Der Bezirk der Agentur für Arbeit Freising umfasst die Landkreise Freising, Erding, Dachau und Ebersberg.
Der regionale Arbeitsmarkt im Überblick
Der positive Trend auf dem regionalen Arbeitsmarkt setzt sich fort: Die Zahl der Arbeitslosen reduzierte sich in den Landkreisen Freising, Erding, Dachau und Ebersberg im März 2022 auf insgesamt 8.155 Personen. Das waren 621 Arbeitslose weniger als im Februar 2022 und 2.544 Personen weniger als im März vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank im März 2022 um 0,2 Prozentpunkte auf 2,2 Prozent. Zum Vergleich: Vor einem Jahr lag sie bei 2,9 Prozent, zu Beginn der Pandemie im März 2020 bei 2,0 Prozent.
„Die Belebung, die in den letzten Wochen auf unserem Arbeitsmarkt zu beobachten war, ist zum Großteil dem saisonalen Effekt zum Frühjahrsbeginn zuzuschreiben“, erklärt Nikolaus Windisch, Chef der Agentur für Arbeit Freising. Dank steigender Temperaturen konnten in den Außenberufen der witterungsabhängigen Branchen – beispielsweise im Bauhauptgewerbe, im Dachdeckerhandwerk, im Garten- und Landschaftsbau und im Gerüstbau – nach der Winterpause die Arbeiten wieder aufgenommen werden.
„Wir freuen uns über die guten arbeitsmarktlichen Entwicklungen in unserer Region, gleichzeitig blicken wir mit großer Betroffenheit auf den Krieg in der Ukraine“, so Nikolaus Windisch weiter. „Die Menschen, die aktuell nach Deutschland kommen, benötigen in erster Linie zuerst Schutz und Obdach in dieser unvorstellbaren Situation. Soweit geflüchtete Menschen trotzdem jetzt schon Interesse an Beratung und Vermittlung haben, unterstützen wir als Arbeitsagentur schnellstmöglich mit unserem Dienstleistungs- und Förderangebot. “Der Agenturchef rechnet in den kommenden Wochen mit steigendem Beratungsbedarf, entsprechend bereitet sich die Agentur für Arbeit darauf vor: Ein Dolmetscher-Dienst ist bereits eingerichtet, ebenso eine mehrsprachige Hotline, Flyer und Webseiten-Inhalte werden übersetzt. Erste Informationen rund um das Thema „Arbeiten in Deutschland“ können Interessierte auf Deutsch, Ukrainisch und Russisch hier abrufen: www.arbeitsagentur.de/ukraine
Personalnachfrage auf hohem Niveau
Die Nachfrage nach Personal indes ist in der Region weiterhin hoch, Arbeitskräfte werden gesucht. Im März 2022 informierten die Unternehmen die Arbeitsagentur über 978 neu zu besetzende Arbeitsstellen. Damit befanden sich insgesamt 6.005 Arbeitsangebote im Stellenpool der Agentur für Arbeit. Das waren 2.177 offene Stellen mehr als im März vor einem Jahr und 1.161 Angebote mehr als zu Pandemie-Beginn im März 2020. Der größte Personalbedarf wurde im Berufssegment Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit gemeldet. Hier waren zuletzt insgesamt 1.463 Stellen vakant. Das produzierende Gewerbe suchte Mitarbeiter*innen für 1.336 Arbeitsstellen. Im Berufsbereich Kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus wurde im März 2022 Personal für 987 offene Stellen nachgefragt.
Doch auch hier ist der Blick in die Zukunft nicht gänzlich ungetrübt: Durch den Ukraine-Krieg werden bundesweit wirtschaftliche Belastungen durch Lieferkettenstörungen und Energiepreiserhöhungen erwartet. „Ob und inwieweit diese Entwicklungen auch einen dämpfenden Effekt auf den regionalen Arbeitsmarkt haben werden, ist im Moment noch nicht absehbar“, so der Chef der Freisinger Arbeitsagentur.
Halbjahresbilanz auf dem regionalen Ausbildungsmarkt
Es ist Halbzeit auf dem Ausbildungsmarkt: Seit dem Beginn des Berufsberatungsjahres 2021/2022 am 1. Oktober 2021 wurden der Agentur für Arbeit Freising von den Betrieben in den vier Landkreisen insgesamt 2.698 Ausbildungsstellen gemeldet, 246 Angebote mehr als im Vergleichszeitraum des vorangegangenen Berufsberatungsjahres. Zeitgleich meldeten sich 2.117 Bewerber*innen für Ausbildungsstellen bei der Berufsberatung ihrer Arbeitsagentur an. Das waren 78 Personen mehr als im Vorjahr.
929 Bewerber*innen konnten bis März 2022 bereits eine berufliche oder schulische Perspektive entwickeln. 1.188 Jugendliche hatten zuletzt noch nicht den passenden Ausbildungsplatz gefunden. Für alle, die aktuell noch auf der Suche sind, ist es für eine Bewerbung nicht zu spät, denn zuletzt gab es noch 1.846 unbesetzte Ausbildungsstellen in den vier Landkreisen: Gute Chancen eine Lehrstelle zu bekommen haben – sofern die individuellen Voraussetzungen passen – junge Leute, die sich unter anderem für Ausbildungsplätze für Einzelhandelskaufleute, Verkäufer*innen, Kfz-Mechatroniker*innen, Büromanagement-Kaufleute oder medizinische Fachangestellte interessieren. Auch das Handwerk hat viele Angebote für interessierte Jugendliche zu vergeben.
Der Arbeitsmarkt in den Landkreisen
Betrachtet man die vier Landkreise jeweils für sich genommen, sind folgende Entwicklungen zu verzeichnen:
Landkreis Freising
Arbeitslosigkeit: Im März 2022 reduzierte sich die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis um 133 Personen auf insgesamt 2.751 Frauen und Männer. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent. Zum Vergleich: Im März vor einem Jahr errechnete sich eine Quote von 3,0 Prozent, zu Pandemie-Beginn im März 2020 lag sie bei 2,1 Prozent.
Personalnachfrage: Dem Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur wurden zuletzt 375 neue Stellenangebote im Landkreis Freising gemeldet. Damit waren im März 2022 insgesamt 2.056 bei der Agentur für Arbeit Freising gemeldete Stellen vakant, 851 Stellen mehr als im März vor einem Jahr.
Halbjahresbilanz Ausbildungsmarkt: Die Ausbildungsbereitschaft der Freisinger Betriebe ist hoch: Seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2021 wurden der Agentur für Arbeit 961 zu besetzende Berufsausbildungsstellen im Landkreis gemeldet, 144 Stellen mehr als im Vorjahreszeitraum. 644 Ausbildungsstellen waren im März 2022 noch unbesetzt. Gleichzeitig machten sich 694 junge Leute mithilfe der Berufsberatung der Arbeitsagentur auf die Suche nach einer passenden Ausbildungsstelle (-24 Personen). Davon hatten 370 Jugendliche im März 2022 noch keine berufliche oder schulische Perspektive.
Landkreis Erding
Arbeitslosigkeit: Auch im Landkreis Erding war im März 2022 ein Rückgang der Arbeitslosigkeit zu vermelden: Insgesamt waren bei der Agentur für Arbeit 1.731 Personen arbeitslos gemeldet, 179 Frauen und Männer weniger als im Februar 2022. Damit sank die Arbeitslosenquote für den Landkreis um 0,3 Prozentpunkte auf 2,0 Prozent. Vor einem Jahr errechnete sich eine Quote von 2,8 Prozent, im März 2020 lag sie bei 1,9 Prozent.
Personalnachfrage: Die Unternehmen meldeten der Agentur für Arbeit Erding im März 180 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis. Insgesamt befanden sich damit 1.057 Arbeitsangebote im Stellenpool der Erdinger Arbeitsagentur – das waren 354 Stellen mehr im Vergleich zum März 2021.
Halbjahresbilanz Ausbildungsmarkt: Seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2021 ist ein halbes Jahr vergangen. In dieser Zeit meldeten die Betriebe 654 zu besetzende Ausbildungsstellen im Landkreis (-2 Stellen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum). 473 Ausbildungsstellen waren im März 2022 noch vakant. Gleichzeitig nahmen 439 Bewerber*innen für Ausbildungsstellen das Beratungsangebot ihrer Agentur für Arbeit wahr (+26 Personen). Davon waren im März 2022 noch 224 Jugendliche auf der Suche nach einer beruflichen
oder schulischen Perspektive.
Landkreis Dachau
Arbeitslosigkeit: Im März 2022 zählte die Agentur für Arbeit Dachau 2.075 Arbeitslose und damit 202 Personen weniger als noch im Vormonat. Die Arbeitslosenquote reduzierte sich entsprechend um 0,3 Prozentpunkte auf einen aktuellen Wert von 2,2 Prozent. Im März vor einem Jahr lag sie noch bei 3,0 Prozent, im März 2020 – zu Beginn der Pandemie – waren es 2,1 Prozent.
Personalnachfrage: Die Unternehmen der Region informierten den Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit im März 2022 über 166 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis Dachau. Damit waren insgesamt 1.204 bei der Dachauer Arbeitsagentur gemeldete Stellen vakant, 388 Stellen mehr als im März 2021.
Halbjahresbilanz Ausbildungsmarkt: Seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2021 meldeten die Unternehmen der Agentur für Arbeit Dachau 516 zu besetzende Ausbildungsstellen im Landkreis, 104 Stellen mehr als im Vorjahreszeitraum. 368 Stellen waren im März 2022 noch vakant. Im selben Zeitraum nahmen 555 Bewerber*innen für Ausbildungsstellen das Beratungsangebot ihrer Agentur für Arbeit wahr (+88 Personen). Davon waren zuletzt noch 336 Jugendliche auf der Suche nach einer beruflichen oder schulischen Perspektive.
Landkreis Ebersberg
Arbeitslosigkeit: Im Landkreis Ebersberg reduzierte sich die Zahl der Arbeitslosen im März 2022 um 107 Personen. Damit waren insgesamt 1.598 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 1,9 Prozent – und erreichte damit den niedrigsten Wert im Bezirk der Agentur für Arbeit Freising. Im März vor einem Jahr errechnete sich für den Landkreis eine Quote von 2,6 Prozent, zu Beginn der Pandemie im März 2020 waren es 1,9 Prozent.
Personalnachfrage: Dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Ebersberg wurden im März 257 neu zu besetzende Stellen im Landkreis gemeldet. Damit befanden sich insgesamt 1.688 Arbeitsangebote im Stellenpool der Arbeitsagentur. Das waren 584 Stellen mehr als noch im März 2021.
Halbjahresbilanz Ausbildungsmarkt: Seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2021 ist ein halbes Jahr vergangen. Seitdem meldeten die Betriebe – wie bereits im Vorjahreszeitraum – 567 zu besetzende Berufsausbildungsstellen im Landkreis. 361 Stellen waren im März 2022 noch unbesetzt. Im selben Zeitraum machten sich 429 Jugendliche mithilfe der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Ebersberg auf die Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz (-12 Personen). 258 Jugendliche hatten im März 2022 noch keine berufliche oder schulische Perspektive gefunden.