- 14.894 Männer und Frauen im Agenturbezirk ohne Arbeit
- Arbeitslosenquote steigt um 0,1 Punkte auf 3,9 Prozent
Die Zahl an Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Freiburg ist nach vier Monaten zum ersten Mal wieder etwas angestiegen. Zum Stichtag waren in der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen insgesamt 14.894 Frauen und Männer ohne Beschäftigung. Das sind 53 Personen mehr als einen Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote notiert um 0,1 Punkte höher bei 3,9 Prozent. Bei den Frauen und Männern unter 25 Jahre stieg die Quote ebenfalls um 0,1 Punkte auf jetzt 2,5 Prozent. Für die kommenden beide Monate wird ein weiterer Anstieg der Arbeitslosigkeit erwartet.
„Wegen der lauen Konjunktur und weil im Monat Juni saisonale Einflüsse kaum eine Rolle spielen, stieg die Arbeitslosigkeit bei geringer Dynamik leicht an. Insgesamt ist der Arbeitsmarkt aber weiter stabil“, bilanziert der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Alexander Merk, die aktuellen Zahlen. Der geringe Anstieg gehe vor allem zu Lasten der verfestigten Arbeitslosigkeit. Die Arbeitgeber suchen zwar weiter Arbeitskräfte, scheuen sich aber in der gegenwärtigen Situation Menschen einzustellen, die es gewöhnlich schwerer am Arbeitsmarkt haben. „Wegen der vielen offenen Stellen rate ich dazu, einen Blick auch auf diese Menschen zu werfen. Arbeitsagentur und Jobcenter können mit Beratung und finanziellen Hilfen Einstellungsrisiken minimieren. Es wäre nicht das erste Mal, wenn auf diesem Wege unverhofft die gewünschte Arbeitskraft gefunden wird“, sagt Merk. Auch notwendige Weiterbildung könne damit finanziert werden. Denn die werde immer wichtiger. Das gelte auch für Beschäftigte, um gut durch den anstehenden Strukturwandel zu kommen. Was viele nicht wissen: Beschäftigte mit Qualifizierungsbedarf können unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls finanziell gefördert werden. „Es lohnt sich, mit unserem Arbeitgeber-Service Kontakt aufzunehmen. Die Mittel dafür sind noch lange nicht ausgeschöpft“, sagt Merk.
Dynamik am Arbeitsmarkt
Bei deutlich geringerer Dynamik als noch im Mai meldeten sich im Berichtszeitraum 2.983 Personen arbeitslos. Im gleichen Zeitraum beendeten 2.922 Menschen ihre Arbeitslosigkeit.
Struktur der Arbeitslosen
Auf Sicht von einem Jahr ist die Zahl an Arbeitslosen bei allen Zielgruppen angestiegen. Nach Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild: SGB III: 6.451 Arbeitslose (Anteil 43,3 Prozent), SGB II: 8.443 Arbeitslose (Anteil 56,7 Prozent).
Arbeitskräftenachfrage
Die Arbeitskräftenachfrage ist weiter stabil. So meldeten die Unternehmen 1.090 offene Stellen. Das sind 24 oder 2,3 Prozent mehr als im Mai und 9 oder 0,8 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Der größte Bedarf nach Branchen: Handel (173 Stellen), Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (165), Unternehmensnahe Dienstleistungen (164, darunter 150 aus der Zeitarbeit), Gesundheits- und Sozialwesen (153), Verarbeitendes Gewerbe (115), Öffentliche Verwaltung (115). Mitte Juni lagen der Agentur für Arbeit Freiburg 5.212 Aufträge zur Stellenbesetzung vor (81,3 Prozent für Fachkräfte, Experten und Spezialisten, 18,7 Prozent für Helfer).
Entwicklung nach Regionen
Während die Arbeitslosigkeit in der Stadt Freiburg und dem angrenzenden Umland leicht sank, stieg sie in den ländlichen Bezirken der angeschlossenen Geschäftsstellen.