Der Bezirk der Agentur für Arbeit Freising umfasst die Landkreise Freising, Erding, Dachau und Ebersberg.
Der regionale Arbeitsmarkt im Überblick
Die anstehende Sommerpause hinterlässt auf dem Arbeitsmarkt erste Spuren: Im Juli 2024 ist die Zahl der Arbeitslosen in den Landkreisen Freising, Erding, Dachau und Ebersberg um 247 Personen auf insgesamt 10.237 Frauen und Männer angestiegen. Damit erhöhte sich auch die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte und kletterte auf ein Niveau von 2,7 Prozent. Im Juli 2023 errechnete sich für die Region eine Quote von 2,4 Prozent.
„Die jüngsten Entwicklungen auf unserem Arbeitsmarkt haben vor allem jahreszeitliche Gründe“, bilanziert Nikolaus Windisch, Chef der Agentur für Arbeit Freising. „Neben den üblichen Kündigungen zum Quartalsende ist auch ein Anstieg bei der Jugendarbeitslosigkeit zu beobachten: Mit Beendigung ihrer Schul- und Berufsausbildungen melden sich jedes Jahr im Juli viele junge Leute erstmals arbeitslos.“ So zählte die Agentur für Arbeit Freising im Juli 2024 insgesamt 978 unter 25-jährige Arbeitslose und damit 172 Jugendliche mehr im Vergleich zum Vormonat – das entspricht einem Anstieg von 21,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote in dieser Altersgruppe erhöhte sich damit von 2,0 Prozent im Juni auf aktuell 2,4 Prozent. „Einige Jugendliche haben nach den Ferien bereits eine berufliche Perspektive. Den anderen stehen wir mit Rat und Tat zu Seite. Erfahrungsgemäß sinkt die Zahl der arbeitslosen jungen Menschen entsprechend zum Herbstbeginn wieder“, erklärt Nikolaus Windisch.
Endspurt auf dem Ausbildungsmarkt
Der offizielle Ausbildungsbeginn zum 1. September ist bereits in Sichtweite: Von den 2.303 jungen Leuten auf Ausbildungsplatzsuche, die sich seit Oktober 2023 bei der Agentur für Arbeit gemeldet haben, hatten zuletzt bereits 1.725 Jugendliche eine konkrete schulische oder berufliche Perspektive. 578 junge Leute waren im Juli 2024 noch auf der Suche nach einer Lehrstelle. Die „Last-Minute-Lehrstellenvermittlung“ der Berufsberatung der Agenturen für Arbeit in Freising, Erding, Dachau und Ebersberg nutzten vergangene Woche 51 Personen.
Auch jetzt haben Jugendliche noch gute Möglichkeiten, sich eine Lehrstelle für Herbst 2024 zu sichern. Seit dem Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2023 meldeten die Unternehmen der Region der Agentur für Arbeit 2.842 zu besetzende Ausbildungsstellen in den vier Landkreisen. Davon waren im Juli 2024 noch 1.421 Stellen unbesetzt. Dazu zählen 192 Ausbildungsstellen für Einzelhandelskaufleute, 149 Stellen für Verkaufskräfte und 99 Stellen für Handelsfachwirtinnen und -wirte. Auch für angehende Lagerlogistik-Fachkräfte, Großhandelskaufleute, zahnmedizinische Fachangestellte, Kaufleute für Büromanagement oder für Spedition- und Logistikdienstleistungen waren im Juli 2024 noch Ausbildungsstellen zu vergeben. Das Handwerk suchte ebenfalls noch in allen vier Landkreisen nach geeigneten Nachwuchskräften, beispielsweise angehende Elektronikerinnen und Elektroniker, Maurerinnen und Maurer, Kfz-Mechatronikerinnen und Mechatroniker, Friseurinnen und Friseure, Zimmererinnen und Zimmerer und weitere.
Personalnachfrage auf gutem Niveau
Doch nicht nur Auszubildende, sondern auch Arbeits- und Fachkräfte werden in der Region nachgefragt: Im Juli 2024 meldeten die Unternehmen der Arbeitsagentur 868 neu zu besetzende Arbeitsstellen und damit 328 Stellen mehr als im Vormonat. Insgesamt befanden sich zuletzt 5.912 Arbeitsangebote im Stellenpool der Agentur für Arbeit, 150 Stellen mehr als im Juni 2024 jedoch 843 Stellen weniger als noch im Juli 2023.
Der größte Personalbedarf wurden im Juli 2024 für das Berufssegment der Verkehrs- und Logistikberufe gemeldet. Hier waren zuletzt insgesamt 1.223 Stellen vakant. Im Berufssegment der Handelsberufe galt es 793 Stellen zu besetzen. Für die Fertigungstechnischen Berufe – wie die Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe oder die Mechatronik-, Energie- und Elektroberufe – wurden 758 Mitarbeitende gesucht.
Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt in den Landkreisen
Betrachtet man die vier Landkreise jeweils für sich genommen, sind folgende Entwicklungen zu verzeichnen:
Landkreis Freising
Arbeitslosigkeit: Im Juli 2024 zählte die Agentur für Arbeit Freising insgesamt 3.431 Arbeitslose. Das waren 127 Personen mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf einen aktuellen Wert von 3,0 Prozent. Für die Freisinger Jugendlichen unter 25 Jahren errechnete sich im Juli 2024 eine Arbeitslosenquote von 2,6 Prozent.
Personalnachfrage: Die Unternehmen informierten den Arbeitgeber-Service der Freisinger Arbeitsagentur im Juli 2024 über 431 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis. Damit befanden sich insgesamt 2.151 Arbeitsangebote im Stellenpool der Agentur für Arbeit.
Zwischenbilanz Ausbildungsmarkt: Seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2023 meldeten die Betriebe der Agentur für Arbeit Freising 1.023 zu besetzende Ausbildungsstellen im Landkreis, 196 Stellen weniger als im Vorjahreszeitraum. 486 Ausbildungsstellen waren im Juli 2024 noch vakant. Im selben Zeitraum nahmen 725 Bewerberinnen und Bewerber für Ausbildungsstellen das Beratungsangebot der Agentur für Arbeit Freising wahr (93 Personen weniger im Vergleich zum Vorjahr). Davon waren im Juli noch 151 junge Leute auf der Suche nach einer beruflichen oder schulischen Perspektive.
Landkreis Erding
Arbeitslosigkeit: Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich im Landkreis Erding im Juli 2024 leicht, um 26 auf insgesamt 1.971 Personen. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf einen Wert von 2,3 Prozent an. Bei den unter 25-Jährigen lag die Arbeitslosenquote im Juli 2024 bei 2,5 Prozent.
Personalnachfrage: Beim Erdinger Arbeitgeber-Service gingen zuletzt 176 neue Stellenangebote für den Landkreis ein. Damit waren im Juli 2024 insgesamt 1.110 bei der Agentur für Arbeit Erding gemeldete Stellen vakant.
Zwischenbilanz Ausbildungsmarkt: Seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2023 sind zehn Monate vergangen. In dieser Zeit meldeten die Betriebe 586 zu besetzende Ausbildungsstellen im Landkreis. Das waren 127 Stellen weniger im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 343 Ausbildungsstellen waren im Juli 2024 noch vakant. Zeitgleich nahmen 422 ausbildungsinteressierte Jugendliche das Beratungsangebot der Agentur für Arbeit wahr (56 Personen weniger im Vergleich zum Vorjahr). Davon waren im Juli noch 131 junge Leute auf der Suche nach einer beruflichen oder schulischen Perspektive.
Landkreis Dachau
Arbeitslosigkeit: Die Zahl der Arbeitslosen ist im Landkreis Dachau im Juli 2024 angestiegen, um 57 Personen auf insgesamt 2.682 Frauen und Männer. Die Arbeitslosenquote behielt jedoch wie im Vormonat das Niveau von 2,8 Prozent bei. Für die Dachauer Jugendlichen unter 25 Jahren errechnete sich im Juli 2024 eine Arbeitslosenquote von 2,7 Prozent.
Personalnachfrage: Die Unternehmen der Region informierten den Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit im Juli 2024 über 101 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis. Damit waren insgesamt 1.051 bei der Dachauer Arbeitsagentur gemeldete Stellen vakant.
Zwischenbilanz Ausbildungsmarkt: Seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2023 meldeten die Betriebe der Arbeitsagentur 566 zu besetzende Berufsausbildungsstellen im Landkreis Dachau. Das waren 49 Stellen weniger als im Vorjahreszeitraum. Davon waren im Juli 2024 noch 277 Stellen zu vergeben. Zeitgleich machten sich 627 junge Leute mithilfe der Arbeitsagentur auf Ausbildungsplatzsuche (30 Personen mehr als im Vorjahr). Davon hatten zuletzt 146 Personen noch keine berufliche oder schulische Perspektive.
Landkreis Ebersberg
Arbeitslosigkeit: Im Landkreis Ebersberg erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen im Juli 2024 um 37 Personen. Damit waren insgesamt 2.153 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Auf die Arbeitslosenquote hatte diese Entwicklung keinen Einfluss: Wie bereits im Vormonat errechnete sich auch im Juli 2024 eine Quote von 2,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen unter 25 Jahren lag bei 1,7 Prozent.
Personalnachfrage: Die Betriebe informierten die Arbeitsvermittlerinnen und Arbeitsvermittler der Agentur für Arbeit zuletzt über 160 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis Ebersberg. Insgesamt befanden sich im Juli 2024 damit exakt 1.600 Arbeitsangebote im Stellenpool der Arbeitsagentur.
Zwischenbilanz Ausbildungsmarkt: Seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2023 meldeten die Betriebe 667 offene Berufsausbildungsstellen im Landkreis. Das waren 36 Stellen weniger als im Vorjahreszeitraum. Im Juli 2024 waren noch 315 Ausbildungsstellen unbesetzt. Im selben Zeitraum machten sich 529 Jugendliche mithilfe der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Ebersberg auf die Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz (28 Personen mehr im Vergleich zum Vorjahr). Davon hatten 150 Jugendliche zuletzt noch keine berufliche oder schulische Perspektive