Jochem Freyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder): „Die Konjunktur lahmt, Arbeitsmarktentwicklung abgeschwächt. Die Zahl der Arbeitslosmeldungen lag im August über dem Vormonat und dem Vorjahr. Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen blieb verhalten. Im Ergebnis ist die Arbeitslosigkeit leicht gestiegen. Da der Beschäftigungsstand weiterhin sehr hoch ist können wir aber unter den aktuellen Bedingungen immer noch zufrieden sein. Am 1. September beginnt in den meisten Betrieben das neue Ausbildungsjahr. Mitte August waren noch 570 Jugendliche in der Berufsberatung gemeldet und gut 800 freie Ausbildungsstellen gelistet. Ein Teil der Suchenden ist versorgt hat sich noch nicht abgemeldet, andere haben sich erst im letzten Augenblick entschieden. Alle Jugendlichen und Betriebe die jetzt noch suchen, können sich bei uns melden. Wir vermitteln noch bis Oktober weiter. Solange kann man noch in das neue Ausbildungsjahr einsteigen.“
Gabriele Schoel, Geschäftsführerin des Jobcenters Märkisch-Oderland: „In den letzten Monaten haben wir einen Schwerpunkt daraufgelegt, unseren jugendlichen Kunden einen Ausbildungsplatz zu vermitteln. Eine abgeschlossene Ausbildung ist der sicherste Weg, unabhängig von den Bürgergeldleistungen des Jobcenters zu werden. Gleichzeitig leisten wir durch die Unterstützung der jungen Menschen einen Beitrag für den Fachkräftebedarf der Unternehmen in Märkisch-Oderland. Dennoch gibt es einige Jugendliche, die für sich noch nicht das passende Angebot gefunden haben. Gerade jetzt verstärken wir daher nochmals alle Anstrengungen, um möglichst allen Interessierten den Start in eine Ausbildung zu ermöglichen. Dafür sollten sich junge Menschen auch den 16. September 2023 vormerken. An diesem Tag findet wieder unser regionaler Ausbildungstag mit vielen interessanten Angeboten in Strausberg statt.“
Kathleen Nepp, stellvertretende Geschäftsführerin des Jobcenters Frankfurt (Oder): „Nach den Sommerferien haben viele junge Menschen schon konkrete Pläne und sind in Ausbildung, weiterführenden Schulbesuch oder mit Praxiszeiten gestartet. Jedoch sind noch nicht alle versorgt. Unsere Mitarbeiter*innen in der Jugendberufsagentur (JBA) arbeiten mit Hochdruck daran alle unversorgten Bewerber*innen zu begleiten und einen Anschluss nach Schule, Ausbildung oder auch Nichtberücksichtigung von Bewerbungen zu finden. Viele Betriebe suchen derzeit noch Auszubildende. Gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder) wird es deshalb am 21. September 2023 eine sogenannte Nachvermittlungsaktion vor Ort geben. In der Zeit von 14 bis 17 Uhr stehen zu dieser Aktion unsere Berater für Sie zur Verfügung. Es können Stellen recherchiert und weitere Angebote genutzt werden. Darüber hinaus unterstützt der Arbeitgeberservice mit einer Jobbörse im Park zur selben Zeit die Suche von Arbeitgebern nach neuen Mitarbeiter*innen. Wir unterstützen diese Aktionen und wollen Arbeitgeber und Menschen zusammenbringen. Der Übergang in einen Beruf, möglichst mit einem Berufsabschluss, ist essentiell für eine dauerhafte Integration. Also kommen Sie vorbei, sprechen Sie gern unsere Mitarbeiter*innen im Jobcenter im Vorfeld an und lassen Sie uns gemeinsam Ihre Zukunft gestalten.“
Der Arbeitsmarkt im Detail
Im August haben sich 2.750 Menschen neu bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldet. Das sind 342 mehr als im Juli und 238 mehr als im Vorjahr.
Demgegenüber haben 2.275 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beendet. Das sind 194 mehr als im Juli und 107 weniger als vor einem Jahr.
5.671 Menschen waren langzeitarbeitslos - 37 Personen mehr als im Juli und 292 mehr als vor genau einem Jahr.
1.403 Menschen unter 25 Jahre waren im August arbeitslos gemeldet – 100 mehr als im Vormonat und 79 mehr als vor einem Jahr. Die Jugend-Arbeitslosenquote lag bei 8,1 Pro-zent – im Juli lag sie noch bei 7,5 Prozent. Im August 2022 lag sie bei 8,0 Prozent.
20,5 Prozent der Arbeitslosen im August waren Ausländer. Aktuell sind 2.879 Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft arbeitslos gemeldet. Das sind 143 Personen mehr als im Vormonat und 186 mehr als vor einem Jahr.
Im August zeigten die regionalen Unternehmen 476 offene Stellen neu an. Das sind 20 mehr als im Juli und 299 weniger als vor einem Jahr. Als vakant gemeldet waren insgesamt 1.911 Stellen – 71 weniger als im Vormonat.
Bei den Jobcentern im Bezirk der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder)* waren im August ins-gesamt 9.345 Arbeitslose gemeldet – 214 mehr als im Juli und 267 mehr als im August 2022.
(*Neben dem kommunal geführten Jobcenter im Landkreis Oder-Spree sind dies die ge-meinsamen Einrichtungen aus Arbeitsagentur und Kommune in Frankfurt (Oder) und dem Landkreis Märkisch-Oderland.)
Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt
2.081 Jugendliche haben sich seit Beginn des Berufsberatungsjahres 2022/2023 im Oktober bei der Agentur für Arbeit als Lehrstellenbewerber gemeldet. Das sind 57 weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres. 571 Jugendliche waren Mitte August noch bei der Berufsbe-ratung als unversorgt gemeldet.
Demgegenüber haben die regionalen Betriebe seit Oktober 2.254 Berufsausbildungsstellen bei der Agentur für Arbeit gemeldet. Das sind 278 mehr als vor genau einem Jahr. Mitte August waren sind noch 827 Ausbildungsplätze unbesetzt gemeldet.