Arbeitslosigkeit sinkt zu Beginn des Herbstes spürbar

Der Arbeitsmarktbericht im September 2024

27.09.2024 | Presseinfo Nr. 46

19 840 Frauen und Männer waren im September arbeitslos gemeldet

Arbeitslosenquote sinkt auf 4,4 Prozent

6 083 offene Arbeitsstellen waren gemeldet

Im September ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen wieder spürbar gesunken. Insgesamt waren 19 840 Frauen und Männer ohne Arbeit. Das ist ein Minus im Vergleich zu August um 862 Personen oder 4,2 Prozent. Gegenüber September 2023 waren 1 512 Menschen mehr arbeitslos gemeldet (plus 8,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sank um 0,1 Prozentpunkte auf jetzt 4,4 Prozent (September 2023: 4,1 Prozent). 

„Der saisonal übliche Anstieg der Arbeitslosigkeit über die Sommermonate liegt hinter uns und wir starten in einen Herbst, der mit einem spürbaren Rückgang der Arbeitslosigkeit einhergeht und insbesondere bei jungen Menschen unter 25 Jahren deutlich ausgefallen ist. Bei ihnen stieg die Zahl in den letzten Monaten aber auch deutlich an, was überwiegend mit dem Ende von Ausbildungen und einer kurzen Überbrückungsphase zu tun hatte. Jetzt starten viele von ihnen beruflich wieder durch, denn sie sind als gut ausgebildete Fachkräfte extrem gefragt“, sagt Regina Paulitz, stellvertretende Leiterin der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen. Sie betont, wie wichtig es bei der aktuellen Arbeitsmarktlage ist, einen Berufsabschluss in der Tasche zu haben. „Gut qualifizierte Arbeitskräfte finden schneller wieder einen Job als Ungelernte. Diese sind außerdem die ersten, die ihren Arbeitsplatz verlieren und tragen ein höheres Risiko, auch länger arbeitslos zu bleiben. Durch eine gute Ausbildung und laufende Qualifizierungen bleibt man am Ball und ist für Arbeitgeber attraktiv“, so Paulitz.

Regina Paulitz hatte Anfang September für ein Jahr die Funktion der Geschäftsführerin des operativen Bereichs und stellvertretenden Leiterin der Göppinger Arbeitsagentur übernommen.

 

Von allen Arbeitslosen im Agenturbezirk gehörten 8 879 Personen der Arbeitslosenversicherung an und wurden von der Arbeitsagentur betreut. 

10 961 Personen waren in der Grundsicherung, die jetzt Bürgergeld heißt, gemeldet und wurden von den Jobcentern in den beiden Landkreisen Esslingen und Göppingen betreut. 

Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 von den Jobcentern betreut und fließen seitdem sukzessive in die Arbeitslosenstatistik ein. Im September waren 1 661 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit im Agenturbezirk arbeitslos gemeldet.

 

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den beiden Landkreisen

Landkreis Esslingen

Im Landkreis Esslingen waren im September insgesamt 12 553 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 543 Personen oder 4,1 Prozent weniger als im August, aber 
765 (plus 6,5 Prozent) mehr als im Vorjahr.

Die Arbeitslosenquote betrug 4,0 Prozent (Esslingen: 4,4 Prozent; Kirchheim: 3,9 Prozent; Leinfelden-Echterdingen: 3,6 Prozent und Nürtingen: 3,7 Prozent). 
Im September 2023 lag sie bei 3,8 Prozent.

Landkreis Göppingen

Im Landkreis Göppingen waren im September insgesamt 7 287 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 319 Personen weniger (minus 4,2 Prozent) als im August, aber 747 (plus 11,4 Prozent) mehr als im Vorjahr. 

Der Landkreis Göppingen verzeichnete eine Arbeitslosenquote von 5,0 Prozent (Geschäftsstelle in Göppingen: 4,9 Prozent; Geschäftsstelle in Geislingen: 5,3 Prozent). Im Vorjahr lag sie bei 4,5 Prozent.

 

Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den Personengruppen

Im September waren 398 Jugendliche unter 20 Jahren arbeitslos gemeldet. Das waren 50 Personen oder 11,2 Prozent weniger als vor einem Monat, aber 43 Personen oder 12,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. 

Bei den jungen Menschen unter 25 Jahren waren es 1 925 Arbeitslose, 245 oder          11,3 Prozent weniger als im Vormonat, aber 229 Personen oder 13,5 Prozent mehr als im September 2023.

Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen ist im Vergleich zu August um 162 Personen (minus 2,3 Prozent) auf 6 906 Personen gesunken. Das waren 342 Personen (plus 5,2 Prozent) mehr als im September 2023.

5 413 Menschen waren im September seit mindestens einem Jahr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet und galten damit als langzeitarbeitslos. Das waren 31 Personen (minus 0,6 Prozent) weniger als im Vormonat, aber 471 (plus 9,5 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat. 

Die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen ist um 38 Person oder 4,3 Prozent gesunken und lag jetzt bei 846 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 25 schwerbehinderte Menschen mehr arbeitslos gemeldet (plus 3,0 Prozent).

 

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung, die neben der Zahl der Arbeitslosen auch Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, Sprachkursen und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist gegenüber dem Vormonat um 506 Personen (minus 1,9 Prozent) gesunken. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im September bei 26 663 Personen. Das waren 1 851 (plus 7,5 Prozent) mehr als vor einem Jahr. 

 

Angebot an Arbeitsstellen

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen waren im September 6 083 Stellen beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter zur Besetzung gemeldet (Stellenbestand insgesamt). Das sind zehn (minus 0,2 Prozent) weniger als im August. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 955 Stellen (minus 13,6 Prozent) weniger. 

Insgesamt wurden im September 1 117 Stellen neu gemeldet. Das waren 153 (minus 12,0 Prozent) weniger als im August, und 315 (minus 22,0 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. 

 

Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung

Ende März 2024 belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk auf 313 774 Arbeitnehmer. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 398 oder 0,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorquartal beträgt die Zunahme 2 019 Personen oder 0,6 Prozent.  

 

Ausbildungsstellenmarkt

Mit dem Monat September endet das sogenannte Berichtsjahr, das von Oktober 2023 bis September 2024 dauert. Hier orientiert sich die Statistik am Schul- und Ausbildungsjahr. Die Daten für September werden im November mit Rückblick auf das gesamte Berichtsjahr veröffentlicht.

Vor kurzem war der klassische Ausbildungsbeginn Anfang September, und viele Jugendliche sind ins Berufsleben gestartet. Dennoch sind aktuell noch attraktive Ausbildungsplätze frei und einige Jugendliche noch auf der Suche, was sie nach der Schule machen sollen. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater kennen den Ausbildungsmarkt sehr gut und wissen, wo es auch jetzt noch Chancen für einen erfolgreichen Karrierestart gibt. Ich lade deshalb alle jungen Menschen auf der Suche nach einer beruflichen Perspektive ein, in die Arbeitsagentur zu kommen und sich von der Berufsberatung dabei unterstützen zu lassen. Kein Jugendlicher darf am Übergang von der Schule in den Beruf verloren gehen“, betont Regina Paulitz.

Wenn es mit der Ausbildung in diesem Jahr nicht klappt, zeigt die Berufsberatung Alternativen auf, um die Zeit bis zum Ausbildungsstart im nächsten Jahr sinnvoll zu überbrücken, beispielsweise durch eine Einstiegsqualifizierung.

Wenn es zu Problemen in der Berufsschule kommt, kann die Agentur für Arbeit mit Förder- und Stützunterricht sowie sozialpädagogischer Begleitung unterstützen, damit das Ausbildungsverhältnis stabilisiert und Abbrüche verhindert werden. “Das unterstützt Arbeitgeber, sich auch für Bewerber und Bewerberinnen zu öffnen, die auf den ersten Blick nicht so leistungsstark sind, und ihnen eine Chance auf Ausbildung zu geben. Wir haben dafür gute Instrumente wie die „assistierte Ausbildung“, die wir schon ab dem ersten Tag der Ausbildung einsetzen können“, sagt Paulitz.

Übrigens: Die Vereinbarung eines Termins bei der Berufsberatung geht auch online.