Der Arbeitsmarkt im August: Arbeitslosigkeit steigt leicht und Endspurt auf dem Ausbildungsmarkt Die Zahl der Arbeitslosen ist im August in Mittelsachsen leicht gestiegen.
Auf der einen Seite mussten sich mehr Jugendliche aus einer Ausbildung heraus arbeitslos melden und auf der anderen Seite gab es mehr Abgänge in Erwerbstätigkeit.
Im August waren 7.812 Frauen und Männer arbeitslos (Vormonat: 7.630). Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit um 258 Personen bzw. um 3,4 Prozent gestiegen.
Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 5,1 Prozent, 0,1 Prozent mehr als im Vormonat. Vor einem Jahr lag sie bei 4,8 Prozent.
In Mittelsachsen waren im August insgesamt 1.305 erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit gemeldet. Davon sind 817 arbeitslos gemeldet, allein 813 im Rechtskreis SGB II. Der überwiegende Teil der arbeitslos gemeldeten ukrainischen Geflüchteten sind Frauen (632).
Neu bzw. erneut arbeitslos meldeten sich im August 1.531 Personen. Das waren 14 weniger als im Juli. Davon wurden 494 nach vorheriger Erwerbstätigkeit und 373 nach einer Ausbildung oder einer Maßnahme arbeitslos. Demgegenüber stehen 1.358 Personen, die ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 413 von ihnen nahmen eine Beschäftigung auf, 250 begannen eine Ausbildung oder eine Maßnahme.
In allen Geschäftsstellen ist Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat gestiegen. Am stärksten in Freiberg mit 3,6 Prozent. Die Arbeitslosenquoten verteilen sich
unterschiedlich über den Landkreis. Die niedrigste Quote verzeichnet Hainichen mit 4,6 Prozent. Danach folgt Freiberg mit 5,0 Prozent und Döbeln mit 5,9 Prozent.
Verglichen mit dem Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit in allen Regionen des Landkreises.
„Die gute Nachricht zuerst: Die Zahl der Arbeitslosen ist in diesem Monat nur leicht gestiegen. Insbesondere bei den Jugendlichen verzeichneten wir einen Anstieg in die Arbeitslosigkeit. Dies ist in den Sommermonaten nicht unüblich, da sich die Jugendlichen nach dem Schuljahres- und Ausbildungsende arbeitslos melden. Unser Ziel ist es, dass die jungen Menschen zeitnah eine neue Beschäftigung aufnehmen. Hierbei unterstützen unsere Arbeitsvermittlerinnen und Arbeitsvermittler“, konstatiert Susan Heine, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiberg und ergänzt: „Für die künftige Fachkräftesicherung in Mittelsachsen ist es wichtig, dass die Betriebe auch in diesem Jahr den Übergang von Ausbildung in Beschäftigung ermöglichen und weiter auf Ausbildung setzen. Die Investition in Nachwuchskräfte lohnt sich in jedem Fall.“
„Auch bei der Personengruppe der Ausländer haben wir weiter einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Verglichen mit dem Vorjahr liegen wir bei der Arbeitslosenquote der Ausländer fast 15 Prozent über dem Niveau von 2021. Grund dafür ist die Übernahme und Betreuung der geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer im Jobcenter Mittelsachsen“, fügt Susan Heine hinzu.
Seit Jahresbeginn wurden der Agentur für Arbeit Freiberg 3.816 neue Arbeitsstellen gemeldet, das sind 436 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im August zeigten die Unternehmen im Landkreis Mittelsachsen 411 offene Stellen an. Der Gesamtbestand an freien Arbeitsstellen liegt momentan bei 2.163.
„Im August wurden ähnlich viele freie Arbeitsstellen gemeldet wie im Juli. Dennoch wird es immer schwieriger geeignetes Personal zu finden und langfristig an die Unternehmen zu binden. Um die Fachkräftebedarfe der Zukunft zu sichern, investiert die Agentur für Arbeit Freiberg auch weiterhin in individuelle Förderungen mit dem Ziel einer langfristigen und nachhaltigen beruflichen Integration. Mit Qualifizierungsangeboten wollen wir arbeitsuchende Frauen und Männern dazu motivieren, sich beruflich auf den neuesten Stand zu bringen oder sich auch neu zu orientieren“, so Heine weiter.
Ausbildungsmarkt
Kurz vor dem Beginn des neuen Ausbildungsjahres sind im Landkreis noch 312 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Ihnen stehen 559 freie Lehrstellen gegenüber.
„Im September steht für viele Jugendliche der Ausbildungsbeginn bevor. Für alle, die noch keine Lehrstelle haben, ist jetzt Endspurt angesagt. Bei weit über 500 unbesetzten Ausbildungsstellen im Landkreis Mittelsachsen haben junge Menschen gute Möglichkeiten kurzfristig noch eine Ausbildungsstelle zu erhalten. Alle Jugendlichen, die noch auf der Suche nach Ausbildungsstelle für den Herbst sind, sollten sich unverzüglich mit unserer Berufsberatung in Verbindung setzen“, betont Susan Heine.
Die offenen Ausbildungsplätze verteilen sich über alle Regionen des Landkreises. Ausbildungschancen gibt es noch in vielen Bereichen. Die meisten unbesetzten Ausbildungsstellen gibt es für Verkäufer (34) sowie Fachverkäufer Lebensmittelhandwerk/Fleischerei (27). Dazu kommen Kaufleute im Einzelhandel (20), Zerspanungsmechaniker (19), Industriemechaniker (19), Elektroniker (16), Köche (16) sowie Kaufleute im Groß- und Außenhandel (16). Es gibt aber auch noch freie Lehrstellen für Berufskraftfahrer (15) und Mechatroniker (14).
Seit Oktober des vergangenen Jahres wurden der Arbeitsagentur Freiberg 1.467 Ausbildungsstellen gemeldet, 66 weniger als im Vorjahr. Demgegenüber stehen 1.559
gemeldete Bewerber, 23 weniger als vor einem Jahr.
Blick in die Regionen des Landkreises Mittelsachsen
Ab 01. August 2022 wird die Statistik für die drei Regionen mit Sitz einer Liegenschaft der Agentur für Arbeit Freiberg abgebildet.
Agenturbezirk Gesamt
7.812 Personen arbeitslos gemeldet
258 mehr als im August letzten Jahres
182 mehr als im Vormonat
Arbeitslosenquote 5,1 Prozent
Region Hainichen
2.558 Personen arbeitslos gemeldet
57 mehr als im August letzten Jahres
67 mehr als im Vormonat
Arbeitslosenquote 4,6 Prozent
Region Freiberg
2.664 Personen arbeitslos gemeldet
126 mehr als im August letzten Jahres
92 mehr als im Vormonat
Arbeitslosenquote 5,0 Prozent
Region Döbeln
- 2.590 Personen arbeitslos gemeldet
- 75 mehr als im August letzten Jahres
- 23 mehr als im Vormonat
- Arbeitslosenquote 5,9 Prozent