Berufsorientierung zum Anfassen
Wie vermesse ich einen Raum, was muss ich beim Schließen eines Stromkreises beachten und wie programmiere ich ein Smarthome? Einen Berufeparcours mit ganz praktischen Aufgabenstellungen konnten die Schüler*innen der Vorabgangs- und Abgangsklassen umliegender Schulen kürzlich im BIZ der Agentur für Arbeit durchlaufen. Ein Handwerkstag, gemeinsam mit lokalen Unternehmen und dem durch den Wissenschaftspark koordinierten zdi-Netzwerk Gelsenkirchen, machten verschiedenste Handwerksberufe unmittelbar erlebbar.
Es war ein Kennenlernen der ganz praktischen Art – sowohl für die zahlreich anwesenden Schüler*innen, als auch für die Unternehmen, die sich künftigen Bewerber*innen vorstellten. An sieben Mitmachstationen zu unterschiedlichen Gewerken konnten sich die jungen Menschen hautnah an diversen Berufsbildern ausprobieren, während die begleitenden Betriebe ihnen Schützenhilfe leisteten. Ein Konzept, das es ermöglichte, dass sich beide Seiten, Betriebe und Bewerber*innen ganz zwanglos kennenlernen konnten. Wer dann bereits konkretes Interesse hatte, konnte an der Stellenwand der Agentur für Arbeit nach freien Ausbildungsstellen Ausschau halten.
„Wir freuen uns, so viele junge Menschen bei uns begrüßen zu dürfen“, freut sich Annette Höltermann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen. „Berufsorientierung bekommt am heutigen Tag eine weitere, spannende Dimension. Wir machen Berufsbilder heute ein Stück weit begreifbarer – im wahrsten Sinne des Wortes. Und das macht auch noch Riesenspaß!“
Riesenspaß hatte auch Joerg van Husen von der Firma Xervon, der gemeinsam mit seinem Azubi das Berufsbild des Gerüstbauers repräsentierte: „Durch den ansteigenden Fachkräftemangel im Gerüstbauerhandwerk sind wir immer auf der Suche nach motiviertem Nachwuchs. Der heutige Tag ermöglicht es uns, beim gemeinsamen Werken das Interesse der jungen Menschen zu wecken und uns als Arbeitgeber zu präsentieren.“
Dr. Thorsten Balgar ist Projektkoordinator des zdi-Netzwerks Gelsenkirchen beim Wissenschaftspark Gelsenkirchen und gibt Auskunft über den Berufeparcours: „Die zdi-Handwerkstatt soll Handwerk haptisch erlebbar machen. An allen sieben Stationen werden gewerketypische Tätigkeiten aus technisch-handwerklichen Berufsfeldern ausgeführt. Ihr Einsatz bei Veranstaltungen wie der heutigen kann insbesondere kleinen und mittelständischen Handwerksbetrieben die Nachwuchsförderung erleichtern. Das Projekt besteht bereits seit September 2020. Es wird gefördert durch den Europäischen Font für regionale Entwicklung (EFRE) und in Kooperation mit dem Bildungszentrum der Handwerkskammer Münster durchgeführt. Mitgewirkt bei der Entwicklung der Stationen haben lokale Handwerksbetriebe, das Berufskolleg Technik & Gestaltung Gelsenkirchen (BTG) und die Handwerkskammer Münster. Da die Förderung des Projekts Ende dieses Monats endet, freuen wir uns natürlich über ein so gelungenes Finale.“