Der Bezirk der Agentur für Arbeit Freising umfasst die Landkreise Freising, Erding, Dachau und Ebersberg.
Der regionale Arbeitsmarkt im Überblick
Der Winter hat im Bezirk der Agentur für Arbeit Freising Einzug auf dem Arbeitsmarkt gehalten – mit deutlich steigenden Arbeitslosenzahlen. So zählte die Agentur für Arbeit im Januar 2022 in den Landkreisen Freising, Erding, Dachau und Ebersberg insgesamt 8.971 Arbeitslose und damit 1.347 Frauen und Männer mehr als noch im Dezember 2021. Die Arbeitslosenquote kletterte im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozentpunkte auf 2,4 Prozent. Im Januar vor einem Jahr lag sie bei 3,1 Prozent. Im Januar 2020 – kurz vor der Pandemie – bei 2,3 Prozent.
„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit zu Jahresbeginn ist typisch für die Saison und bewegt sich aktuell im für die Jahreszeit üblichen Rahmen. Die Zahlen geben also tatsächlich weniger Anlass zur Sorge als sie es auf den ersten Blick vermuten lassen“, erläutert Nikolaus Windisch, Chef der Agentur für Arbeit Freising. Unternehmen in den witterungsabhängigen Branchen sehen sich in der kalten Jahreszeit oftmals gezwungen, ihren Betrieb stark einzuschränken und teilweise auch Personal zu entlassen. Dabei wird auch in diesem Jahr deutlich: Die Winterarbeitslosigkeit geht hauptsächlich zu Lasten der Männer. Im Januar 2022 waren 1.061 Männer mehr arbeitslos gemeldet als noch im Vormonat – das entspricht einem Anstieg von 25,4 Prozent. Bei den weiblichen Arbeitslosen errechnete sich ein Plus von 8,3 Prozent oder 286 Personen. „Erfahrungsgemäß wird sich die Arbeitslosigkeit bei steigenden Temperaturen wieder reduzieren,“ meint Windisch und sagt weiter: „Darüber hinaus präsentierte sich der regionale Arbeitsmarkt zu Jahresbeginn in vielen Branchen in deutlich besserer Verfassung als noch vor einem Jahr.“
Personalnachfrage weiter auf gutem Niveau
Die stabile Lage am Arbeitsmarkt bestätigt auch die vergleichsweise gute Personalnachfrage. Im Januar 2022 meldeten die regionalen Unternehmen den Arbeitsvermittler*innen 849 zu besetzende Arbeitsstellen. Damit befanden sich insgesamt 5.384 Arbeitsangebote im Stellenpool der Agenturen für Arbeit in Freising, Erding, Dachau und Ebersberg, 1.790 Stellenangebote mehr als im Januar 2021 und 729 Arbeitsofferten mehr als – kurz vor der Pandemie – im Januar 2020.
Wenig Veränderung gab es zum Jahresauftakt 2022 bei den Branchen mit den größten Personalbedarfen: Das produzierende Gewerbe suchte Mitarbeiter*innen für 1.235 Arbeitsstellen. Im Berufssegment Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit waren 1.212 Stellen vakant. Im Berufsbereich Kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus wurde im Januar 2022 Personal für 954 Stellen nachgefragt.
Insgesamt leichte Zuwächse bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort in den Landkreisen Freising, Erding, Dachau und Ebersberg nahm zuletzt wieder leicht zu. Die neuesten Auswertungen zeigen einen leichten Anstieg der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen Juni 2020 und Juni 2021 in den vier Landkreisen um 1.028 Personen auf insgesamt 216.558 Beschäftigte. Dies entspricht einem Zuwachs von 0,5 Prozent. Im selben Zeitraum des Vorjahres errechnete sich ein Rückgang von 0,4 Prozent. Die Entwicklung stellte sich allerdings in den Landkreisen des Agenturbezirks zwischen Juni 2020 und Juni 2021 unterschiedlich dar: Während die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den Landkreisen Ebersberg (+1.443 Personen oder +3,3 Prozent) und Dachau (+1.201 Personen oder +2,7 Prozent) anstieg, sank sie in den Landkreisen Erding (-1.034 Personen oder -2,3 Prozent) und Freising (-582 Personen oder -0,7 Prozent).
Mit Blick auf die Wirtschaftsbereiche zeichnete sich folgendes Bild: Beschäftigtenzuwächse waren in den Landkreisen Freising, Erding, Dachau und Ebersberg insgesamt unter anderem im Bereich der Wissenschaftlichen Forschung und Entwicklung (+576 Beschäftigte) sowie im Gesundheitswesen (+469 Beschäftigte) zu beobachten. Die stärksten Beschäftigungsrückgänge gab es im Bereich Verkehr und Lagerei (-939 Beschäftigte) gefolgt vom Gastgewerbe (-364 Beschäftigte).
Der Arbeitsmarkt in den Landkreisen
Betrachtet man die vier Landkreise jeweils für sich genommen, sind folgende Entwicklungen zu verzeichnen:
Landkreis Freising
Arbeitslosigkeit: Bei der Agentur für Arbeit Freising waren im Januar 2022 insgesamt 2.927 Personen arbeitslos gemeldet, 446 Frauen und Männer mehr als im Dezember 2021. Die Arbeitslosenquote kletterte entsprechend um 0,4 Prozentpunkte auf ein aktuelles Niveau von 2,6 Prozent. Im Januar 2021 lag die Arbeitslosenquote im Landkreis Freising bei 3,3 Prozent, im Januar 2020 – kurz vor Beginn der Pandemie – errechnete sich für den Landkreis eine Quote von 2,5 Prozent.
Personalnachfrage: Die Arbeitgeber*innen meldeten den Arbeitsvermittler*innen der Agentur für Arbeit zuletzt 306 zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis Freising. Insgesamt befanden sich im Januar 2022 damit 1.868 Arbeitsangebote im Stellenpool der Freisinger Arbeitsagentur, 766 Stellen mehr als im Januar vor einem Jahr und 118 Stellen mehr als im Januar 2020, also kurz vor der Pandemie.
Landkreis Erding
Arbeitslosigkeit: Die Zahl der Arbeitslosen ist im Landkreis Erding im Januar 2022 angestiegen: Insgesamt waren im ersten Monat des Jahres 1.962 Personen arbeitslos gemeldet und somit 335 Frauen und Männer mehr als im Dezember 2021. Diese Entwicklung hatte auch deutliche Auswirkungen auf die Arbeitslosenquote: Diese stieg um 0,4 Prozentpunkte an – auf einen aktuellen Wert von 2,3 Prozent. Im Januar vor einem Jahr errechnete sich für den Landkreis eine Quote von 3,0 Prozent. Im Januar 2020 – kurz vor der Pandemie – lag die Arbeitslosenquote im Landkreis Erding bei 2,1 Prozent.
Personalnachfrage: Bei den Arbeitsvermittler*innen im Arbeitgeber-Service meldeten die Unternehmen zu Jahresbeginn 164 neue Stellenangebote für den Landkreis Erding. Damit waren im Januar 2022 insgesamt 928 bei der Agentur für Arbeit Erding gemeldete Stellen vakant, 254 Stellen mehr als zum Jahresbeginn 2021 und 115 Stellen mehr als – kurz vor der Pandemie – im Januar 2020.
Landkreis Dachau
Arbeitslosigkeit: Die Agentur für Arbeit Dachau zählte im Januar 2022 insgesamt 2.292 Arbeitslose, 347 Personen mehr als im Dezember 2021. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,4 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent an. Im Januar vor einem Jahr lag sie bei 3,3 Prozent, im Januar 2020 – kurz vor der Pandemie – errechnete sich für den Landkreis Dachau eine Quote von 2,3 Prozent.
Personalnachfrage: Im Januar 2022 wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Dachau 161 neu zu besetzenden Stellen gemeldet. Insgesamt befanden sich zu Jahresbeginn damit 1.115 Arbeitsangebote im Stellenpool der Arbeitsagentur, 393 Stellen mehr als im Januar vor einem Jahr und 242 Stellen mehr als im Januar 2020, also kurz vor der Pandemie.
Landkreis Ebersberg
Arbeitslosigkeit: Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Landkreis Ebersberg im Januar 2022 im Vergleich zum Vormonat um 219 Personen auf insgesamt 1.790 Frauen und Männer an. Damit kletterte die Arbeitslosenquote zu Jahresbeginn um 0,3 Prozentpunkte auf einen aktuellen Wert von 2,2 Prozent. Im Januar 2021 lag die Quote noch bei 2,9 Prozent, im Januar 2020 – kurz vor der Pandemie – errechnete sich für den Landkreis eine Quote von 2,1 Prozent.
Personalnachfrage: Die Unternehmen informierten die Ebersberger Arbeitsagentur im Januar 2022 über 218 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis. Insgesamt waren damit zuletzt 1.473 bei der Agentur für Arbeit Ebersberg gemeldete Stellen vakant, 377 Stellen mehr als zum Jahresbeginn 2021 und 254 Stellen mehr als – kurz vor der Pandemie – im Januar 2020.