Zum 1. Mai stellt das Jobcenter Landkreis Esslingen vier neue Mitarbeiterinnen und einen Mitarbeiter ein. Sie sind als Geflüchtete seit Beginn des Krieges in der Ukraine nach Deutschland eingereist und bekommen nun statt Bürgergeld beim Jobcenter die Chance auf eine berufliche Perspektive mit Zukunft. Alle fünf haben in der Ukraine studiert und entsprechende Abschlüsse in der Tasche: Von internationaler Wirtschaft über Personalmanagement bis hin zu Philologie. Ihren ersten beruflichen Ansatz finden sie im Jobcenter im Vermittlungsbereich zur Unterstützung der Aktivitäten des Job-Turbos. Sie beraten Kundinnen und Kunden mit Migrationsgeschichte in Einzelgesprächen, führen Gruppeninformationen durch und nehmen administrative Aufgaben wahr.
Astrid Mast, Geschäftsführerin des Jobcenters Landkreis Esslingen mit insgesamt rund 310 Mitarbeitern an den Standorten Esslingen, Kirchheim, Nürtingen und Leinfelden-Echterdingen, sieht großes Potenzial bei den neuen Kolleginnen und Kollegen, zumal sie mit ihren Sprachkenntnissen die Verständigung mit geflüchteten ukrainischen Kundinnen und Kunden sicherstellen können, wenn kein Dolmetscher greifbar ist.
„Wir wollen Menschen, die aus der Ukraine zu uns geflüchtet sind und jetzt ihren Lebensmittelpunkt hier haben oder aufbauen, auch eine berufliche Perspektive eröffnen. Das ist zum einen unsere Aufgabe, die uns die Bundesregierung mit der Umsetzung des Job-Turbos ins Aufgabenbuch geschrieben hat. Zum anderen ist das aber auch für uns als Jobcenter ein riesen Chance, denn wir hatten offene Stellen, für die wir Mitarbeiter gesucht haben und so jetzt besetzen konnten“, sagt Mast.
Der Job-Turbo hat das Ziel, Geflüchtete schneller in den Arbeitsmarkt zu vermitteln und damit auch die Arbeitgeber bei ihrer Arbeits- und Fachkräftesuche zu unterstützen. Astrid Mast sieht für ihren Bereich viele Vorteile und appelliert an andere Arbeitgeber, sich ebenfalls für ukrainische Geflüchtete zu öffnen und ihnen eine Chance auf einen Arbeitsplatz zu geben, auch wenn die Deutschkenntnisse noch nicht perfekt sind. „Wir organisieren für unsere neuen Beschäftigten gerade einen berufsbegleitenden Sprachkurs, damit sie ihre Deutschkenntnisse weiter verbessern können. Denn Integration in die Gesellschaft funktioniert am besten über den Beruf – und für den braucht es einfach Sprache“, ist sie überzeugt.
Foto: Astrid Mast, Geschäftsführerin des Jobcenters Landkreis Esslingen
Hintergrundinformation:
Im Oktober 2023 haben die Bundesregierung und die Bundesagentur für Arbeit mit Partnern aus der Wirtschaft den Job-Turbo ins Leben gerufen. Ziel ist es, arbeitsuchende Geflüchtete mit Ende ihres Sprachkurses in Beschäftigung zu bringen. Zum Personenkreis des Job-Turbos zählen die arbeitsuchend gemeldeten Geflüchteten aus der Ukraine sowie aus den stärksten Asylherkunftsländern, die zwischen Herbst 2023 und Juli 2024 ihren Sprachkurs beenden.