In Mittelsachsen waren im Juli insgesamt 1.144 erwerbsfähige Personen mit ukrainischer
Staatsangehörigkeit gemeldet. Davon sind 811 arbeitslos gemeldet, allein 804 im Rechtskreis SGB II. Der überwiegende Teil der arbeitslos gemeldeten ukrainischen Geflüchteten sind Frauen (657).
„Wir verzeichnen im Juli einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit in Mittelsachsen.
Der Anstieg zum Vormonat spiegelt sich hauptsächlich im Rechtskreis SGB II – der
Grundsicherung – wider und ist auf die Arbeitslosigkeit ukrainischer Staatsangehöriger
zurückzuführen, die seit Juni vom Jobcenter Mittelsachsen betreut werden. Viele
von ihnen möchten arbeiten und haben sich arbeitslos gemeldet. Ohne diesen Effekt
hätte es einen Rückgang der Arbeitslosigkeit gegeben“, konstatiert Susan Heine, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiberg und ergänzt: „Trotz all
der aktuellen Verunsicherungen wie Krieg, Lieferengpässe und Preiserhöhungen ist
der regionale Arbeitsmarkt weiter stabil und die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen
bewegt sich auf einem hohen Niveau. Der Zugang an gemeldeten Stellen seit
Jahresbeginn liegt aktuell rund 15 Prozent über dem Vorjahr. Fast 2.300 freie Stellenangebote in beinahe allen Wirtschaftsbranchen stehen zur Besetzung zur Verfügung.
Schwerpunkte bilden dabei das Verarbeitende Gewerbe, das Gesundheits- und Sozialwesen, der Handel, das Baugewerbe sowie die Arbeitnehmerüberlassung. Um den
Fachkräftebedarf zu sichern, investieren wir weiterhin in individuelle Förderungen mit
dem Ziel einer langfristigen und nachhaltigen beruflichen Integration.“
Neu bzw. erneut arbeitslos meldeten sich im Juli 1.545 Personen. Das sind 209 weniger als
im Monat davor. Davon wurden 478 nach vorheriger Erwerbstätigkeit und 250 nach einer
Ausbildung oder einer Maßnahme arbeitslos.
Demgegenüber stehen 1.347 Personen, die ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 409 von ihnen
nahmen eine Beschäftigung auf, 252 begannen eine Ausbildung oder eine Maßnahme.
Zum Vormonat verteilt sich der leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit im Landkreis auf die Regionen Döbeln, Freiberg und Flöha. Den stärksten Zugang verzeichnet hierbei Döbeln mit Plus 5,3 Prozent gefolgt von Freiberg mit Plus 4,1 Prozent. Flöha verzeichnet einen Anstieg um 0,9 Prozent, während in Rochlitz die Arbeitslosigkeit unverändert blieb und Hainichen einen leichten Rückgang um 0,4 Prozent aufweist.
Die geringste Arbeitslosenquote hat Flöha mit 3,7 Prozent. Danach folgen Rochlitz mit 4,3
Prozent, Hainichen mit 4,6 Prozent, Freiberg mit 5,0 Prozent und Döbeln mit 6,5 Prozent. Im Vergleich mit dem Vorjahr wird nur in Flöha eine positive Entwicklung sichtbar.
Seit Jahresbeginn wurden der Agentur für Arbeit Freiberg 3.405 neue Arbeitsstellen gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Zuwachs von 450 Stellen, was einem Wachstum von über 15 Prozent gleichkommt. Im Juli zeigten die Unternehmen im Landkreis Mittelsachsen 410 offene Stellen an, das sind annähernd so viele wie im Vormonat und 43 Stellen weniger als vor einem Jahr. Der Gesamtbestand an Arbeitsstellen liegt momentan bei 2.264 Stellen.
Ausbildungsmarkt
Seit Oktober des vergangenen Jahres wurden der Arbeitsagentur Freiberg 1.439 Ausbildungsstellen gemeldet. Davon sind noch 692 unbesetzt. Die meisten in Freiberg (202). In Hainichen und Döbeln sind jeweils 141 freie Lehrstellen gemeldet. Aber auch in Rochlitz (127) und in Flöha (81) gibt es noch freie Ausbildungsstellen.
Von insgesamt 1.508 gemeldeten Bewerbern sind noch 469 auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Der Großteil (374) von ihnen ist jünger als 20 Jahre.
Von den jungen Menschen, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind,
möchten 53 Verkäufer, 27 Kraftfahrzeugmechatroniker und 22 Kaufmann oder -frau im Einzelhandel werden. 18 wünschen sich eine Ausbildung zum Fachlagerist/in und 15 zum Kaufmann/-frau Büromanagement. Das alles sind Berufe, die jedes Jahr auf der TOP 10 Liste erscheinen. Ausbildungschancen gibt es noch in fast allen Bereichen. Die meisten unbesetzten Ausbildungsplätze gibt es für Verkäufer/in (60), Fachverkäufer/in Fleischerei (29), Kaufleute im Einzelhandel (24), Industriemechaniker/in (21), Elektroniker/in (21) und Zerspanungsmechaniker/in (20). Aber auch Kaufleute im Groß- und Außenhandel (19), Mechatroniker/in (18), Fachkräfte Lagerlogistik (18) und Köche (17) werden gesucht.
„Wie jedes Jahr steht im Sommer die Ausbildung im Fokus. Die Chancen auf eine
Ausbildung stehen auch in diesem Jahr gut. Wenige Wochen vor dem Ausbildungsstart
stehen noch zahlreiche regionale Ausbildungsangebote zur Verfügung. Wichtig
ist, dass sich Jugendliche auch Alternativen zu ihrem Wunschberuf überlegen. Bei
rund 350 anerkannten Ausbildungsberufen in Deutschland ist die Auswahl riesig. Die
Berufsberaterinnen und Berufsberater der Arbeitsagentur Freiberg helfen bei der
Wahl des Berufes und können eine Vielzahl an Informationen geben. Wir empfehlen
den jungen Menschen auch mit Praktika einen Einblick in die Berufswelt zu erhalten.
Mit unserem Instrument – Assistierte Ausbildung – setzen wir genau an, wo es Bedarf
gibt. Wir stehen den Arbeitgebern und den Jugendlichen bereits dann zur Seite, wenn
sich Ausbildungsverhältnisse anbahnen. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf“, empfiehlt
Susan Heine.
Blick in die Regionen des Landkreises Mittelsachsen
Agenturbezirk Gesamt
- 7.630 Personen arbeitslos gemeldet
- 54 mehr als im Juli letzten Jahres
- 198 mehr als im Vormonat
- Arbeitslosenquote 5,0 Prozent
Region Hainichen
- 1.336 Personen arbeitslos gemeldet
- 11 mehr als im Juli letzten Jahres
- 5 weniger als im Vormonat
- Arbeitslosenquote 4,6 Prozent
Region Freiberg
- 2.375 Personen arbeitslos gemeldet
- 95 mehr als im Juli letzten Jahres
- 94 mehr als im Vormonat
- Arbeitslosenquote 5,0 Prozent
Region Rochlitz
- 1.199 Personen arbeitslos gemeldet
- 3 mehr als im Juli letzten Jahres
- Unverändert zum Vormonat
- Arbeitslosenquote 4,3 Prozent
Region Flöha
- 656 Personen arbeitslos gemeldet
- 65 weniger als im Juli letzten Jahres
- 6 mehr als im Vormonat
- Arbeitslosenquote 3,7 Prozent
Region Döbeln
- 2.064 Personen arbeitslos gemeldet
- 10 mehr als im Juli letzten Jahres
- 103 mehr als im Vormonat
- Arbeitslosenquote bei 6,5 Prozent