Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen im Fokus, Besuch der Partner-Werkstatt Burgstädt

02.12.2024 | Presseinfo Nr. 52

Zum bundesweiten "Tag der Menschen mit Behinderung" soll das Bewusstsein für die Belange von Menschen mit Behinderung gestärkt werden.

Die Agentur für Arbeit Freiberg legt stets einen besonderen Fokus auf die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben. Auch Menschen mit einer Schwerbehinderung sind leistungsfähig, gut qualifiziert und motiviert. Wir können es uns nicht leisten das Beschäftigungspotenzial von Menschen mit Behinderungen, auch mit Blick auf den Fachkräftebedarf und der demografischen Entwicklung zu vernachlässigen. 

„Inklusion geht uns alle an und gehört zu einer wichtigen gesamtgesellschaftlichen Aufgabe. Die Beschäftigung eines Menschen mit Behinderung kann je nach Art der Behinderung mit Mehraufwand verbunden sein, jedoch gibt es für Arbeitgeber eine Reihe von Unterstützungsmöglichkeiten. Wir haben ein großes Portfolio, aus dem wir die jeweils passende Unterstützung und Förderung nach Maß auswählen können. Von finanziellen Hilfen wie Übergangsgeld, Berufsausbildungsbeihilfe bis zu speziellen Förderangeboten bei der Aus- und Weiterbildung. Die Arbeitsagentur berät Unternehmen sowie Menschen mit Behinderungen. Wir haben speziell geschultes Personal, das zur Einstellung von Arbeitnehmern mit Behinderung berät, den Betrieb bei der Organisation unterstützt und zeigt, wie Arbeitsplätze an die Bedürfnisse eines Menschen mit Behinderung angepasst werden können“, appelliert Kathrin Groschwald, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiberg. 

Menschen mit Behinderungen haben einen Rechtsanspruch auf Teilhabe am Arbeitsleben. Die Werkstätten für Menschen mit Behinderung leisten mit großem Engagement und einem breiten Spektrum an Angeboten einen Beitrag zur Förderung der Menschen mit Behinderung. Davon überzeugten sich heute Kathrin Groschwald und Frank Uhlig von der Agentur für Arbeit Freiberg. Sie erhielten einen Einblick, wie die Arbeit in der Partner - Werkstatt Burgstädt das Leben der Menschen bereichert, die sozialen Kontakte fördert und das Selbstwertgefühl steigert.

In der Partner - Werkstatt Burgstädt erhalten Menschen mit Unterstützungsbedarf maßgeschneiderte Arbeitsplätze in verschiedenen Bereichen, zum Beispiel in der Industrie- und Elektromontage, der Verpackung/Konfektionierung, dem Garten-/Landschaftsbau oder der Hauswirtschaft.

„Die Partner-Werkstätten der Stadtmission Chemnitz tragen Sorge dafür, dass Menschen mit Behinderung in ihren Entfaltungsmöglichkeiten gestärkt werden. Hier ist Arbeit nicht nur eine zweckhafte Tätigkeit: Wer arbeitet erfährt sich als handelndes Wesen, das trägt zu Zufriedenheit und Selbstbewusstsein bei. So verbringen die meisten Werkstattmitarbeiter ihr ganzes Arbeitsleben bei uns. Viele bringen zudem die Erfahrung mit, dass sie dem Druck auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht gewachsen sind. Bei uns schauen wir immer zuerst auf die Möglichkeiten, die jeder einzelne hat. Danach richtet sich das Fordern und Fördern. Im Vordergrund steht dabei natürlich unser Auftrag, Menschen auf den ersten Arbeitsmarkt vorzubereiten. Dazu arbeiten wir eng mit dem Integrationsfachdienst zusammen. Es gibt etwa Praktika in Wunschbetrieben, die dabei helfen, diesen Wechsel vorzubereiten. Man darf bei alle dem aber nicht vergessen, dass in den Partner-Werkstätten vorwiegend Menschen mit geistiger Behinderung tätig sind. Diese haben es deutlich schwerer, überhaupt vermittelt werden zu können. Bei uns finden diese Menschen ein Gefühl der Anerkennung, haben ein gesichertes soziales Umfeld und sind wertgeschätzt. Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang noch einen Satz zu der Forderung nach Mindestlohn für Werkstattmitarbeitende sagen: Es stimmt, vordergründig bedeutet Mindestlohn, dass Menschen mit Behinderung kurzfristig mehr Geld in der Tasche haben, gleichzeitig aber sinken die Beiträge zur Rentenversicherung und damit die später ausgezahlte Rente. Der Mindestlohn würde zudem dazu führen, dass viele unterstützende Leistungen aus dem Sozialsystems weiter gekürzt werden. Am Ende steht die Altersarmut. Das gilt es, mit allen Mittel zu verhindern,“ berichtetWilko Meier, Kommissarischer Leiter der Partner Werkstätten Burgstädt.