17 268 Frauen und Männer waren im Mai arbeitslos gemeldet
Arbeitslosenquote sinkt auf 3,8 Prozent
7 395 offene Arbeitsstellen waren gemeldet
„Seit Monaten tritt der Arbeitsmarkt in der Region mit geringen Schwankungen auf der Stelle. Die Frühjahrsbelebung war verhalten, was aber dennoch in Anbetracht vieler Unwägbarkeiten für die Stabilität des Arbeitsmarktes in der Region spricht. Im Vormonatsvergleich ist die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk positiver als im Landesdurchschnitt. Die konjunkturellen Rahmenbedingungen bleiben indes schwierig, denn in den letzten beiden Quartalen sank die Wirtschaftsleistung, und Unternehmen äußern sich zu den weiteren Aussichten verhalten, beispielsweise im aktuellen Ifo-Geschäftsklimaindex“, erklärt Bettina Münz, stellvertretende Leiterin der Agentur für Arbeit Göppingen mit Blick auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Mai.
Insgesamt waren im Mai 17 268 Frauen und Männer auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz und arbeitslos gemeldet. Das sind 369 weniger (minus 2,1 Prozent) als im April, aber 1 875 mehr (plus 12,2 Prozent) als im Mai 2022. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sank im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf jetzt 3,8 Prozent (Mai 2022: 3,4 Prozent).
Von allen Arbeitslosen im Agenturbezirk gehörten 7 253 Personen der Arbeitslosenversicherung an und wurden von der Arbeitsagentur betreut.
10 015 Personen waren in der Grundsicherung, die jetzt Bürgergeld heißt, gemeldet und wurden von den Jobcentern in den beiden Landkreisen Esslingen und Göppingen betreut.
Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 von den Jobcentern betreut und fließen seitdem in die Arbeitslosenstatistik ein. Im Mai waren
1 546 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit im Agenturbezirk arbeitslos gemeldet.
Info zum Bürgergeld:
Zum Jahreswechsel hat das Bürgergeld das Arbeitslosengeld II und das Sozialgeld abgelöst. Das Bürgergeld wird in zwei Schritten eingeführt und von den Jobcentern ausbezahlt. Ab Januar 2023 wurden die Regelsätze erhöht. In einem zweiten Schritt werden Mitte des Jahres neue Regelungen zu Weiterbildung und Qualifizierung eingeführt.
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den beiden Landkreisen
Landkreis Esslingen
Im Landkreis Esslingen waren im Mai insgesamt 11 168 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 167 Personen oder 1,5 Prozent weniger als im April, aber
1 250 (plus 12,6 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Die Arbeitslosenquote betrug 3,6 Prozent (Esslingen: 4,1 Prozent; Kirchheim: 3,5 Prozent; Leinfelden-Echterdingen: 3,1 Prozent und Nürtingen: 3,4 Prozent).
Im Mai 2022 lag sie bei 3,2 Prozent.
Landkreis Göppingen
Im Landkreis Göppingen waren im Mai insgesamt 6 100 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 202 Personen weniger (minus 3,2 Prozent) als im April, aber 625 (plus 11,4 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Der Landkreis Göppingen verzeichnete eine Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent (Geschäftsstelle in Göppingen: 4,1 Prozent; Geschäftsstelle in Geislingen: 4,6 Prozent). Im Vorjahr lag sie bei 3,8 Prozent.
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Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den Personengruppen
Im Mai waren 254 Jugendliche unter 20 Jahren arbeitslos gemeldet. Das waren fünf Personen oder 2,0 Prozent mehr als vor einem Monat, und 86 Personen oder 51,2 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Bei den jungen Menschen unter 25 Jahren waren es 1 376 Arbeitslose, 33 oder 2,3 Prozent weniger als im Vormonat, aber 291 Personen oder 26,8 Prozent mehr als im Mai 2022.
Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen ist im Vergleich zu April um 179 Personen (minus 2,7 Prozent) auf 6 405 Personen gesunken. Das waren 186 Personen (plus 3,0 Prozent) mehr als im Mai 2022.
4 691 Menschen waren im Mai seit mindestens einem Jahr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet und galten damit als langzeitarbeitslos. Das waren 118 Personen (minus 2,5 Prozent) weniger als im Vormonat, und 533
(minus 10,2 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.
Die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen ist um 56 Personen oder 6,3 Prozent gesunken und lag bei 835 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 78 schwerbehinderte Menschen weniger arbeitslos gemeldet (minus 8,5 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung, die neben der Zahl der Arbeitslosen auch Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist gegenüber dem Vormonat um 20 Personen (minus 0,1 Prozent) gesunken. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im Mai bei 24 593 Personen. Das waren
4 105 (plus 20,0 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
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Angebot an Arbeitsstellen
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen waren im Mai 7 395 Stellen beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter zur Besetzung gemeldet (Stellenbestand insgesamt). Das sind 78 (plus 1,1 Prozent) mehr als im April. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 2 391 Stellen (minus 24,4 Prozent) weniger.
Insgesamt wurden im Mai 1 567 Stellen neu gemeldet. Das waren 335 (minus 17,6 Prozent) weniger als im April, und 1 037 (minus 39,8 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.
Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung
(kein neuer Datenstand)
Zum Stichtag 30. September 2022 waren 314 754 Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt: 3 681 (plus 1,2 Prozent) mehr als im Vorjahresquartal. Im Land Baden-Württemberg ist die Beschäftigung um 1,5 Prozent gestiegen.
Ausbildungsstellenmarkt
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres wurden
4 940 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 283 oder 5,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Bewerberzahlen sind mit 3 293 als Zwischenstand 8,6 Prozent höher als im Vorjahr, das sind 261 Personen.
Landkreis Esslingen:
Im Landkreis Esslingen meldeten sich 1 955 Bewerberinnen und Bewerber um eine Ausbildungsstelle, 135 mehr als im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem Plus von 7,4 Prozent. Zugleich gab es 3 109 gemeldete Berufsausbildungsstellen, 77 oder 2,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
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Landkreis Göppingen:
Im Landkreis Göppingen meldeten sich 1 338 Bewerberinnen und Bewerber um eine Ausbildungsstelle, 126 mehr als im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem Plus von 10,4 Prozent. Zugleich gab es 1 831 gemeldete Berufsausbildungsstellen, 206 oder 10,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
„Im Moment laufen sehr viele Messen und Veranstaltungen, bei denen sich junge Menschen beruflich orientieren können. Das haben wir alle, auch unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater, in Zeiten von Corona schmerzlich vermisst und gemerkt, dass die fehlende oder deutlich reduzierte Berufsorientierung letztendlich zu einer großen Verunsicherung bei der Berufswahl geführt haben. Jugendliche auf dem Weg von der Schule ins Berufsleben sollten die vielfältigen Angebote jetzt intensiv nutzen, um diese wichtige Entscheidung fundiert treffen zu können“, sagt Bettina Münz.
Ein Beispiel, um in die Arbeitswelt reinzuschnuppern, sind die „Praktikumswochen“.
Jugendliche können während der Praktikumswochen ohne großen bürokratischen Aufwand fünf verschiedene Berufe an fünf Tagen in fünf Unternehmen kennen lernen und sich dadurch vielleicht sogar schon die Option auf einen Ausbildungsplatz sichern.
Die Praktika selbst finden in der Zeit vom 29. Mai bis 23. Juni sowie vom 16. Oktober bis 3. November statt. Auch die Agentur für Arbeit Göppingen bietet wieder die Möglichkeit für ein Praktikum an.
Anmeldung und Informationen unter www.praktikumswoche-bw.de
Erste Einschätzung zur Entwicklung bei Anzeigen und Anträgen auf Kurzarbeitergeld
Das Niveau bei den neuen Anzeigen für das konjunkturelle Kurzarbeitergeld bleibt im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen auch im Mai weiterhin niedrig.
Die meisten Anträge kommen aus der Herstellung von Metallerzeugnissen, dem Maschinenbau und dem Großhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen).
Aktuelle Info zum Kurzarbeitergeld:
Bis zum 30. Juni 2023 ist es weiterhin ausreichend, wenn in Betrieben mindestens zehn Prozent der Beschäftigten einen Arbeitsausfall von mehr als zehn Prozent haben (Zugangserleichterungen für den Bezug von Kurzarbeitergeld). Zudem wird auf den Aufbau negativer Arbeitszeitsalden verzichtet. Leiharbeitnehmer können ebenso unterstützt werden. Weiterhin gilt: Die Sozialversicherungsbeiträge werden für die ausgefallenen Arbeitsstunden bis maximal Juli 2023 zur Hälfte erstattet, wenn die Kurzarbeit mit einer beruflichen Weiterbildung verbunden wird, die bestimmte Voraussetzungen erfüllt.