Arbeitsmarktentwicklung Juni 2024

05.07.2024 | Presseinfo Nr. 31

Arbeitsmarktentwicklungen im Juni –  Arbeitslosigkeit leicht gesunken

Im Landkreis Mittelsachsen waren im Juni 8.342 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 73 oder 0,9 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr sind 828 Personen oder 11 Prozent mehr arbeitslos. Die Arbeitslosenquote beträgt 5,4 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 4,9 Prozent. 

In Hainichen und Döbeln ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat Mai gesunken, in Freiberg hingegen gleichgeblieben. Die niedrigste Arbeitslosenquote verzeichnet Hainichen mit 4,6 Prozent, gefolgt von Freiberg mit 5,6 Prozent und Döbeln mit 6,1 Prozent. 

Neu bzw. erneut arbeitslos meldeten sich im Juni 1.444 Personen. Davon wurden 460 nach vorheriger Erwerbstätigkeit und 359 nach einer Ausbildung oder einer Maßnahme arbeitslos. Demgegenüber standen 1.513 Personen, die ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 492 von ihnen haben eine Erwerbstätigkeit aufgenommen und 302 eine Ausbildung oder sonstige Bildungsmaßnahme. 

"Im Juni sank die Arbeitslosigkeit im Landkreis Mittelsachsen leicht. Im Vergleich zum Vormonat verzeichnen wir den stärksten Rückgang bei über 50- jährigen
Menschen. Neben dieser Entwicklung ist jedoch im Vorjahresvergleich eine Zunahme der Arbeitslosigkeit festzustellen, welche unter anderem auch durch die Werksschließung des Solarproduzenten Meyer Burger in Freiberg zustande kam. Derzeit betreuen wir 828 Arbeitslose mehr, das bedeutet eine Steigerung von elf Prozent“, kommentiert Kathrin Groschwald, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiberg, die aktuellen Arbeitsmarktdaten und ergänzt: „Der Bedarf an Arbeitskräften, insbesondere gut qualifizierten Fachkräften bleibt weiter hoch. Der Anteil Helferstellen an allen offenen Arbeitsstellen liegt derzeit bei rund 12 Prozent. Automatisierung und Digitalisierung haben hier zu großen Teilen Einfluss auf diesen Trend genommen. Um den aktuellen wie den zukünftigen Fachkräftebedarf zu sichern, sind beispielsweise Qualifizierungen für Arbeitslose oder Beschäftigte eine Möglichkeit. Bei Beratungsbedarfen unterstützen wir gern.“

Seit Jahresbeginn wurden der Agentur für Arbeit Freiberg 2.298 neue Arbeitsstellen gemeldet. Der Gesamtbestand an Arbeitsstellen liegt im Juni bei 2.056 Stellen. Das sind 2 bzw. 0,1 Prozent mehr als im Vormonat jedoch 83 mehr als im Juni letzten Jahres. Stellenangebote gibt es beispielweise im Verarbeitendem Gewerbe (460), im Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von KFZ (249), im Baubereich (217) oder Gesundheits- und Sozialwesen (215). 

Ausbildungsmarkt

Seit Oktober des vergangenen Jahres wurden der Arbeitsagentur Freiberg 1.385 Ausbildungsstellen gemeldet, davon sind noch 672 unbesetzt. Freie Ausbildungsstellen gibt es in Freiberg (233), in Hainichen (266) und Döbeln (173). Unbesetzte Ausbildungsplätze stehen unter anderem in dem Bereich Verkauf (89) und im Bereich Lagerwirtschaft (27). Aber auch in allen anderen Bereichen sind noch unbesetzte Ausbildungsstellen zu finden.
Von insgesamt 1.328 gemeldeten Bewerbern sind noch 510 auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Zum Beispiel möchten 84 von ihnen eine Ausbildung im Verkauf oder 32 eine Ausbildung als Kfz-Mechatroniker*in absolvieren.

Die Berufswegplanung junger Menschen ist ein wichtiger und oft langfristiger Entscheidungsprozess“, so Kathrin Groschwald. „Für diejenigen, die derzeit noch keinen Ausbildungsplatz haben, ist es jedoch nicht zu spät. Die Auswahl an Ausbildungsstellen ist für Jugendliche gut, es gibt mehr gemeldete Stellen als Bewerber. Jedoch passen nicht immer die Vorstellungen der Jugendlichen mit den Vorstellungen oder Anforderungen der Unternehmen überein. Um die wirtschaftliche Situation in der Region weiterhin zu sichern, benötigen wir dringend junge Menschen in den Unternehmen und in der dualen Ausbildung. Manchmal bedürfen Jugendliche in ihren individuellen Lebenslagen Unterstützung, um den Übergang in den Beruf zu meistern. Unsere Beraterinnen und Berater sind für die Jugendlichen da, deshalb sollte umgehend Kontakt aufgenommen werden.“

Einen Rat für die Jugendlichen hat Kathrin Groschwald noch: „Wichtig ist, sich auch abseits des Traumberufs für Alternativen zu öffnen. Möglicherweise kommen Ausbildungsgänge in Betracht, die weniger bekannt sind.“

Blick in die Regionen des Landkreises Mittelsachsen

Agenturbezirk Gesamt

  • 8.342 Personen arbeitslos gemeldet

  • 828 mehr als im Juni letzten Jahres

  • 73 weniger als im Vormonat

  • Arbeitslosenquote 5,4 Prozent

Region Hainichen

  • 2.591 Personen arbeitslos gemeldet

  • 281 mehr als im Juni letzten Jahres

  • 35 weniger als im Vormonat

  • Arbeitslosenquote 4,6 Prozent 

Region Freiberg

  • 3.057 Personen arbeitslos gemeldet

  • 370 mehr als im Juni letzten Jahres

  • 29 mehr als im Vormonat

  • Arbeitslosenquote 5,6 Prozent 

Region Döbeln

  • 2.694 Personen arbeitslos gemeldet

  • 197 mehr als im Juni letzten Jahres

  • 67 weniger als im Vormonat

  • Arbeitslosenquote 6,1 Prozent

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Ende Dezember 2023, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Freiberg auf 106.597. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Abnahme um 1.496 oder 1,4%.