Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Freiburg ist im Monat Dezember zum vierten Mal in Folge geringfügig gesunken. Zum Stichtag waren in der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen insgesamt 14.136 Frauen und Männer ohne Beschäftigung. Das sind 64 Personen weniger als einen Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote notiert unverändert bei 3,7 Prozent. Ausschlaggebend für die Entwicklung im Dezember waren jahreszeitliche Einflüsse. Während im ländlichen Raum die Arbeitslosigkeit vor allem in den witterungs- und saisonabhängigen Berufen zugenommen hat, sorgte das Weihnachtsgeschäft in und um Freiburg noch einmal für etwas Entlastung.
„Einmal mehr zeigt der Arbeitsmarkt in unserer Region Stabilität in der Krise“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Alexander Merk. Lediglich in zwei von 19 Agenturbezirken in Baden-Württemberg sank die Arbeitslosigkeit im Dezember, darunter in Freiburg. Dass der Arbeitsmarkt die Konjunkturschwäche bislang gut wegsteckt und sich robust ins Jahr 2024 verabschiedet, dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Region vor großen Herausforderungen stehe. „Der Arbeitsmarkt ändert sich in seinem Kern. Der Prozess dazu hat bereits begonnen. Wir dürfen uns vom Wandel nicht überrollen lassen, sondern müssen ihn gestalten“, sagt Merk. Ansonsten drohe, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber sich aus strukturellen Gründen trennen könnten und immer schwerer wieder zueinanderfinden. Für 2024 ist Merk optimistisch. Seine Agentur habe sich neu aufgestellt, um Arbeitgeber, Beschäftigte und Erwerbslose noch besser beraten zu können. Und ab Januar startet das neue Weiterbildungsportal „mein NOW“. „Davon verspreche ich mir zusätzliche Impulse für mehr berufliche Qualifizierung in unserer Region“. Das neue Onlineportal ist Teil der Nationalen Strategie für berufliche Weiterbildung (www.mein-now.de)“.
Dynamik am Arbeitsmarkt
Im Berichtszeitraum meldeten sich 3.237 Personen arbeitslos. Im gleichen Zeitraum beendeten 3.284 Menschen ihre Arbeitslosigkeit.
Struktur der Arbeitslosen
Auf Jahressicht ist die Zahl an Arbeitslosen in allen Zielgruppen gestiegen, wegen der Krise in der Ukraine vor allem bei Ausländern. Nach Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild: SGB III: 6.115 Arbeitslose (Anteil 43,3 Prozent), SGB II: 8.021 Arbeitslose (Anteil 56,7 Prozent).
Arbeitskräftenachfrage
Die Unternehmen meldeten im November 1.091 neue offene Stellen. Das sind 204 oder 23,0 Prozent mehr als im November und 61 oder 5,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der größte Stellenzugang nach Branchen: Handel (236 Stellen), Gesundheits- und Sozialwesen (170), Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (170), Öffentliche Verwaltung (127), Verarbeitendes Gewerbe (101), unternehmensnahe Dienstleistungen (102, darunter 65 aus der Zeitarbeit). Mitte Dezember lagen der Agentur für Arbeit Freiburg 5.260 Aufträge zur Stellenbesetzung vor (81,4 Prozent für Fachkräfte, Experten und Spezialisten, 18,6 Prozent für Helfer).
Entwicklung nach Regionen
Während im Ballungsraum Freiburg die Arbeitslosigkeit noch einmal sank, stieg sie im ländlichen Raum witterungsbedingt an.