Die Arbeitslosigkeit in Frankfurt am Main ist im Februar nochmals etwas angestiegen. Insgesamt waren 30.729 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 585 Personen mehr als im Januar (+1,9 Prozent) und deutliche 3.160 mehr als im Februar 2024 (+11.5 Prozent).
Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte und erreichte damit erstmalig seit April 2021 wieder die 7-Prozent-Marke. Im Februar 2024 lag die Arbeitslosenquote bei 6,4 Prozent.
Der Anstieg der Arbeitslosenzahl gegenüber Vormonat und Vorjahr zeigte sich ausnahmslos bei allen Personengruppen. Bei den jungen unter 25-Jährigen gab es seit Januar eine minimale Steigerung um +0,6 Prozent (+14 Personen auf aktuell insgesamt 2.243 junge Menschen). Bei allen anderen Personengruppen lag sie zwischen +1,2 Prozent (+163 auf insgesamt 14.001 Frauen) und +2,6 Prozent (+422 auf insgesamt 16.728 Männer).
Im Vorjahresvergleich ist der prozentuale Anstieg bei den unter 25-Jährigen mit einem Plus von 376 jungen Menschen am stärksten ausgeprägt (+20,1 Prozent), bei Menschen ohne deutschen Pass am geringsten (+9,2 Prozent auf aktuell 15.918).
Der Anteil der Menschen, die zur Gruppe der von Langzeitarbeitslosigkeit Betroffenen zählen, lag gemessen an der Gesamtzahl aller Arbeitslosen im Februar bei 31,5 Prozent (9.679 Menschen). Das sind 174 Personen mehr als im Januar (+1,8 Prozent) und 1.459 mehr als vor einem Jahr (+17,7 Prozent).
„Frankfurt steht exemplarisch für den Arbeitsmarkt im Wandel,“ erklärt Björn Krienke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main. „Trotz Rekordzahlen in der Beschäftigung zeigt sich, dass Digitalisierung und Strukturveränderungen auch neue soziale Risiken mit sich bringen. Der Frankfurter Arbeitsmarkt zeichnet sich durch eine besondere Wirtschaftsstruktur, wie einem hohen Anteil an Dienstleistungen, einem großen Anteil qualifizierter Beschäftigter und einer hohen Anzahl von Einpendlern aus. Das spricht für die Attraktivität der Region. Es besteht jedoch die Gefahr, dass Menschen aus dem Stadtgebiet, die keine ausreichende berufliche Bildung besitzen, den Anschluss verlieren, wenn sie nicht individuell unterstützt werden. Nur durch gezielte Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen können wir allen Beschäftigten Perspektiven eröffnen und den Wirtschaftsstandort nachhaltig stärken.“
Unternehmen rät Björn Krienke, die Agentur für Arbeit so früh wie möglich bei der Mitarbeitersuche einzubinden, Beschäftigtenqualifizierung voranzutreiben, starre Anforderungsprofile zu hinterfragen und auf langfristige Personalstrategien zu setzen.
36,0 Prozent der in Frankfurt am Main arbeitslos gemeldeten Menschen, insgesamt 11.056 Personen, zählen zum Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) und werden von der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main betreut. 64,0 Prozent, 19.673 arbeitslos gemeldete Menschen, sind dem Rechtkreis SGB II (Bürgergeld) zugeordnet, für den das Jobcenter Frankfurt am Main verantwortlich ist.
Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften, also Haushalten, Lebensgemeinschaften und Familien, die zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes auf finanzielle Unterstützungsleistungen des Jobcenters angewiesen sind, ist mit 32.476 etwas höher als im Januar (+0,5 Prozent) und etwas niedriger (-0,9 Prozent) als im Februar 2024.
Ulli Dvořák, Geschäftsführer des Jobcenters Frankfurt am Main: „Die auf dem Frankfurter Arbeitsmarkt in erster Linie gefragte Qualifikationsstruktur bewegt sich zunehmend auf der Fachkräfte- und Expertenebene. Nur ein geringer Teil der Stellenangebote bezieht sich auf Tätigkeiten, für die keine berufsspezifischen Kenntnisse benötigt werden. Und dieser Anteil wird in den kommenden Jahren noch weiter zurückgehen. Mehr als 70 Prozent der Menschen, die bei uns im Jobcenter vorsprechen und eine Arbeit suchen, haben keinen Berufsabschluss. Ohne entsprechende Qualifizierungen nehmen ihre Chancen, einen neuen Arbeitsplatz zu finden, kontinuierlich ab. Viele Menschen haben dies aber noch nicht verinnerlicht. Das müssen wir durch intensive Beratung und Unterstützungsangebote ändern.“
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung weiter gestiegen
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Frankfurt am Main ist weiter angestiegen. Zum Stichtag 31. August 2024 wurden 643.501 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gezählt. Das waren 13.984 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mehr (+2,2 Prozent) als ein Jahr zuvor. Mit der aktuellen Beschäftigtenzahl wurde erneut ein Höchstwert erreicht.
Mehr Stellenmeldungen der Unternehmen als im Januar
Im Februar meldeten Unternehmen 1.871 neue offene Stellen bei der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main. Das sind 356 Stellen mehr als im Januar (+23,5 Prozent), aber 355 Stellen weniger (-15,9 Prozent) als vor einem Jahr.
Der Stellenbestand belief sich auf 8.735 offene Stellen, 395 mehr als im Januar (+4,7 Prozent) und lediglich 67 Stellen weniger (-0,8 Prozent) als vor einem Jahr.
Die meisten Stellenzugänge gab es im Februar für Berufe im Verkauf, für Berufe in der Lagerwirtschaft, für Büro- und Sekretariatskräfte sowie für Berufe im Gastronomieservice.