Die Zahl der Arbeitslosen ist im Bezirk der Arbeitsagentur leicht gestiegen. 17902 Menschen waren im Juni arbeitslos gemeldet, 13 Personen mehr als im Mai. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 4,7 Prozent.
Im Juni des Vorjahres waren 1984 Menschen weniger registriert. Die Quote betrug seinerzeit 4,3 Prozent.
„Seit Juni 2022 können Geflüchtete aus der Ukraine Leistungen aus der Grundsicherung für Arbeitsuchende SGB II beziehen. Beim Blick auf die aktuellen Zahlen ist erkennbar, dass dies der wesentliche Grund für die gestiegene Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr ist“, kommentiert Michael Beck, Geschäftsführer der Arbeitsagentur Gießen, die neusten Zahlen vom regionalen Arbeitsmarkt. „Unter dem Strich ergibt das eine seit rund einem Jahr nahezu stagnierende Arbeitslosenzahl. Bei der Anzahl von Arbeitgebern gemeldeten Arbeitsstellen ist ein nennenswerter Rückgang im Vorjahresvergleich zu verzeichnen. Wir gehen davon aus, dass sich wirtschaftliche Unsicherheiten auch zunehmend auf den regionalen Arbeitsmarkt auswirken.“
Unterbeschäftigung
In der sogenannten Unterbeschäftigung im engeren Sinne ist die Anzahl der Menschen erneut weiter gesunken. Im Juni waren 25037 Menschen registriert, 86 weniger als noch einen Monat zuvor. Ein Jahr zuvor waren 3122 Personen weniger verzeichnet.
Gemeldete Stellen
Der vergleichsweise niedrige Stand an gemeldeten Arbeitsstellen, konnte das Vorjahresniveau nicht erreichen.
Arbeitgeber meldeten im Juni den Arbeitsagenturen im regionalen Bezirk sowie den Jobcentern des Kreises Gießen und der Wetterau insgesamt 1067 neue Stellen. Dies waren 512 Stellen oder gut 32 Prozent weniger als im Juni des Vorjahres.
Der Stellenbestand ist den vierten Monat in Folge zurückgegangen. Im Juni waren 6096 unbesetzte Stellen verzeichnet, gut 18 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
Männer und Frauen
Nach Geschlechtern betrachtet hat sich die Zahl der Arbeitslosen gleichermaßen leicht erhöht. Auch hier ist eine Entwicklung auf gleichbleibendem Niveau zu beobachten.
9921 Männer waren im jetzt abgelaufenen Monat im Gießener Agenturbezirk arbeitslos gemeldet. 12 männliche Erwerbslose mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,9 Prozent. Im Vorjahresmonat waren 1163 Männer weniger gemeldet. Die Quote lag damals bei 4,4 Prozent.
Im Bereich der Agentur für Arbeit Gießen waren im Juni 7981 Frauen als arbeitslos registriert. Einen Monat zuvor war es eine Frau weniger. Die Arbeitslosenquote der Frauen verharrte bei 4,5 Prozent. Im Vorjahresvergleich waren damals 821 Frauen weniger arbeitslos gemeldet. Die Quote betrug seinerzeit 4,1 Prozent.
Besondere Personengruppen
Unwesentliche Veränderungen zeigen die Zahlen der arbeitslosen Älteren und Jugendlichen unter 25 Jahren. Im jetzt abgelaufenen Monat wurde ist die Anzahl der 50-jährigen und älter moderat gestiegen, während die der Jugendlichen leicht sank.
1636 junge Menschen unter 25 Jahren waren im Juni bei der Gießener Agentur registriert. Drei weniger als im Mai. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,0 Prozent. Im Juni des Vorjahres waren 231 junge Menschen, die auf der Suche nach einer Ausbildungs- oder Arbeitsstelle waren, weniger gemeldet. Damals lag die Arbeitslosenquote bei 3,5 Prozent.
Im Bezirk der Gießener Arbeitsagentur waren im Juni 5723 Ältere gemeldet, 38 Personen mehr als noch im Vormonat Mai. Die Arbeitslosenquote stagniert den dritten Monat in Folge bei 4,3 Prozent. Im Vorjahresmonat waren 408 ältere Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Damals lag die Quote bei 4,0 Prozent.
Regionale Unterschiede
Bei den zum Bezirk der Arbeitsagentur Gießen gehörenden Landkreise, der Landkreis Gießen, der Vogelsbergkreis und der Wetteraukreis, zeichnete sich im Juni ein uneinheitliches Bild ab. Während der Wetteraukreis ein Rückgang der Arbeitslosigkeit registriert wurde, ist sie in den Landkreisen Gießen und Vogelsbergkreis gestiegen.
Im Kreis Gießen waren im Juni insgesamt 8231 Menschen erwerbslos gemeldet, 91 Arbeitslose mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 auf nun 5,5 Prozent. Im Vorjahresmonat lag die Quote bei 5,0 Prozent. Damals waren 782 Menschen weniger registriert.
Im Wetteraukreis ist die Zahl der Arbeitslosen im Juni um 92 Personen auf jetzt 7118 gesunken. Die Quote liegt bei 4,2 Prozent, unverändert zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren jetzt 1074 Erwerbslose mehr gemeldet. Seinerzeit lag die Arbeitslosenquote bei 3,6 Prozent.
Im Vogelsbergkreis ist die Anzahl der Erwerbslosen im Juni gestiegen. 2553 Personen waren arbeitslos gemeldet, 14 Personen mehr als noch im Mai. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 4,4 Prozent. Im Vorjahresmonat waren 128 Erwerbslose weniger gemeldet. Damals wurde eine Quote von 4,3 Prozent verzeichnet.
Die beiden Rechtskreise (nach dem Sozialgesetzbuch II und III)
Bei der Betrachtung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen zeigte sich im jetzt abgelaufenen Monat ein einheitliches Bild. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (nach dem Sozialgesetzbuch III; Arbeitsagentur) und bei den Jobcentern (nach dem Sozialgesetzbuch II) ist die Zahl der Gemeldeten leicht gestiegen.
Bei der Arbeitsagentur Gießen (und den Geschäftsstellen in Bad Vilbel, Büdingen, Friedberg und Lauterbach) waren im Juni 5979 Personen gemeldet, sieben weniger als im Vormonat Mai. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag die Zahl derer damit heute um 677 Personen höher.
Die Zahl der in den Jobcentern geführten Erwerbslosen stieg um fünf Personen auf nun 11923. Ein Jahr zuvor wurden dort noch 1307 Personen weniger geführt.
Das Jobcenter Gießen betreute im Juni 5846 Arbeitslose, 47 Personen mehr gegenüber Mai.
Im Jobcenter Wetterau waren im abgelaufenen Monat 4407 Arbeitslose gemeldet, 105 Personen weniger als im Vormonat Mai.
Bei der Kommunalen Vermittlungsagentur (KVA) im Vogelsbergkreis wurden insgesamt 1670 Arbeitslose im Juni geführt, 64 Personen mehr als einen Monat zuvor.