Der regionale Arbeitsmarkt im Dezember 2023 und Jahresrückblick 2023

Arbeitslosigkeit steigt zum Jahresende leicht

03.01.2024 | Presseinfo Nr. 2

Der Bezirk der Agentur für Arbeit Freising umfasst die Landkreise Freising, Erding, Dachau und Ebersberg.

Der regionale Arbeitsmarkt im Überblick

Zum Ende des Jahres 2023 hat der Winter auf dem Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Freising erste Spuren hinterlassen: Im Dezember 2023 waren in den Landkreisen Dachau, Ebersberg, Erding und Freising 9.384 Personen arbeitslos gemeldet, 277 Personen mehr als im Vormonat. Damit erhöhte sich die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf einen aktuellen Wert von 2,5 Prozent. Im Dezember 2022 errechnete sich für den Agenturbezirk eine Quote von 2,3 Prozent.

„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist vor allem auf den Wintereinbruch Anfang Dezember zurückzuführen. So konnten wir zuletzt vermehrt Arbeitslosmeldungen von Beschäftigten aus den stark witterungsabhängigen Außenberufen beobachten“, resümiert Nikolaus Windisch, Chef der Agentur für Arbeit Freising. „Um diese saisontypische Entwicklung abzuschwächen, möchte ich an die Betriebe appellieren, auch in diesem Winter die Chancen des Saison-Kurzarbeitergeldes zu nutzen und so weitere Entlassungen zu vermeiden.“

Das Saison-Kurzarbeitergeld kann von Betrieben im Bauhauptgewerbe, im Gerüstbauerhandwerk, im Dachdeckerhandwerk sowie im Garten- und Landschaftsbau in Anspruch genommen werden. Es hilft den Unternehmen, die schwierige Auftragslage und Arbeitsausfälle in der kalten Jahreszeit zu überstehen, ohne ihr eingearbeitetes und qualifiziertes Personal kündigen zu müssen. „Damit reduzieren Betriebe auch das Risiko – in Zeiten von Arbeits- und Fachkräftemangel – ihre bewährten Kräfte im Frühjahr an andere Unternehmen zu verlieren“, betont Windisch.

Personalnachfrage

In den witterungsunabhängigen Branchen zeigte sich der Arbeitsmarkt im Dezember 2023 weiterhin aufnahmefähig: So meldeten die Betriebe der Agentur für Arbeit 1.075 neu zu besetzende Arbeitsstellen in den vier Landkreisen. Insgesamt befanden sich damit im letzten Monat des Jahres 6.152 Arbeitsangebote im Stellenpool der Agentur für Arbeit Freising, 341 Stellen weniger als im Dezember 2022.

Die größten Personalbedarfe wurden für das Berufssegment der Verkehrs- und Logistikberufe gemeldet. Hier waren im Dezember 2023 insgesamt 1.308 Stellen vakant. Für die Fertigungstechnischen Berufe – darunter fallen beispielsweise die Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe sowie die Mechatronik-, Energie- und Elektroberufe – wurden Mitarbeitende für 773 freie Stellen gesucht. Im Berufssegment der Handelsberufe waren 744 Stellen zu besetzen.

 

Jahresrückblick 2023

Hohe Inflation, schwacher Inlandskonsum, reduzierte Auslandsnachfrage, Zuzug von Schutzsuchenden: Die bundesweit veränderten wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen wirkten sich 2023 auch auf den Arbeitsmarkt in den Landkreisen Freising, Erding, Dachau und Ebersberg aus.

Die Arbeitslosenquote lag im Bezirk der Agentur für Arbeit Freising 2023 jahresdurchschnittlich bei 2,5 Prozent. 2022 errechnete sich eine Quote von 2,2 Prozent. 2023 waren monatlich durchschnittlich 9.286 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 913 Personen mehr als 2022. Die Nachfrage nach Arbeitskräften bewegte sich 2023 weiter auf einem guten Niveau. Insgesamt wurden den Agenturen für Arbeit in den Landkreisen Dachau, Ebersberg, Erding und Freising 11.482 vakante Arbeitsstellen gemeldet, 873 Stellen weniger als 2022. Monatlich befanden sich durchschnittlich 6.583 Arbeitsangebote im Stellenpool der Arbeitsagenturen (2022: 6.237 Stellen).

„Trotz teilweise leicht rückläufigem Stellenzugang stieg die Zahl der Arbeitsangebote, die sich monatlich in unserem Stellenpool befanden, 2023 im Vergleich zum Vorjahr insgesamt an. Das hat sich 2022 schon angedeutet und bedeutet, dass Besetzungsprozesse aufwändiger geworden sind und länger dauern. Personalbedarfe kurzfristig durch die Vermittlung von Arbeitslosen zu decken, war 2023 nicht mehr ohne weiteres möglich“, so der Chef der Agentur für Arbeit Freising. Unterstützungen zum Abbau von Sprachbarrieren und die Förderung von beruflichen Qualifizierungen – Anpassungsqualifizierungen aber auch Erstausbildungen für Erwachsene – standen 2023 entsprechen stark im Fokus der Agentur für Arbeit. „Jede und jeder sollte sich auf dem Arbeitsmarkt einbringen können. Arbeit ist für uns alle ein wichtiges Werkzeug zur Integration in unsere Gesellschaft“, betont Nikolaus Windisch. Neben der Unterstützung der Arbeitsagentur und dem persönlichen Engagement der Betroffenen sei aber auch die Mithilfe der Unternehmen entscheidend. Windisch möchte diese zum Jahresbeginn ermutigen, auch Menschen einzustellen, die vielleicht intensiver eingearbeitet werden müssen oder anfangs die deutsche Sprache noch nicht perfekt beherrschen: „Wir können auch berufsbegleitende Qualifizierungen und berufsbezogene Sprachkurse finanzieren. Nutzen Sie 2024 diese Chance, um Arbeits- und Fachkräfte für Ihren Betrieb zu gewinnen.“ Informationen erhalten interessierte Unternehmen direkt bei ihrer Ansprechperson im Arbeitgeber-Service der Agenturen für Arbeit oder unter der gebührenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 20.

 

Der Arbeitsmarkt in den Landkreisen

Betrachtet man die vier Landkreise jeweils für sich genommen, sind folgende Entwicklungen zu verzeichnen:

Landkreis Freising

Arbeitslosigkeit: Im Landkreis Freising waren im Dezember 2023 insgesamt 3.120 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, eine Person weniger im Vergleich zum November 2023. Die Arbeitslosenquote behielt ihren Vormonatswert von 2,8 Prozent bei.

Personalnachfrage: Die Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit im Dezember 463 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis Freising. Das waren 128 Stellen mehr als im November 2023. Insgesamt befanden sich zum Jahresende damit 2.147 Arbeitsangebote im Stellenpool der Freisinger Arbeitsagentur.

Jahresrückblick: 2023 waren im Jahresdurchschnitt 3.151 Männer und Frauen aus dem Landkreis Freising bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldet (2022: 2.732 Personen). Es errechnete sich eine jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote von 2,8 Prozent (2022: 2,4 Prozent). Im Jahresverlauf meldeten die Unternehmen der Agentur für Arbeit insgesamt 4.941 im Landkreis Freising neu zu besetzende Arbeitsstellen. Jahresdurchschnittlich befanden sich 2.306 Arbeitsangebote im Stellenpool der Arbeitsagentur (2022: 2.141 Stellen).

Landkreis Erding

Arbeitslosigkeit: Die niedrigste Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Freising verzeichnete im Dezember 2023 weiterhin der Landkreis Erding. Doch auch hier machte sich der saisonale Einfluss bemerkbar: Die Quote stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 2,2 Prozent an. Insgesamt waren im Landkreis 1.850 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 45 Personen mehr als noch im November 2023.

Personalnachfrage: Zum Jahresende meldeten die Erdinger Unternehmen dem Arbeitgeber-Service ihrer Agentur für Arbeit 191 neue Stellenangebote, 24 Stellen weniger als im Vormonat. Damit waren im Dezember 2023 insgesamt 945 bei der Agentur für Arbeit Erding gemeldete Stellen vakant.

Jahresrückblick: Im Landkreis Erding waren 2023 im Jahresdurchschnitt 1.887 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet (2022: 1.704). Die Arbeitslosenquote lag 2023 jahresdurchschnittlich bei 2,2 Prozent (2022: 2,0 Prozent). Im Verlauf des Jahres gingen insgesamt 2.012 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis Erding beim Arbeitgeber-Service ein. Jahresdurchschnittlich befanden sich 1.124 Arbeitsangebote im Stellenpool der Erdinger Arbeitsagentur (2022: 1.104 Stellen).

Landkreis Dachau

Arbeitslosigkeit: Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Landkreis Dachau im Dezember 2023 im Vergleich zum Vormonat um 126 Personen auf insgesamt 2.465 Männer und Frauen an. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte auf einen Wert von 2,6 Prozent.

Personalnachfrage: Die Unternehmen der Region informierten den Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Dachau im Dezember 2023 über 223 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis, 61 Stellen mehr als im Vormonat. Damit waren zum Jahresabschluss insgesamt 1.478 bei der Arbeitsagentur gemeldete Stellen vakant.

Jahresrückblick: In 2023 waren jahresdurchschnittlich 2.316 Männer und Frauen aus dem Landkreis Dachau arbeitslos gemeldet (2022: 2.207 Personen). Die Arbeitslosenquote lag 2023 im Jahresdurchschnitt bei 2,5 Prozent (2022: 2,4 Prozent). Im Jahresverlauf meldeten die Unternehmen der Agentur für Arbeit insgesamt 2.199 offene Stellen im Landkreis. Jahresdurchschnittlich befanden sich 1.607 Arbeitsangebote im Stellenpool der Dachauer Arbeitsagentur (2022: 1.388 Stellen).

Landkreis Ebersberg

Arbeitslosigkeit: Die Agentur für Arbeit Ebersberg zählte im Dezember 2023 insgesamt 1.949 Arbeitslose und somit 107 Personen mehr als noch im November 2023. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 2,3 Prozent.

Personalnachfrage: Im letzten Monat des Jahres wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Ebersberg 198 neu zu besetzende Stellen gemeldet, 12 Stellen mehr im Vergleich zum Vormonat. Insgesamt befanden sich im Dezember 2023 damit 1.582 Arbeitsangebote im Stellenpool der Arbeitsagentur.

Jahresrückblick: Im Landkreis Ebersberg waren 2023 jahresdurchschnittlich 1.932 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet (2022: 1.729 Personen). Die Arbeitslosenquote lag 2023 jahresdurchschnittlich bei 2,3 Prozent (2022: 2,1 Prozent). Im Verlauf des Jahres meldeten die Unternehmen der Agentur für Arbeit insgesamt 2.330 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis Ebersberg. Jahresdurchschnittlich befanden sich 1.546 Arbeitsangebote im Stellenpool der Arbeitsagentur (2022: 1.604 Stellen).