Der Bezirk der Agentur für Arbeit Freising umfasst die Landkreise Freising, Erding, Dachau und Ebersberg.
Der regionale Arbeitsmarkt im Überblick
Die Richtung stimmt: Die Zahl der Arbeitslosen war in den Landkreisen Ebersberg, Erding, Dachau und Freising zuletzt erneut rückläufig. So zählte die Agentur für Arbeit Freising im April 2022 in ihrem Agenturbezirk 7.756 Arbeitslose, 399 Frauen und Männer weniger als im März 2022. Die Arbeitslosenquote sank im April 2022 um 0,1 Prozentpunkte auf 2,1 Prozent. Zum Vergleich: Im April 2021 lag sie bei 2,7 Prozent, im April 2019 – im Jahr vor der Pandemie – errechnete sich für die vier Landkreise eine Arbeitslosenquote von 1,8 Prozent.
„Die Lage auf dem regionalen Arbeitsmarkt stabilisiert sich weiter“, erläutert Katja Kürmaier, stellvertretende Chefin der Agentur für Arbeit Freising. Besonders positiv sei dabei, dass von diesem Trend in den letzten Wochen ganz verschiedene Personenkreise profitierten: Frauen wie Männer, Jüngere wie Ältere, Personen mit und ohne Migrationshintergrund. „Ob und inwieweit wirtschaftliche Belastungen der regionalen Unternehmen – bedingt durch den Krieg in der Ukraine – sich auch auf die Beschäftigung auswirken werden, bleibt weiter abzuwarten. Bisher gingen nur vereinzelt Beratungsanfragen zur Kurzarbeit von betroffenen Firmen bei uns ein“, ergänzt Katja Kürmaier.
Personalnachfrage auf hohem Niveau
Die weiterhin gute Aufnahmefähigkeit des regionalen Arbeitsmarktes spiegelt sich auch in der Personalnachfrage wieder: Diese stieg im April 2022 erneut leicht an. So meldeten die Unternehmen der Arbeitsvermittlung in den letzten Wochen 1.026 offene Stellen, 48 mehr als im März 2022. Damit befanden sich im April 2022 insgesamt 6.032 Arbeitsangebote im Stellenpool der Agentur für Arbeit Freising. Personal nachgefragt wurde unter anderem für das Berufssegment Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit – hier waren 1.445 Stellen vakant. Das produzierende Gewerbe suchte Mitarbeitende für 1.358 Arbeitsstellen. Im Berufsbereich Kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus waren im April 986 offene Stellen gemeldet.
Zwischenbilanz auf dem regionalen Ausbildungsmarkt
Wenige Monate vor dem Ausbildungsstart herrscht auf dem Ausbildungsmarkt viel Bewegung: Seit dem Beginn des Berufsberatungsjahres 2021/2022 am 1. Oktober 2021 meldeten die Betriebe der Agentur für Arbeit insgesamt 2.803 offene Ausbildungsstellen in den Landkreisen Ebersberg, Erding, Dachau und Freising. Das waren 209 Stellen mehr als im selben Zeitraum vor einem Jahr. Zeitgleich nutzten 2.268 Jugendliche auf Ausbildungssuche die Angebote der Berufsberatung. Das waren 83 Personen mehr als im Vorjahr.
1.173 dieser jungen Leute konnten bis April 2022 bereits eine berufliche oder schulische Perspektive entwickeln. 1.095 Jugendliche waren zuletzt noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Diesen rät Katja Kürmaier dranzubleiben: „Zum Bewerben ist es aktuell noch nicht zu spät. Die Situation für ausbildungssuchende Jugendliche ist in unserer Region sehr günstig. Im April 2022 waren noch 1.827 der bei der Agentur für Arbeit Freising gemeldeten Ausbildungsstellen vakant.“ Nachgefragt werden Nachwuchskräfte für die unterschiedlichsten Berufe und Branchen: Einzelhandelskaufleute ebenso wie Verkäuferinnen und Verkäufer, Lagerlogistik-Fachkräfte, (Zahn-)Medizinische Fachangestellte oder Kaufleute in den Bereichen Büromanagement sowie Großhandelsmanagement. Auch im Handwerk sind noch verschiedenste Ausbildungsplätze zu vergeben.
Jugendlichen auf Ausbildungssuche empfiehlt Katja Kürmaier – falls noch nicht geschehen – jetzt unbedingt unter Telefon 0800 4 5555 00 einen Termin mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit zu vereinbaren. Die Berufsberaterinnen und -berater helfen bei der Suche nach einem Ausbildungsbetrieb, geben Hinweise zur Bewerbung, beraten gegebenenfalls zu passenden Alternativen zum Wunschberuf und informieren über Unterstützungsmöglichkeiten, sollte es mit einer Ausbildung noch nicht klappen. Und noch einen praktischen Tipp hält Katja Kürmaier für die Jugendlichen bereit: „Bei der Bewerbung für eine Stelle kann das Angebot, vorab ein Praktikum beim Betrieb zu absolvieren, ein großer Vorteil sein.“ Gerade junge Leute, deren Schulnoten nicht die Besten sind, könnten so ihre praktischen Fähigkeiten beweisen. „Während der vielen Monate der Corona-Pandemie waren Praktikumsplätze rar. Das ändert sich nun wieder, denn auch für Unternehmen ist dies ein gutes Instrument, einen größeren Kreis an Jugendlichen kennenzulernen und so doch noch ihre Ausbildungsplätze zu besetzen.“
Der Arbeitsmarkt in den Landkreisen
Betrachtet man die vier Landkreise jeweils für sich genommen, sind folgende Entwicklungen zu verzeichnen:
Landkreis Freising
Arbeitslosigkeit: Im Landkreis Freising ist für April 2022 ein Rückgang der Arbeitslosigkeit zu vermelden: Insgesamt waren bei der Agentur für Arbeit im Frühlingsmonat 2.631 Personen arbeitslos gemeldet, 120 Frauen und Männer weniger als im März 2022. Damit sank die Arbeitslosenquote für den Landkreis um 0,2 Prozentpunkte auf 2,3 Prozent. Vor einem Jahr errechnete sich eine Quote von 2,9 Prozent, im April 2019 – im Jahr vor der Pandemie – lag sie bei 2,0 Prozent.
Personalnachfrage: Die Freisinger Unternehmen meldeten der Agentur für Arbeit im April 388 neu zu besetzende Arbeitsstellen und somit 13 Stellen mehr als im Vormonat. Insgesamt befanden sich zuletzt 2.029 Arbeitsangebote im Stellenpool der Agentur für Arbeit Freising.
Zwischenbilanz Ausbildungsmarkt: Seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2021 sind sieben Monate vergangen. In dieser Zeit meldeten die Betriebe 995 zu besetzende Ausbildungsstellen im Landkreis. Das waren 124 Stellen mehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 616 Ausbildungsstellen waren im April 2022 noch vakant. Zeitgleich nahmen 739 ausbildungsinteressierte Jugendliche das Beratungsangebot der Agentur für Arbeit wahr (-23 Personen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum). Davon waren im April 2022 noch 339 junge Leute auf der Suche nach einer beruflichen oder schulischen Perspektive.
Landkreis Erding
Arbeitslosigkeit: Im April 2022 zählte die Agentur für Arbeit Erding 1.615 Arbeitslose und damit 116 Personen weniger als noch im Vormonat. Die Arbeitslosenquote reduzierte sich entsprechend um 0,1 Prozentpunkte auf einen aktuellen Wert von 1,9 Prozent. Damit steht bei der Erdinger Arbeitslosenquote erstmals in diesem Jahr die Eins vor dem Komma. Im April vor einem Jahr lag sie noch bei 2,6 Prozent, im April 2019 – im Jahr vor der Pandemie – waren es 1,7 Prozent.
Personalnachfrage: Die Unternehmen der Region informierten den Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit im April 2022 über 218 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis Erding, 38 Stellen mehr als im Vormonat. Damit waren insgesamt 1.104 bei der Erdinger Arbeitsagentur gemeldete Stellen vakant.
Zwischenbilanz Ausbildungsmarkt: Seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2021 meldeten die Unternehmen der Agentur für Arbeit Erding 682 zu besetzende Ausbildungsstellen im Landkreis, 8 Stellen mehr als im Vorjahreszeitraum. 473 Ausbildungsstellen waren im April 2022 noch vakant. Im selben Zeitraum nahmen 471 Bewerberinnen und Bewerber für Ausbildungsstellen das Beratungsangebot ihrer Agentur für Arbeit Erding wahr (+27 Personen im Vergleich zum Vorjahr). Davon waren zuletzt noch 195 Jugendliche auf der Suche nach einer beruflichen oder schulischen Perspektive.
Landkreis Dachau
Arbeitslosigkeit: Im Landkreis Dachau reduzierte sich die Zahl der Arbeitslosen im April 2022 um 116 Personen. Damit waren insgesamt 1.959 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf einen Wert von 2,1 Prozent. Im April vor einem Jahr errechnete sich für den Landkreis eine Quote von 2,8 Prozent. Im April 2019 – im Jahr vor der Pandemie – lag sie bei 1,8 Prozent.
Personalnachfrage: Im April 2022 wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Dachau 164 neu zu besetzende Stellen im Landkreis gemeldet, 2 Stellen weniger als im Vormonat. Damit befanden sich zuletzt insgesamt 1.241 Arbeitsangebote im Stellenpool der Arbeitsagentur.
Zwischenbilanz Ausbildungsmarkt: Viel Bewegung herrscht auf dem Dachauer Ausbildungsmarkt: Seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2021 meldeten die Betriebe 542 zu besetzende Berufsausbildungsstellen im Landkreis. Das waren 86 Stellen mehr als im Vorjahreszeitraum. Im April 2022 waren 379 der gemeldeten Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im selben Zeitraum machten sich 594 Jugendliche mithilfe der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Dachau auf die Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz (+89 Personen im Vergleich zum Vorjahr). Davon hatten 325 Jugendliche im April 2022 noch keine berufliche oder schulische Perspektive.
Landkreis Ebersberg
Arbeitslosigkeit: Im April 2022 reduzierte sich die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Ebersberg um 47 Personen auf insgesamt 1.551 Frauen und Männer. Auf die Arbeitslosenquote hatte dies keinen Einfluss: Sie lag im April 2022 wie schon im Vormonat bei 1,9 Prozent. Zum Vergleich: Im April 2021 errechnete sich eine Quote von 2,5 Prozent, im April 2019 – im Jahr vor der Pandemie – lag sie bei 1,8 Prozent.
Personalnachfrage: Dem Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur wurden zuletzt 256 neue Stellenangebote im Landkreis Ebersberg gemeldet, 1 Stelle weniger im Vergleich zum Vormonat. Damit waren im April 2022 insgesamt 1.658 bei der Agentur für Arbeit Ebersberg gemeldete Stellen vakant.
Zwischenbilanz Ausbildungsmarkt: Seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2021 wurden der Agentur für Arbeit 584 zu besetzende Berufsausbildungsstellen im Landkreis Ebersberg gemeldet, 9 Stellen weniger als im Vorjahreszeitraum. 359 Ausbildungsstellen waren im April 2022 noch unbesetzt. Gleichzeitig machten sich 464 junge Leute mithilfe der Berufsberatung der Arbeitsagentur auf die Suche nach einer passenden Ausbildungsstelle (-10 Personen im Vergleich zum Vorjahr). Davon hatten 236 Jugendliche im April 2022 noch keine berufliche oder schulische Perspektive.