Im September waren in der Stadt Frankfurt (Oder), im Landkreis Märkisch-Oderland und im Landkreis Oder-Spree insgesamt 13.461 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 578 weniger als im August und 359 mehr als im September 2022. Die Arbeitslosenquote sank auf 6,0 Prozent. Im August hatte sie bei 6,3 Prozent gelegen, im September vorigen Jahres bei 5,9 Prozent.
Neben den Betrieben, die aktuell noch kurzarbeiten, haben im September weitere 6 Betriebe Kurzarbeit angezeigt. Im August waren 9 Betriebe neu hinzugekommen.
Da Unternehmen bis zu drei Monate Zeit haben, um Kurzarbeit mit der Arbeitsagentur abzurechnen, liegen die endgültigen Zahlen, wie viele Betriebe in einem Monat tatsächlich kurzgearbeitet haben, verzögert vor. Nach den Hochrechnungen haben im Monat Mai 45 Ostbrandenburger Betriebe und 418 Beschäftigte kurzgearbeitet.
Torsten Hesse, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder): Wie saisonal üblich, ging im September die Arbeitslosigkeit in Ostbrandenburg zurück. Die Arbeitslosenquote sank von 6,3 Prozent im August auf 6,0 Prozent im September. Das entspricht einer Reduzierung um 578 arbeitslose Menschen zum August. Im Brandenburger Vergleich bedeutet das die beste Entwicklung für unsere Region. Trotzdem dämpft die Konjunkturflaute die Entwicklung auch auf dem hiesigen Arbeitsmarkt. Im Vergleich zum September des letzten Jahres, sind jetzt 359 arbeitslose Frauen und Männer mehr registriert, betroffen sind vor allem Jüngere und Nicht-Deutsche. Auch die Zahl der Einstellungen in den Unternehmen nahm im Vergleich zum Vorjahr ab. Da viele Unternehmen aber weiterhin händeringend Arbeitskräfte benötigen, bieten wir an, dass Arbeitslose einige Tage Probearbeiten können und wir die Kosten übernehmen. Interessierte Arbeitslose können in der Regel unkompliziert in den Betrieb reinschnuppern, so lernen sich der Chef und mögliche Mitarbeitende kennen.
Wer diesem Angebot offen gegenübersteht, kann sich unkompliziert bei seinem Betreuer in der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter melden.
Das neue Ausbildungsjahr ist gestartet. Nach den ersten Daten wurden in der Region mehr Ausbildungsverträge als im letzten Jahr abgeschlossen.
Marco Schulz, 1. stellvertretender Geschäftsführer des Jobcenters Märkisch-Oderland: „Nahezu jeder zweite Arbeitslose, den wir im Jobcenter Märkisch-Oderland betreuen, hat keinen Berufsabschluss.
Nicht jeder bringt die individuellen Voraussetzungen mit, um eine Ausbildung nachzuholen. In diesen Fällen gibt es jedoch gute Alternativen, um berufliche Kenntnisse zu erwerben. So haben in der Vergangenheit etliche Kundinnen und Kunden durch gezielte Kurzqualifikationen auch nach längerer Arbeitslosigkeit wieder eine gute Beschäftigung (z.B. bei Tesla oder auch als Hauswirtschafter in einem Pflegeheim) finden können. Viele dieser Möglichkeiten gibt es auch weiterhin. Wir ermutigen und unterstützen daher jeden, der sich fortbilden möchte, einen passenden Weg zu finden: Sei es durch eine betriebliche Einzelumschulung - das ist eine Ausbildung für Erwachsene - oder durch kürzere Lehrgänge und Teilqualifikationen. Nehmen Sie einfach persönlich, telefonisch oder digital den Kontakt mit uns auf und vereinbaren Sie einen Termin für eine persönliche Beratung.“
Frank Mahlkow, Geschäftsführer des Jobcenters Frankfurt (Oder): „Das betriebliche Praktikum, die sogenannte „Maßnahme zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung beim Arbeitgeber“ (MAG), ist eines der erfolgreichsten Instrumente, mit denen die Jobcenter und die Arbeitsagentur in Ostbrandenburg Arbeitslose und Unternehmen fördern.
Diese Maßnahme ist besonders dafür geeignet, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber einander kennenlernen. Durch die praktische Erfahrung im Betrieb können arbeitsuchende bzw. arbeitslose Personen Erfahrungen sammeln und herausfinden, ob die Tätigkeit den eigenen Vorstellungen entspricht. Man erhält einen Eindruck vom Betrieb, lernt das Aufgabengebiet kennen und knüpft Kontakte zu Arbeitgebern. Die Firma lernt den Menschen und ihre bzw. seine Stärken kennen. Im optimalen Fall erkennt der Betrieb das Potenzial und bietet im Anschluss an die MAG eine Stelle an. Dafür ist auch nicht viel Zeit erforderlich. Eine MAG dauert in der Regel wenige Tage, in manchen Fällen sind bis zu 12 Wochen möglich. Während der Teilnahme können dem Arbeitnehmer die Fahrtkosten sowie die erforderlichen Kosten für die Kinderbetreuung vom Jobcenter übernommen werden. Dem Arbeitgeber entstehen keinerlei Kosten.
Im Zeitraum von Oktober 2021 bis September 2022 haben im Jobcenter Frankfurt (Oder) 85 Personen eine MAG abgeschlossen. Fast die Hälfte der Teilnehmenden war sechs Monate später in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.
Interessierte Unternehmen wenden sich an ihren Ansprechpartner im Arbeitgeber-Service oder an die kostenfreie Hotline für Arbeitgeber unter 0800 4 5555 20.
Arbeitslose können auch selber Betriebe ansprechen und gehen dann zu ihrem Arbeitsvermittler – die Voraussetzung für die Durchführung der MAG ist die Einwilligung des Jobcenters. Im Beratungsgespräch im Jobcenter werden alle weiteren Schritte besprochen, damit die Maßnahme durchgeführt werden kann.“
Der Arbeitsmarkt im Detail
Im September haben sich 2.146 Menschen neu bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldet – 604 Personen weniger als im August und 367 weniger als im September des Vorjahres.
Demgegenüber haben 2.712 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beendet – 437 mehr als im August und 204 weniger als vor genau einem Jahr.
5.639 Menschen waren langzeitarbeitslos – 32 weniger als im August und 264 mehr als vor genau einem Jahr.
Die Zahl der jungen arbeitslosen Menschen ging zurück. 1.309 Menschen unter 25 Jahre waren im September arbeitslos gemeldet – 94 weniger als im Vormonat und 95 mehr als vor einem Jahr. Die Jugend-Arbeitslosenquote lag im September bei 7,6 Prozent, gegenüber 8,1 Prozent im August. Im September 2022 hatte sie 7,3 Prozent betragen.
20,7 Prozent der Arbeitslosen waren Ausländer. Aktuell sind 2.786 Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft arbeitslos gemeldet. Das sind 93 Personen weniger als im Vormonat und 181 mehr als vor einem Jahr.
Im September zeigten die regionalen Unternehmen 434 offene Stellen neu an. Das sind 42 weniger als im August und 323 weniger als vor einem Jahr.
Als vakant gemeldet waren insgesamt 1.889 Stellen – 22 weniger als im Vormonat und 1.820 weniger als vor einem Jahr.
Eine Bilanz zum Ausbildungsmarkt 2022/2023 wird am 2. November veröffentlicht.