Der Bezirk der Agentur für Arbeit Freising umfasst die Landkreise Freising, Erding, Dachau und Ebersberg.
Der regionale Arbeitsmarkt im Überblick
Die Herbstbelebung auf dem regionalen Arbeitsmarkt setzte sich auch im Oktober 2023 fort: In den Landkreisen Dachau, Ebersberg, Erding und Freising sank die Zahl der Arbeitslosen zuletzt auf insgesamt 9.195 Personen. Das waren 463 Frauen und Männer weniger im Vergleich zum September 2023. Die Arbeitslosenquote für den Agenturbezirk reduzierte sich um 0,1 Prozentpunkte auf einen aktuellen Wert von 2,5 Prozent. Von den jüngsten Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt profitierten erfreulicherweise unterschiedliche Personengruppen: So verringerte sich die Zahl der arbeitslosen unter 25-Jährigen im Oktober um 140 Personen, bei den Arbeitslosen über 50 Jahre waren es 112 Personen weniger. Bei den Langzeitarbeitslosen (-29 Personen) und den Menschen mit Schwerbehinderung
(-32 Personen) war ebenfalls ein Rückgang der Arbeitslosigkeit zu beobachten.
„Die angespannte wirtschaftliche Lage – bedingt durch die hohe Inflation, schwachen Inlandskonsum und reduzierter Auslandnachfrage – wirkt sich auf den Arbeitsmarkt aus. Sie trifft diesen aber regional auf unterschiedliche Weise. In unserem Bezirk versuchen viele Betriebe derzeit aufgrund der anhaltenden Arbeitskräfteknappheit ihre Mitarbeitenden zu halten und teilweise auch die Beschäftigung weiter auszubauen“, erklärt Nikolaus Windisch, Chef der Freisinger Arbeitsagentur. Ein Blick auf die jüngsten Prognosen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg legt außerdem Nahe, dass der regionale Arbeitsmarkt auch im nächsten Jahr den recht schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen trotzen könnte. Das Institut erwartet für das Jahr 2024 einen bundesweiten Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Für den Bezirk der Agentur für Arbeit Freising sei im Mittel eine Zunahme der Arbeitslosigkeit um 3,2 Prozent möglich. Zum Vergleich: Für Bayern prognostiziert das IAB eine mittlere Wachstumsrate der Arbeitslosigkeit von 4,2 Prozent. Zugleich wird mit einem Beschäftigungsaufbau in unserer Region gerechnet: Im Mittel geht das IAB von einem Wachstum der Beschäftigtenzahlen um 1,3 Prozent aus. Damit würden 225.100 Personen 2024 jahresdurchschnittlich in den Landkreisen Dachau, Ebersberg, Erding und Freising einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen. „Diese Einschätzung stimmt uns vorsichtig optimistisch, aber natürlich sind sämtliche Prognosen für das Jahr 2024 auch aufgrund der volatilen geopolitischen Lage von erhöhter Unsicherheit geprägt“, so Nikolaus Windisch.
Hohe Personalnachfrage in der Region
Derzeit ist die Nachfrage nach Personal in der Region weiterhin hoch. So informierten die Unternehmen die Agentur für Arbeit im Oktober 2023 über 937 neu zu besetzende Arbeitsstellen in den Landkreisen Dachau, Ebersberg, Erding und Freising. Damit befanden sich insgesamt 6.866 Arbeitsangebote im Stellenpool der Agentur für Arbeit. Das waren 160 Stellen weniger als im Vormonat, aber 125 Stellen mehr als im Oktober vor einem Jahr. Die größte Nachfrage kam zuletzt aus dem Berufsbereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit: Es wurden Mitarbeitende für 1.691 offene Stellen gesucht. Im produzierenden Gewerbe waren 1.607 Arbeitsstellen vakant. Im Berufsbereich Kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus waren im Oktober 1.124 Stellen zu besetzen.
Der Arbeitsmarkt in den Landkreisen
Betrachtet man die vier Landkreise jeweils für sich genommen, sind folgende Entwicklungen zu verzeichnen:
Landkreis Freising
Arbeitslosigkeit: Die Zahl der Arbeitslosen reduzierte sich im Landkreis Freising im Oktober 2023 im Vergleich zum Vormonat um 168 Personen auf insgesamt 3.127 Frauen und Männer. Damit sank die Arbeitslosenquote im Oktober um 0,1 Prozentpunkte auf einen Wert von 2,8 Prozent. Im Oktober 2022 lag die Quote im Landkreis bei 2,6 Prozent.
Personalnachfrage: Die Unternehmen informierten die Freisinger Arbeitsagentur im Oktober 2023 über 456 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis. Insgesamt waren damit zuletzt 2.378 bei der Agentur für Arbeit gemeldete Stellen vakant, 65 Arbeitsstellen mehr als im Oktober des Vorjahres.
Landkreis Erding
Arbeitslosigkeit: Die Agentur für Arbeit Erding zählte im Oktober 2023 insgesamt 1.863 Arbeitslose und damit 106 Personen weniger als noch im September 2023. Die Arbeitslosenquote sank entsprechend um 0,1 Prozentpunkte auf 2,2 Prozent. Im Oktober vor einem Jahr lag die Quote bei 2,0 Prozent.
Personalnachfrage: Im Herbstmonat wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Erding 175 neu zu besetzende Stellen gemeldet. Im Oktober 2023 befanden sich damit insgesamt 1.094 Arbeitsangebote im Stellenpool der Arbeitsagentur. Das waren 217 Stellen weniger als noch im Oktober 2022.
Landkreis Dachau
Arbeitslosigkeit: Bei der Agentur für Arbeit waren im Oktober 2023 insgesamt 2.357 Frauen und Männer aus dem Landkreis Dachau arbeitslos gemeldet. Das waren 20 Personen weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote behielt damit im Oktober 2023 den Wert des Vormonats von 2,5 Prozent bei. Im Oktober 2022 errechnete sich für den Landkreis eine Quote von 2,3 Prozent.
Personalnachfrage: Die Betriebe meldeten dem Arbeitgeber-Service der Dachauer Arbeitsagentur zuletzt 167 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis. Insgesamt befanden sich im Oktober 2023 damit 1.751 Arbeitsangebote im Stellenpool der Agentur für Arbeit, 187 Stellen mehr im Vergleich zum Oktober vor einem Jahr.
Landkreis Ebersberg
Arbeitslosigkeit: Die Zahl der Arbeitslosen reduzierte sich im Landkreis Ebersberg im Oktober 2023 im Vergleich zum Vormonat um 169 Personen auf insgesamt 1.848 Frauen und Männer. Die Arbeitslosenquote sank entsprechend um 0,2 Prozentpunkte auf ein Niveau von 2,2 Prozent. Damit erreichte die Quote denselben Wert wie im Oktober vor einem Jahr.
Personalnachfrage: Dem Arbeitgeber-Service der Ebersberger Arbeitsagentur meldeten die Unternehmen in den letzten Wochen 139 neue Stellenangebote. Damit zählte die Agentur für Arbeit im Oktober 2023 insgesamt 1.643 offene Stellen im Landkreis Ebersberg und somit 90 Stellen mehr als noch im Oktober vor einem Jahr.