Der Ostbrandenburger Arbeitsmarkt im Oktober

Herbstbelebung schwächer als üblich - Arbeitslosenquote fällt leicht auf 5,9 Prozent

02.11.2023 | Presseinfo Nr. 56

Im Oktober waren in der Stadt Frankfurt (Oder), im Landkreis Märkisch-Oderland und im Landkreis Oder-Spree insgesamt 13.325 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 136 weniger als im September und 392 mehr als im Oktober 2022. Die Arbeitslosenquote sank auf 5,9 Prozent. Im September hatte sie bei 6,0 Prozent gelegen und im Oktober vorigen Jahres bei 5,8 Prozent.

 

Neben den Betrieben, die aktuell noch kurzarbeiten, haben im Oktober weitere 13 Betriebe Kurzarbeit angezeigt. Im September waren 11 Betriebe neu hinzugekommen.

Da Unternehmen bis zu drei Monate Zeit haben, um Kurzarbeit mit der Arbeitsagentur abzurechnen, liegen die endgültigen Zahlen, wie viele Betriebe in einem Monat tatsächlich kurzgearbeitet haben, verzögert vor. Nach den Hochrechnungen haben im Monat Juni 42 Ostbrandenburger Betriebe und 938 Beschäftigte kurzgearbeitet.

 

Jochem Freyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder): „Die Arbeitsmarktentwicklung schleppt sich der lahmenden Konjunktur hinterher. Die Herbstbelebung war schwächer als üblich. Mit Blick auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen steht der Arbeitsmarkt jedoch immer noch recht gut da. Trotz der Wachstumsschwäche haben mehr Menschen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung als vor in einem Jahr. Die Auftragslage ist in den meisten Betrieben besser als die Zukunftserwartung. In der Folge halten die Unternehmen an ihren Mitarbeitern fest, stellen jedoch nur verhalten ein. Gleichwohl wird allseitig ein genereller Arbeitskräftemangel beklagt.“

 

Gabriele Schoel, Geschäftsführerin des Jobcenters Märkisch-Oderland: „Auch in diesem Jahr war es für viele junge Kunden des Jobcenters möglich, sich beruflich beraten zu lassen und einen Ausbildungsplatz zu finden. Eine Vielzahl von Orientierungsangeboten fand wieder in Präsenz statt, sowohl bei uns im Jobcenter als auch auf Ausbildungsbörsen wie der Career Compass in Petershagen oder dem Ausbildungstag der Stadt Strausberg. Für die Jugendlichen, die dieses Jahr noch nicht die passende Ausbildung gefunden haben, bieten wir noch eine Vielzahl von Möglichkeiten an. Welcher Ansatz Erfolg verspricht - das ist so verschieden wie die Jugendlichen und ihre Biografien selbst. Bewährt hat sich die sogenannte Einstiegsqualifizierung - ein sozialversicherungspflichtiges Praktikum - bei dem sich Betrieb und Jugendliche vor dem Start der eigentlichen Ausbildung kennen lernen können. Und wenn vorher ganz andere Probleme im Weg stehen, gibt es Angebote, die ein Coaching beinhalten, um etwa Schlüsselkompetenzen zu vermitteln oder schulische Kenntnisse aufzufrischen. Wir beraten und unterstützen die von uns betreuten jungen Menschen gerne, rufen Sie uns einfach unter 03341-3055424 an oder buchen Sie online einen Termin unter https://jobcenter-mol.de/termine-online/ . Eine Beratung ist sowohl in Form eines persönlichen Gespräches als auch per Video möglich.“

 

Frank Mahlkow, Geschäftsführer des Jobcenters Frankfurt (Oder): „Die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt ist eine wichtige Aufgabe. Jede nachhaltige und passende Integration trägt dazu bei, den Fachkräftebedarf für Deutschland zu sichern. Die Absolventinnen und Absolventen aus den Integrationskursen sollen so schnell wie möglich Arbeitserfahrungen sammeln und weiter qualifiziert werden. Das Jobcenter kann dann parallel mit Förderangeboten unterstützen, wo das fachliche Sprachniveau weiter ausgebaut werden soll. Spracherwerb und der Einstieg in den Job sollen nicht nacheinander, sondern idealerweise im Gleichschritt – nebeneinander – erfolgen. Gefragt sind hier auch die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Wir brauchen Unternehmen, die den Geflüchteten eine Chance geben und sie einstellen, auch wenn sie noch nicht perfekt Deutsch sprechen. Bei der Integration von Geflüchteten aus der Ukraine kommen wir jetzt genau in diese Phase. Viele der Teilnehmenden an einem Integrationskurs beenden diesen jetzt im Herbst.

Damit starten wir in einen Abschnitt im Integrationsprozess, in der das nebeneinander in den Fokus rückt. Die Vertiefung der deutschen Sprache kombiniert mit ersten Arbeitserfahrungen und Qualifizierungen sollen stärker Hand in Hand gehen. Das Ziel ist, die Menschen schnellstmöglich in Arbeit zu bringen und parallel weiter in Sprache und Qualifikation zu investieren.“

 

Der Arbeitsmarkt im Detail

Im Oktober haben sich 2.436 Menschen neu bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldet - 290 mehr als im September und 82 weniger als im Oktober des Vorjahres.

Demgegenüber haben 2.567 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beendet – 145 weniger als im September und 120 weniger als vor genau einem Jahr.

5.642 Menschen waren langzeitarbeitslos – 3 mehr als im September und 330 mehr als vor genau einem Jahr.

Die Zahl der jungen arbeitslosen Menschen ging abermals zurück. 1.266 Menschen unter 25 Jahre waren im Oktober arbeitslos gemeldet – 43 weniger als im Vormonat und 84 mehr als vor einem Jahr. Die Jugend-Arbeitslosenquote lag im Oktober bei 7,3 Prozent, gegenüber 7,6 Prozent im September. Im Oktober 2022 hatte sie 7,1 Prozent betragen.

20,5 Prozent der Arbeitslosen waren Ausländer. Aktuell sind 2.727 Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft arbeitslos gemeldet. Das sind 59 Personen weniger als im Vormonat und 211 mehr als vor einem Jahr.

 

Im Oktober zeigten die regionalen Unternehmen 442 offene Stellen neu an. Das sind 8 mehr als im September und 236 weniger als vor einem Jahr.

Als vakant gemeldet waren insgesamt 1.896 Stellen – 7 mehr als im Vormonat.

Eine durch die Arbeitsagentur oder die Jobcenter geförderte berufliche Weiterbildung durchlaufen in Ostbrandenburg aktuell 783 Personen.

Bei den Jobcentern im Bezirk der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder) waren im Oktober insgesamt 9.001 Arbeitslose gemeldet – 72 weniger als im September und 129 mehr als im Oktober 2022.