Minijobs - Rechte, Chancen, Risiken

Arbeitsagentur informiert am 10. März über Rahmenbedingungen und Perspektiven von Minijobs. Die Rechtsänderungen 2022 werden beleuchtet. Unterstützungsmöglichkeiten bei der Suche nach einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung werden vorgestellt.

01.03.2023 | Presseinfo Nr. 10

Göttingen. Über das Thema „Minijobs – Rechte, Chancen und Risiken“ informiert Susanne Wädow, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt in der Göttinger Arbeitsagentur, am Freitag, 10. März. Die gut zweistündige Veranstaltung beginnt um 9:00 Uhr im Berufsinformationszentrum (BiZ) der Agentur für Arbeit Göttingen, Bahnhofsallee 5.

Ein Minijob ist ein Arbeitsverhältnis, dessen Vergütung aufgrund geringer Arbeitszeit unter der 520 Euro-Grenze bleibt. Er unterliegt nicht in vollem Umfang der Sozialversicherungspflicht. So entstehen daraus beispielsweise keine Ansprüche auf Arbeitslosengeld. Für viele Menschen bietet ein Minijob die Möglichkeit, neben Studium oder Familienarbeit Geld zu verdienen. Doch eine ausschließliche und langfristige Erwerbstätigkeit in einem geringfügig entlohnten Beschäftigungsverhältnis – so die offizielle Bezeichnung der Minijobs - kann auch Risiken bergen.

Die Mehrheit der Minijobbenden im Agenturbezirk Göttingen ist weiblich, der Frauenanteil liegt bei 57% (Stand Juni 2022). In der Altersgruppe der 25- bis 55jährigen stellen Frauen 59% der Minijobbenden, in der Gruppe der 55 bis 65jährigen sind es sogar 66%. Nicht selten verbleiben Frauen in dem eigentlich nur als Wiedereinstieg ins Berufsleben gedachten Minijob. Der Schritt in die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gelingt oftmals nicht, obwohl sich familiäre Verpflichtungen verändert haben.

Diese Entwicklung hat Einfluss auf spätere Rentenbezüge. Aber auch Fachkräfte gehen der Wirtschaft verloren, da viele Minijobbende häufig berufsfremd unter ihrem Qualifikationsniveau arbeiten. Wädow geht es unter anderem darum, wie der Umstieg in die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gelingen kann, zum Beispiel durch Unterstützungs- und Qualifizierungsangebote der Agentur für Arbeit.

Zum 1. Oktober sind verschiedene Änderungen im Bereich der Mini- und Midijobs  eingetreten. Teilnehmende erfahren, welche Neuerungen zu beachten sind und was die Veränderungen bedeuten.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Aus organisatorischen Gründen wird jedoch um eine Anmeldung gebeten: telefonisch unter 0551/520-670 oder per E-Mail an goettingen.biz@arbeitsagentur.de.

Hintergrund:

Minijobs gibt es in allen Branchen. Besonders groß ist die Zahl im Handel (rund 16% aller Minijobs), im Gastgewerbe (knapp 14%) und im Bereich sonstiger Dienstleistungen und Private Haushalte (knapp 13%). Nach neuesten Zahlen übten im Juni 2022 im Göttinger Arbeitsagenturbezirk knapp 40.000 Menschen einen Minijob aus. Davon waren gut 25.000 ausschließlich im Minijob beschäftigt; rund 14.000 übten die Beschäftigung neben einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung aus. Minijobbende sind in der Regel nicht in der Arbeitslosenversicherung abgesichert, was bedeutet, dass sie bei Arbeitslosigkeit oder im Falle von Kurzarbeit keinen Anspruch auf Lohnersatzleistungen haben.