahr sind es aktuell 2.971 Menschen mehr. Dies entspricht einem Plus von 11,6 Prozent.
Die Arbeitslosenquote blieb den nunmehr dritten Monat in Folge unverändert bei 6,5 Prozent. Im November 2023 hatte sie bei 5,9 Prozent gelegen.
Während sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber November 2023 bei allen Personengruppen abbildet, zeigt sich im Vormonatsvergleich bei jungen Menschen unter 25 Jahren und Frauen ein leichter Rückgang (-1,6 Prozent und -1,2 Prozent). Bei den Männern ist ein saisontypischer Anstieg zu verzeichnen, der mit in den Wintermonaten eingeschränkten Beschäftigungen in den witterungsabhängigen Außenberufen einhergeht.
Die Zahl der von Langzeitarbeitslosigkeit betroffenen Menschen erhöhte sich seit Oktober um 47 Menschen (+0,5 Prozent) auf insgesamt 8.934. Das sind 1.141 Menschen mehr (+14,6 Prozent) als vor einem Jahr. Der Anteil von Langzeitarbeitslosigkeit betroffener Menschen an der Gesamtzahl aller Arbeitslosen lag bei 31,3 Prozent.
„Mit einem nennenswerten Rückgang der Arbeitslosigkeit ist leider nicht zu rechnen“, betont Björn Krienke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main. „Während die Arbeitslosenquote im Jahr 2023 nur zweimal über die 6-Prozent-Marke stieg, blieb sie in diesem Jahr durchgehend in diesem Bereich und verharrte in den letzten drei Monaten bei 6,5 Prozent. Auch die Dynamik auf dem Stellenmarkt hat spürbar nachgelassen. Im bisherigen Jahresverlauf meldeten die Unternehmen fast 5.000 Stellen weniger als im letzten Jahr. Einen Aufwärtstrend gibt es dennoch bei der Beschäftigtenzahl. Zum Stichtag 31. Mai gingen erstmals über 640.000 Menschen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Das ändert jedoch nichts daran, dass es für Menschen, die bereits in Frankfurt leben, immer schwieriger wird, eine neue Anstellung zu finden. Geht das Fachkräfteangebot zurück, müssen alle zur Verfügung stehenden Potenziale wahrgenommen und gefördert werden. Wir brauchen einen offenen und inklusiven Arbeitsmarkt mit attraktiven Arbeits- und Lebensbedingungen, in dem alle erwerbsfähigen Menschen berücksichtigt werden. Und wir brauchen Zuzug aus dem In- und Ausland. Alles andere wäre wirtschaftlich unklug und nicht sozial vertretbar.“
35,4 Prozent der in Frankfurt am Main arbeitslos gemeldeten Menschen, das sind 10.108 Personen, zählen zum Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) und werden von der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main betreut. 64,6 Prozent, insgesamt 18.409 arbeitslose Menschen, sind dem Rechtkreis SGB II (Bürgergeld) zugeordnet, für den das Jobcenter Frankfurt am Main verantwortlich ist.
Die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften, das sind Haushalte, Lebensgemeinschaften und Familien in Frankfurt, die zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes auf die finanzielle Unterstützung des Jobcenters angewiesen sind, hat sich seit Oktober geringfügig um 35 auf 32.215 erhöht (+0,1 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr ist ihre Zahl aber weiterhin rückläufig (-250 Bedarfsgemeinschaften oder -0,8 Prozent).
„Über 70 Prozent der im Jobcenter Frankfurt gemeldeten arbeitslosen Menschen verfügen über keinen Berufsabschluss.“ sagt Ulli Dvořák, Geschäftsführer des Jobcenters Frankfurt am Main. „Diese Zahl zeigt eine deutliche Diskrepanz zwischen den Anforderungen des Arbeitsmarktes und den Qualifikationen vieler Arbeitsuchender. Gleichzeitig ist die Zahl der Langzeitbeziehenden im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen – eine ernstzunehmende Entwicklung, die zeigt, wie schwierig es für Menschen ohne berufliche Qualifikationen ist, wieder in eine langfristige und stabile Beschäftigung einzutreten. Als Jobcenter Frankfurt setzen wir gezielt auf Maßnahmen, um dieser Problematik entgegenzuwirken. Mit umfassenden Weiterbildungs- und Qualifizierungsangeboten, intensiver Beratung und der Möglichkeit, den Bildungspunkt in der Agentur für Arbeit als Anlaufstelle zu nutzen, bieten wir den Arbeitsuchenden konkrete Wege, ihre Qualifikationen zu verbessern. Dabei arbeiten wir eng mit unseren Partnern am Arbeitsmarkt zusammen, um die Unterstützung passgenau und nachhaltig zu gestalten. Unser Ansatz basiert darauf, die Menschen nicht nur zu begleiten, sondern ihnen auch die notwendigen Werkzeuge und Ressourcen an die Hand zu geben, um langfristig wieder in den Arbeitsmarkt integriert zu werden.“
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erneut auf Allzeithoch gestiegen
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Frankfurt am Main ist deutlich stärker als im Schnitt der letzten Jahre und auch stärker als in Gesamthessen angestiegen. Zum Stichtag 31. Mai 2024 wurden 641.110 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gezählt. Das waren 13.544 Beschäftigte mehr (+2,2 Prozent) als vor einem Jahr.
Stellenmarkt schwächer als im Vorjahr
Insgesamt meldeten Unternehmen der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main im November 1.331 offene Arbeitsstellen. Das sind deutlich weniger als im Oktober (-610 Stellen oder -31,4 Prozent) und auch weniger als im November 2023 (-882 Stellen oder -39,9 Prozent).
Mit insgesamt 19.522 Stellenmeldungen liegt der Zugang offener Stellen in diesem Jahr um 4.950 Stellen (-20,2 Prozent) deutlich unter dem Vorjahresniveau. Der Stellenbestand belief sich auf 8.350 offene Stellen.
Aktuell gab es die meisten Stellenzugänge aus Berufen im Verkauf, Berufen im Objekt-, Werte- und Personenschutz, für Büro- und Sekretariatskräfte sowie Berufe in der Lagerwirtschaft.