Arbeitslosenzahl: | 16.615 |
Veränderung gegenüber Vormonat: | -21 / -0,1 % |
Veränderung gegenüber Vorjahresmonat: | +613 / +3,8 % |
Arbeitslosenquote (Vorjahreswert): | 6,8 % (6,6 %) |
Göttingen. Mit einem minimalen Rückgang der Arbeitslosenzahlen verabschiedete sich der August vom südniedersächsischen Arbeitsmarkt. Insgesamt waren im zurückliegenden Monat 16.615 Menschen im Agenturbezirk Göttingen arbeitslos gemeldet, 21 (0,1%) weniger als im Juli. Mit einem Plus von 613 Arbeitslosen (3,8%) liegt die Zahl allerdings weiterhin über dem Wert des Vorjahresmonats.
Auf der anderen Seite, dem Arbeitskräftebedarf von Wirtschaft und Verwaltung, ist die Zahl der neu gemeldeten Stellen - sowohl im Vergleich zum Vormonat, als auch gegenüber August 2023 - spürbar geringer ausgefallen. Insgesamt stehen für August 827 neu gemeldete Arbeitsofferten zu Buche, das sind 90 (9,8%) weniger als im Juli und 241 (22,6%) weniger als vor Jahresfrist. Der Bestand an offenen Stellen sank im August gegenüber Juli um 35 (0,7%) auf 4.992 Stellenangebote. Gegenüber dem Vorjahresmonat beträgt das Minus 824 Stellen (14,2%).
Antje Frische, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Göttingen, ordnet die Daten des regionalen Arbeitsmarktes wie folgt ein: „Für die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt spielen neben vielen anderen Aspekten, wie aktuell beispielsweise Transformationsprozesse und eine schwächelnde Konjunktur, auch Ferienzeiten eine Rolle. Nach steigenden Arbeitslosenzahlen zum Beginn des Sommers sinken die Werte häufig erst wieder ab September. Entsprechend ist auch ein Rückgang der neu gemeldeten Stellen im August nicht unüblich. Allerdings ist der Zugang seit Jahresbeginn um 5,5% gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen und das zeigt, dass der regionale Arbeitsmarkt trotz insgesamt recht stabiler Verfassung auch ein paar Federn lassen musste.“
Etwas Sorge bereitet der Arbeitsmarktexpertin die Zusammensetzung der gemeldeten Stellen: „Die Anforderungen werden vielfach anspruchsvoller, der Anteil der Arbeitsangebote für Fachkräfte und Spezialisten nimmt zu. Auf der Seite der Arbeitslosen ist es hingegen genau umgekehrt.“ Denn 58,3% der Arbeitslosen haben keine oder keine anerkannte Ausbildung abgeschlossen, das sind 9.680 Menschen. Auf der anderen Seite stehen dieser Personengruppe allerdings nur 24,9% des Stellenangebotes zur Verfügung, das entspricht 1.243 Helferstellen. „Wir setzen vor diesem Hintergrund weiterhin stark auf das Thema berufliche Qualifizierung, um Arbeitslosen neue Chancen zu eröffnen und Betriebe bei der Suche nach Fachkräften zu unterstützen.“
Allein im August nahmen 509 Arbeitsuchende an beruflichen Weiterbildungen teil, die durch die Agentur für Arbeit oder die Jobcenter gefördert wurden. Gegenüber August 2023 ist das ein Anstieg von 33,2%. Weitere 2.528 Menschen nahmen an Aktivierungskursen zur Unterstützung der Arbeitsuche, Angeboten zur Kenntnisvermittlung, Sprach- und Integrationskursen oder Maßnahmen zur Heranführung an den Arbeitsmarkt teil.
Ausbildungsmarkt
Noch gibt es auf dem Ausbildungsmarkt viele offene Lehrstellen. Frische wirbt deshalb bei jungen Menschen dafür, in ihren Bemühungen um den Ausbildungsbeginn 2024 nicht nachzulassen. „In zahlreichen Berufen gibt es offene Lehrstellen. Die Betriebe warten weiterhin darauf, dass sich noch interessierte Nachwuchskräfte bei ihnen melden. Es lohnt sich also, am Ball zu bleiben. Die Berufsberatung unterstützt gerne – sei es für den Berufseinstieg in diesem oder schon bei den Überlegungen für den Start im nächsten Jahr.“
Im August waren noch 676 der insgesamt 3.018 seit Oktober gemeldeten Ausbildungsstellen und dualen Studienangebote nicht abschließend vergeben. Auf der anderen Seite warteten noch 322 der insgesamt 2.077 bei den Jobcentern und der Arbeitsagentur gemeldeten Ausbildungsplatzbewerber auf eine Chance zum Berufseinstieg.
Unterbeschäftigung
Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, die aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden. Die Unterbeschäftigung betrug nach vorläufigen Angaben im August 20.072. Damit stieg der Wert um 276 bzw. 1,4% im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Entwicklung in den Landkreisen des Arbeitsagenturbezirkes Göttingen
Im zurückliegenden Monat waren im Landkreis Göttingen 12.130 Menschen arbeitslos gemeldet, 321 (2,7%) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 7,0% und damit 0,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Im Vergleich zum Juli blieb die Zahl der Arbeitslosen annähernd konstant, sie stieg hier lediglich um 24 bzw. 0,2%.
Im Landkreis Northeim waren im zurückliegenden Monat insgesamt 4.485 Menschen bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter gemeldet. Das waren 292 mehr als im August 2023 (+7,0), allerdings 45 (1,0%) weniger als im Juli. Die aktuelle Arbeitslosenquote für den Landkreis Northeim beträgt 6,3% und liegt damit 0,3 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahresmonats.