Ausbildungsmarkt: Halbjahresbilanz

Weit entfernt vom Vor-Corona-Niveau

Anzahl der Bewerberinnen und Bewerber sowie der Ausbildungsstellen ging seither um mehr als 30 Prozent zurück. Regional zeigen sich teils sehr unterschiedliche Entwicklungen.

20.04.2023 | Presseinfo Nr. 18

Zur Halbzeit des Berufsberatungsjahres 2022/2023 im zurückliegenden März wird im Agenturbezirk Fürth mit den Städten Fürth und Erlangen sowie den Landkreisen Fürth, Erlangen-Höchstadt und Neustadt/Aisch – Bad Windsheim abermals deutlich, wie stark die Pandemie bis heute nachwirkt. So haben sich seit Ende Oktober 2022 bis März dieses Jahres im Agenturbezirk Fürth 1.874 Bewerberinnen und Bewerber für einen Ausbildungsplatz interessiert. Das sind 70 Personen oder 3,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Gegenüber März 2019 sind es 1.058 Ausbildungssuchende oder 36 Prozent weniger. Unversorgt blieben bis Ende März 1.090 oder 58 Prozent aller Bewerber. Das sind 19 Personen oder 1,7 Prozent weniger als vor einem Jahr. Ein Wert der sich bis Ende des Jahres erfahrungsgemäß wenigstens halbieren wird. In demselben Zeitraum haben die Arbeitgeber 2.982 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 181 oder 6,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, aber 1.125 Angebote oder 27 Prozent weniger als im März 2019. Damit stehen jedem Ausbildungssuchenden rund 1,5 Ausbildungsangebote zur Wahl. Unbesetzt blieben bis Ende März 1.975 oder 66 Prozent aller gemeldeten Ausbildungsstellen. Das sind 81 oder 4,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. So kommen auf jeden unversorgten Bewerber der aktuell nach einer Lehrstelle sucht noch annähernd zwei Ausbildungsangebote.

 

Ines Fuchs, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Fürth, sagt: „Die gute Nachricht ist, dass diejenigen, die derzeit eine Ausbildung suchen, ähnlich gute Erfolgschancen haben wie vor Corona. Somit ist der Ausbildungsmarkt ein Bewerbermarkt. Das ist aber nicht erst seit Corona so, sondern seit vielen Jahren zuvor. So hat die Pandemie wohl im Zeitraffer vorweggenommen, was uns nach aktuellen Erkenntnissen künftig ohnehin treffen wird! Die Bewerberzahlen werden aufgrund der Demografie weiter sinken. Der Ausbildungsbedarf dagegen wird allein schon durch den technologischen Wandel weiter steigen. So müssen sich alle Akteure noch stärker vernetzen, gezielt nach Alternativen wie zum Beispiel der Teilzeitausbildung suchen und bei Bedarf auch Förderinstrumentarien nutzen. Für mich steht fest, dass wir uns in Zukunft grundsätzlich noch viel stärker darum bemühen müssen, junge Leute für eine Ausbildung zu gewinnen.“

 

Blick in die Regionen

In der Stadt Fürth haben sich bis zur Halbzeit des Berufsberatungsjahres 508 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet. Das sind 21 Personen oder 4,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, aber 253 oder rund 33 Prozent weniger als im März 2019. Unversorgt blieben bis Ende März 335 oder 66 Prozent aller Bewerber. Das sind 20 Personen oder 6,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Ein Wert der sich bis Ende des Jahres erfahrungsgemäß wenigstens halbieren wird. Zeitgleich haben die Arbeitgeber 578 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 68 Lehrstellen oder 10,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat und 280 oder 33 Prozent weniger als im März 2019. Damit steht jedem Ausbildungssuchenden mehr als ein Ausbildungsplatz zur Wahl. Unbesetzt blieben bis Ende März 391 oder 68 Prozent aller gemeldeten Ausbildungsstellen. Das sind 32 oder 7,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. So kommt auf jeden unversorgten Bewerber der aktuell nach einer Lehrstelle sucht noch mehr als ein Ausbildungsangebot.

 

 

Im Landkreis Fürth haben sich bis zur Halbzeit des Berufsberatungsjahres 330 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet. Das sind 44 Personen oder 11,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat und 273 oder 45 Prozent weniger als im März 2019. Unversorgt blieben bis Ende März 226 oder knapp 70 Prozent aller Bewerber. Das sind zwei Personen oder 0,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Ein Wert der sich bis Ende des Jahres erfahrungsgemäß wenigstens halbieren wird. Zeitgleich haben die Arbeitgeber 350 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 14 Lehrstellen oder 3,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat und 109 oder 24 Prozent weniger als im März 2019. Damit steht jedem Ausbildungssuchenden ein Ausbildungsplatz zu Wahl. Unbesetzt blieben bis Ende März 267 oder 76 Prozent aller gemeldeten Ausbildungsstellen. Das sind sechs oder 2,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. So kommt auf jeden unversorgten Bewerber der aktuell nach einer Lehrstelle sucht noch mehr als ein Ausbildungsangebot.

 

Stadt Erlangen:

In der Stadt Erlangen haben sich bis zur Halbzeit des Berufsberatungsjahres 326 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet. Das sind zehn Personen oder 3,0 Prozent weniger als im Vorjahresmonat und 78 oder 19 Prozent weniger als im März 2019. Unversorgt blieben bis Ende März 184 oder 56 Prozent aller Bewerber. Das sind sieben Personen oder 4,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. Ein Wert der sich bis Ende des Jahres erfahrungsgemäß wenigstens halbieren wird. Zeitgleich haben die Arbeitgeber 794 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 115 Lehrstellen oder 16,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, aber 663 oder 46 Prozent weniger als im März 2019. Damit stehen jedem Ausbildungssuchenden mehr als zwei Ausbildungsplätze zu Wahl. Unbesetzt blieben bis Ende März 436 oder 55 Prozent aller gemeldeten Ausbildungsstellen. Das sind 49 oder 12,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. So kommen auf jeden unversorgten Bewerber der aktuell nach einer Lehrstelle sucht noch mehr als zwei Ausbildungsangebote

 

 

Erlangen-Höchstadt:

Im Landkreis Erlangen-Höchstadt haben sich bis zur Halbzeit des Berufsberatungsjahres 386 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet. Das sind 37 Personen oder 8,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat und 270 oder 41 Prozent weniger als im März 2019. Unversorgt blieben bis Ende März 171 oder 44 Prozent aller Bewerber. Das sind 38 Personen oder 18,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Ein Wert der sich bis Ende des Jahres erfahrungsgemäß wenigstens halbieren wird. Zeitgleich haben die Arbeitgeber 612 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 103 Lehrstellen oder 20,2 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, aber 55 oder 8,2 Prozent weniger als im März 2019. Damit stehen jedem Ausbildungssuchenden annähernd zwei Ausbildungsplätze zur Wahl. Unbesetzt blieben bis Ende März 380 oder 62 Prozent aller gemeldeten Ausbildungsstellen. Das sind 31 oder 8,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. So kommen auf jeden unversorgten Bewerber der aktuell nach einer Lehrstelle sucht noch mehr als zwei Ausbildungsangebote.  

 

Neustadt/Aisch – Bad Windsheim:

Im Landkreis Neustadt/Aisch – Bad Windsheim haben sich bis zur Halbzeit des Berufsberatungsjahres 324 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet. Das exakt so viele wie im Vorjahresmonat, aber 184 oder 36 Prozent weniger als im März 2019. Unversorgt blieben bis Ende März 174 oder 54 Prozent aller Bewerber. Das sind sechs Personen oder 3,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Ein Wert der sich bis Ende des Jahres erfahrungsgemäß wenigstens halbieren wird. Zeitgleich haben die Arbeitgeber 648 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 45 Lehrstellen oder 7,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, aber 18 oder 2,7 Prozent weniger als im März 2019. Damit stehen jedem Ausbildungssuchenden zwei Ausbildungsplätze zur Wahl. Unbesetzt blieben bis Ende März 501 oder 77 Prozent aller gemeldeten Ausbildungsstellen. Das sind 39 oder 8,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. So kommen auf jeden unversorgten Bewerber der aktuell nach einer Lehrstelle sucht noch annähernd drei Ausbildungsangebote.