Die Unterstützung von Jugendlichen auf Ausbildungssuche ist in der Agentur für Arbeit Teamarbeit: die Berufsberaterinnen und Berufsberater, der Chef der Agentur für Arbeit Freising/Erding Nikolaus Windisch (1. von rechts), der Leiter der Berufsberatung Harald Brandmaier (1. von links).
Der Ausbildungsmarkt im Landkreis Erding
Im Landkreis Erding bewegte sich die Nachfrage nach Auszubildenden im letzten Berufsberatungsjahr weiter auf hohem Niveau: Die Unternehmen der Region meldeten der Agentur für Arbeit in Erding 727 zu besetzende Lehrstellen mit Ausbildungsbeginn im Herbst 2023 und damit 22 Ausbildungsstellen weniger als im Jahr zuvor. 109 Ausbildungsplätze waren zum Ausbildungsstart noch unbesetzt, 44 Stellen weniger als im Herbst 2022. Zeitgleich machten sich 500 Jugendliche mithilfe der Berufsberatung der Arbeitsagentur auf die Suche nach einer Lehrstelle, 27 Jugendliche weniger als vor einem Jahr. 9 dieser jungen Leute waren im September 2023 noch auf der Suche nach der passenden Ausbildungsstelle.
Die Frage wie Unternehmen zukünftig ihren Bedarf an Fachkräfte decken können, beschäftigt derzeit die verschiedensten gesellschaftlichen Akteure. Die Betriebe der Region geben eine Antwort: Sie bieten Lehrstellen an, bilden auch in diesem Jahr wieder in großer Zahl junge Leute aus. „Das ist sehr erfreulich und wichtig,“ kommentiert Nikolaus Windisch, Chef der Agentur für Arbeit Freising/Erding die neusten Zahlen aus seinem Haus. „Denn auch wenn die Ausbildung alleine den Fachkräftemangel nicht ganz beseitigen kann, ist sie weiter eine der tragenden Säulen.“
So finden Unternehmen und Jugendliche zusammen
Die Betriebe aus dem Landkreis Erding haben in diesem Jahr Auszubildende für 111 unterschiedliche Ausbildungsberufe – von Augenoptik bis Zerspanungsmechanik – gesucht. Das Angebot im Landkreis Erding ist also nicht nur zahlenmäßig hoch, sondern auch vielfältig. Trotzdem finden Jugendliche und Unternehmen nicht immer zusammen, Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt. Das hat vor allem zwei Gründe: In manchen Berufsbereichen übersteigt das Angebot an Ausbildungsplätzen, die Zahl der Jugendlichen, die diesen Beruf erlernen wollen deutlich. Das ist im Landkreis Erding gerade in starken Branchen mit hohen Personalbedarfen der Fall. So blieben zuletzt beispielsweise vergleichsweise viele Ausbildungsangebote für Einzelhandelskaufleute und Verkäuferinnen und Verkäufer unbesetzt, obwohl beide Berufe zu den TOP 10 der Lieblingsberufe der Jugendlichen zählen.
Bei einigen Jugendlichen erschweren aber auch fehlende Qualifikationen, etwa ein guter Schulabschluss, die Aufnahme einer Ausbildung. „Das muss aber nicht sein,“ meint Harald Brandmaier, Leiter der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Freising/Erding. Gerade jungen Leuten, die sich bei der Suche nach der passenden Ausbildungsstelle schwerer tun empfiehlt er, sich frühzeitig an die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit Erding zu wenden. „Sie sind vor Ort an den Schulen und bieten Beratungstermine in der Agentur für Arbeit an. Sie helfen, den eigenen Stärken auf die Spur zu kommen – im persönlichen Gespräch und durch bewährte Testverfahren. Sie informieren über die Vielfalt der Berufe, wissen wo welche Ausbildungsplätze zu vergeben sind, geben Tipps zur Bewerbung und informieren eben auch ganz individuell zu Unterstützungsmöglichkeiten vor, während und nach der Ausbildung.“
Vielfältige Ausbildungsförderungen für Jugendliche und Betriebe
Und derer gibt es viele: Assistierte Ausbildung, Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme, Langzeitpraktikum (Einstiegsqualifizierung) oder eine Außerbetriebliche Berufsausbildung. Alle diese Unterstützungsleistungen zielen darauf ab, den Berufseinstieg zu erleichtern, durch intensive Hilfe bei der Berufswahl, durch Stütz- und Förderunterreicht, durch sozialpädagogische Begleitung oder praktisches Erproben in Betrieben. „Unsere Angebote richten sich auch an Jugendliche, die bereits eine Ausbildung abgebrochen haben oder schon erfolglose Bewerbungsversuche hinter sich haben,“ so Brandmaier.
Der Ausbildungsmarkt im Landkreis Erding ist ein Bewerbermarkt. Die Unternehmen stehen im Wettbewerb untereinander um die besten Auszubildenden. Sie engagieren sich stark in der Berufsorientierung. Sie informieren an den Schulen, sind auf Messen präsent, bieten Praktika an, um mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und ihre Ausbildungsberufe vorzustellen. Sie verbessern die Rahmenbedingungen ihrer Ausbildung im Betrieb. „Darüber hinaus wird es auch in Zukunft darum gehen, Jugendlichen, die auf den ersten Blick nicht zu den TOP-Bewerbenden zählen, eine Chance auf einen Ausbildungsplatz zu geben,“ appelliert Nikolaus Windisch an die Betriebe. Die Agentur für Arbeit denkt bei ihrer Ausbildungsförderung deshalb die Unternehmen mit – hilft mit Beratung und finanzieller Unterstützung. Unternehmen die hierzu mehr erfahren wollen, können sich gerne an den Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Erding wenden (Telefon: 0 800 4 5555 20). Jugendliche erreichen die Berufsberatung unter Telefon 0 800 4 5555 00.
Daten, Fakten, Grafiken
Der Ausbildungsmarkt 2022/2023 im Landkreis Erding im Überblick
Betriebliche Ausbildungsstellen
Gemeldete Ausbildungsstellen: 727 Stellen, -22 Stellen im Vergleich zum Vorjahr
Unbesetzte Ausbildungsstellen zum Ausbildungsbeginn: 109 Stellen, -44 Stellen im Vergleich zum Vorjahr
Zeitreihe gemeldete Ausbildungsstellen:
Gemeldeten Ausbildungsstellen (TOP 10)
Unbesetzten Ausbildungsstellen (TOP 10)
Bewerberinnen und Bewerber
Jugendliche auf Ausbildungsplatzsuche, die sich bei der Agentur für Arbeit Erding: gemeldet haben: 500 Jugendliche, -27 im Vergleich zum Vorjahr
Darunter Jugendliche, die zum Ausbildungsstart noch keinen passenden Ausbildungsplatz gefunden haben: 9 Jugendliche, +3 im Vergleich zum Vorjahr
Zeitreihe Bewerberinnen und Bewerber:
Lieblingsberufe der Mädchen und Jungen (TOP 10):