„Der beste Weg zur Integration ist ein guter Arbeitsplatz“

Bewerbertag für Menschen mit Fluchthintergrund im Jobcenter ARUSO Erding

25.04.2024 | Presseinfo Nr. 21

Ein Speed-Dating speziell für Menschen mit Fluchthintergrund fand am vergangenen Dienstag im Jobcenter ARUSO Erding statt. Drei Unternehmen aus dem Landkreis präsentierten ihre offenen Stellen: das Senioren-Zentrum Pichlmayr, die p.tec pahlke bautechnik GmbH und die Wurzer Umwelt GmbH. Gesucht wurden Mitarbeitende für die Bereiche Altenpflege, Bodenbeschichtung und Betonarbeiten, Müllwerkerinnen und -werker, Schlosserinnen und Schlosser, Maschinistinnen und Maschinisten und andere. Das Jobcenter ARUSO Erding hatte dazu Menschen mit Fluchthintergrund geladen, die bereits ihren Integrationskurs abgeschlossen haben und nun Arbeit in diesen Bereichen suchen. „Wir wollen den Bewerbungsprozess verkürzen und das gegenseitige Kennenlernen von Betrieben und Arbeitssuchenden für alle so einfach und so persönlich wie möglich gestalten,“ erläutert Monja Rohwer, Leiterin des Jobcenter ARUSO Erding. Ihren Weg ins Jobcenter fanden an diesem Tag auch die beiden Bildungsträger Change it up und Softdoor, die zusätzliche Unterstützung für Menschen mit und ohne Fluchthintergrund bei der Suche nach einem Arbeitsplatz leisten und entsprechende Coachings anbieten.

Zu Beginn der Veranstaltung richtete der Kanzler der Ukrainischen Freien Universität in München Dmytro Shevchenko ein paar Worte – auch auf ukrainisch – an die Anwesenden. Er erzählte von seiner Zeit als Student in Berlin vor 20 Jahren und seiner anschließenden Jobsuche: „Vieles hat sich seit dieser Zeit verändert, aber eines stimmt noch immer – der beste Weg zur Integration ist ein guter Arbeitsplatz.“

Im März 2024 waren 569 Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 67 Jahren mit Fluchthintergrund beim Jobcenter ARUSO Erding arbeitslos oder arbeitsuchend gemeldet, darunter 337 Personen aus der Ukraine und 232 Personen aus den acht zugangsstärksten Asylherkunftsländern. „Immer mehr Menschen, die in den letzten Monaten zu uns gekommen sind, haben inzwischen ihren Integrationskurs abgeschlossen und konnten grundständige Deutschkenntnisse erwerben. Jetzt kommt es darauf an, dass diese schnell einen guten Anschluss in den Arbeitsmarkt schaffen,“ betont Nikolaus Windisch, Chef der Agentur für Arbeit Freising/Erding und ergänzt: „Das ist eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die entscheidend ist für die Zukunftsperspektiven dieser Menschen, aber auch unsere Unternehmen stärken kann.“

Das sieht auch Sonja Pirschlinger, Personalreferentin der Wurzer Umwelt GmbH so:  „Wir sind ein traditionelles, in Bayern tief verwurzeltes Unternehmen mit Mitarbeitenden aus sehr vielen verschiedenen Nationen und mit unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen. Wenn noch ein paar dazu kommen könnten, freuen wir uns.“ Beim Speed-Dating im Jobcenter war sie zum ersten Mal dabei.

Auch für viele Bewerberinnen und Bewerber war dies eine neue Erfahrung. 22 Eingeladene nutzten ihre Chance. Zum Schluss wurde Bilanz gezgen. Die Unternehmen sowie die Arbeitsvermittlerinnen und -vermittler des Jobcenters und der Arbeitsagentur setzten sich zusammen. Es wurde über erfolgsversprechende Begegnungen gesprochen, aber auch über Förderbedarfe und Rahmenbedingungen, die eine Arbeitsaufnahme erschweren, beispielsweise fehlende Führerscheine. Und damit liefen dann auch für die Mitarbeitenden des Jobcenters und der Arbeitsagentur die Planungen für das nächste Speed-Dating an. Denn: Diese finden seit Anfang des Jahres im Jobcenter ARUSO Erding regelmäßig statt – meist einmal im Monat. Betriebe, die daran teilnehmen möchten, können gerne mit Birgit Wetzel vom Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Erding Kontakt aufnehmen – per E-Mail an Erding.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de.

Bildunterschrift: Sie unterstützen die Arbeitsuche von Menschen mit Fluchthintergrund (von links): Artur Zagajewski (Softdoor), Amanda Blechschmidt und Astrid Krasser (Change it up), Monja Rohwer (Leiterin des Jobcenter ARUSO Erding), Dmytro Shevchenko (Kanzler der freien ukrainischen Universität München), Sonja Pirschlinger (Wurzer Umwelt GmbH), Bratislava Dlouhi (Pichlmayr Senioren-Zentrum), Birgit Wetzel (Agentur für Arbeit Erding) und Nikolaus Windisch (Chef der Agentur für Arbeit Freising/Erding). Nicht auf dem Bild: Christoph Pahlke (p.tec.pahlke bautechnik GmbH) und Lolita Wirtz-Jankewitsch (Pichlmayr Senioren-Zentrum).