- 15.396 Frauen und Männer im Agenturbezirk ohne Arbeit
- Arbeitslosenquote steigt um 0,3 Punkte auf 4,0 Prozent
Zum Jahresbeginn ist die Zahl an Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Freiburg deutlich angestiegen. Zum Stichtag waren in der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen insgesamt 15.396 Frauen und Männer ohne Beschäftigung. Das sind 1.260 Personen mehr als einen Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 4,0 Prozent. Bei den Frauen und Männern unter 25 Jahre beträgt die Quote jetzt 2,6 Prozent. Für den Anstieg sind vor allem jahreszeitliche Einflüsse verantwortlich.
„Von Saisoneffekten einmal abgesehen, ist der Arbeitsmarkt robust ins neue Jahr gestartet“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Alexander Merk. Die Arbeitslosigkeit steige regelmäßig im Januar. Die Gründe: Kündigungen zum Quartalsende, auslaufendes Weihnachtsgeschäft, Saisonende in der Gastronomie, kalte Witterung und geringere Entlastungseffekte durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen.
Dazu komme noch die flaue Konjunktur, deren Spuren am Arbeitsmarkt nicht zu übersehen sind. So meldeten die Unternehmen im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich weniger offene Stellen. „Wegen der unsicheren wirtschaftlichen Lage halten sich die Betriebe bei Neueinstellungen sichtbar zurück“, stellt Merk dazu fest. Darunter würden vor allem Arbeitslose leiden, deren Integration in den Arbeitsmarkt ohnehin erschwert ist. Hier gelte es, dran zu bleiben, damit Arbeitslosigkeit sich nicht weiter verfestigt. „Vermittlung und Qualifizierung alleine reichen nicht. Es bedarf einer engmaschigen Betreuung, Mut zu Neuem, vieler kreativer Ideen und einem starken Willen auf allen Seiten, damit ihre Integration weiter klappt“, sagt Merk.
Trotz allem bleiben Fachkräfteengpässe das drängendste Problem. Davon zeugt auch das ungebrochene Interesse der Unternehmen, ihren Blick zusätzlich auf das benachbarte Elsass zu richten. So machten sich auf Initiative der Fachkräfteallianz Südlicher Oberrhein am vergangenen Wochenende über 30 südbadische Arbeitgeber auf den Weg nach Colmar, um auf dem Salon Formation Emploi Alsace, einer der größten Messen für Ausbildung, Arbeit und Weiterbildung in Frankreich, über ihre Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu informieren.
Dynamik am Arbeitsmarkt
Im Berichtszeitraum meldeten sich 4.192 Personen arbeitslos. Im gleichen Zeitraum beendeten 2.914 Menschen ihre Arbeitslosigkeit.
Struktur der Arbeitslosen
Auf Sicht von einem Jahr ist die Zahl an Arbeitslosen bei allen Zielgruppen angestiegen. Nach Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild: SGB III: 6.835 Arbeitslose (Anteil 44,4 Prozent), SGB II: 8.561 Arbeitslose (Anteil 55,6 Prozent).
Arbeitskräftenachfrage
Die Arbeitskräftenachfrage startet zum Jahresbeginn schwächer. So meldeten die Unternehmen 858 offene Stellen. Das sind 233 oder 21,4 Prozent weniger als im Dezember und 186 oder 17,8 Prozent weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres. Der größte Bedarf nach Branchen: Unternehmensnahe Dienstleistungen (151 Stellen, darunter 136 aus der Zeitarbeit), Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (140), Gesundheits- und Sozialwesen (128 Stellen), Öffentliche Verwaltung (109), Handel (90), Verarbeitendes Gewerbe (74). Mitte Januar lagen der Agentur für Arbeit Freiburg 5.065 Aufträge zur Stellenbesetzung vor (81,3 Prozent für Fachkräfte, Experten und Spezialisten, 18,7 Prozent für Helfer).