Arbeitslosigkeit sinkt im November

Zahl der Arbeitslosen sinkt unter 16.000 / Betriebe melden nur verhalten neue Arbeitsstellen / Integration von Menschen mit Behinderung in Arbeit bietet Chancen für Unternehmen

29.11.2024 | Presseinfo Nr. 67

 

 

 

Arbeitslosenzahl: 15.966
Veränderung gegenüber Vormonat:-499 / -3,0%
Veränderung gegenüber Vorjahresmonat:+581 / +3,8%
Arbeitslosenquote (Vorjahreswert):6,5% (6,4%)

Göttingen. Mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahlen endet der November in Südniedersachsen. Im zurückliegenden Monat waren im Agenturbezirk Göttingen insgesamt 15.966 Menschen arbeitslos gemeldet, 499 (3%) weniger als im Oktober. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind die Werte allerdings gestiegen. Im Vergleich zum November 2023 waren 581 Menschen (+3,8%) mehr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern der Region gemeldet. 

 

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahresmonat zeigt sich insbesondere im Bereich der Arbeitslosenversicherung, der von der Agentur für Arbeit verantwortet wird. Hier lassen sich konjunkturelle Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt früher ablesen als im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende (Bürgergeld), für den die Jobcenter verantwortlich sind. Im November wurden 4.770 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit betreut, 475 mehr als vor Jahresfrist (+11,1%). Die Jobcenter betreuten im zurückliegenden Monat 11.196 Arbeitslose, 106 (1,0%) mehr als im Vorjahresmonat. 

 

Die Arbeitslosenquote für den Agenturbezirk Göttingen beträgt 6,5%. Damit liegt sie 0,2 Prozentpunkte unter der Oktober-Quote. Im November 2023 lag die Arbeitslosenquote bei 6,4%. 

 

Antje Frische, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Göttingen, ordnet die aktuellen Zahlen vom regionalen Arbeitsmarkt wie folgt ein: „Dass im November die Arbeitslosenzahlen sinken, entspricht der üblichen saisonalen Entwicklung. Darüber hinaus ist dies aktuell aber auch ein Beleg dafür, dass der Arbeitsmarkt trotz schwieriger Zeiten Chancen bietet“, so die Expertin. 

„Zu den erwartbaren Entwicklungen im November gehört der Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Gruppe junger Arbeitsloser unter 25 Jahren. Denn viele Schulabgängerinnen und -abgänger“, so Frische weiter, „haben für die Zeit bis zum Beginn ihres Studiums einen Job gesucht und melden sich jetzt ab. 

 

Aber natürlich entlastet auch die gezielte Förderung von Arbeitsuchenden mit Qualifizierungs- und Aktivierungsmaßnahmen den Arbeitsmarkt. Insbesondere das Thema Weiterbildung wird noch an Bedeutung gewinnen. Denn im Rahmen der begonnenen Transformationsprozesse werden Beschäftigte wie Arbeitsuchende zunehmend neue Fähigkeiten und Kenntnisse benötigen, um ihre Beschäftigungschancen zu erhöhen und zu sichern.“

 

Im November nahmen insgesamt 3.016 Menschen Qualifizierungs- und Förderangebote der Agentur für Arbeit und der Jobcenter wahr, um ihre Kenntnisse zu verbessern und die Arbeitsuche zu unterstützen oder vorzubereiten. 

 

Seit Monaten ist der Bestand an offenen Stellen rückläufig, so auch im November. Insgesamt warteten im zurückliegenden Monat 4.597 offene Stellen auf geeignete Bewerberinnen und Bewerber. Damit sank der Bestand gegenüber Oktober um 276 Offerten (-5,7%). Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Zahl der Arbeitsangebote um 858 (15,7%). Besonders gesucht werden Mitarbeitende in der Arbeitnehmerüberlassung, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Handel; Instandsetzung und Reparatur von Kfz.

Verhalten war auch der Zugang neuer Stellen, die von regionalen Unternehmen im November gemeldet wurden. Mit 761 Angeboten sank die Zahl gegenüber Oktober um 73 (8,8%) und gegenüber dem Vorjahresmonat um 53 (6,5%).

 

Arbeitsmarktexpertin Frische nahm anlässlich des anstehenden Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember die Situation von Menschen mit Handicap auf dem Arbeitsmarkt in den Fokus: „Menschen mit Behinderung benötigen häufig mehr Zeit, um ihren Platz im Arbeitsleben zu finden. Das kann daran liegen, dass der Arbeitsplatz bestimmte Voraussetzungen erfüllen muss und die Suche daher länger dauert. Doch es kommt auch vor, dass das Potenzial von Menschen mit Handicap von Arbeitgebenden nicht wahrgenommen wird oder es Unsicherheiten gibt, beispielsweise bezüglich der Gestaltung des Arbeitsumfelds. Doch es lohnt sich, diese Personengruppe einzubeziehen, denn sie bietet großes Potenzial für Betriebe, die Mitarbeitende suchen.“

 

Im November waren 875 schwerbehinderte Menschen bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet, 95 mehr als vor Jahresfrist (+12,2%). 

Für Arbeitgebende, die sich über Unterstützungsmöglichkeiten wie etwa technischen Hilfen am Arbeitsplatz oder Eingliederungszuschüsse während der Einarbeitungszeit für Schwebehinderte informieren möchten, stehen die Reha-Spezialisten im Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit gerne zur Verfügung. Sie sind telefonisch unter den Rufnummern 0551/520 -330 / -209 oder 05551 / 9803- 222 zu erreichen.

 

Betriebe mit jahresdurchschnittlich mindestens 20 Beschäftigten sind gesetzlich verpflichtet, einen Teil ihrer Arbeitsplätze mit schwerbehinderten Mitarbeitenden zu besetzen. Kommen Unternehmen dieser Verpflichtung nicht nach, wird eine Ausgleichsabgabe fällig, die sich nach der Zahl der unbesetzten Pflichtarbeitsplätze richtet. 

 

Unterbeschäftigung

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, die aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden. Die Unterbeschäftigung betrug nach vorläufigen Angaben im November 19.404. Damit stieg der Wert um 95 bzw. 0,5% im Vergleich zum Vorjahresmonat.

 

Entwicklung in den Landkreisen des Arbeitsagenturbezirkes Göttingen 

In den beiden zum Agenturbezirk Göttingen zählenden Landkreisen Northeim und Göttingen sank die Zahl der Arbeitslosen gegenüber Oktober, stieg allerdings gegenüber dem Vorjahresmonat an.

 

Im Landkreis Northeim waren im zurückliegenden Monat 4.286 Menschen bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren 79 (1,8%) weniger als im Vormonat, allerdings 421 (10,9%) mehr als vor Jahresfrist. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 6,1% und liegt damit 0,6 Prozentpunkte über dem Vormonatswert. 

 

Im Landkreis Göttingen liegt die Arbeitslosenquote bei 6,7 Prozent, was dem Wert des Vorjahresmonats entspricht. Im November waren hier 11.680 Menschen arbeitslos gemeldet, 420 (3,5%) weniger als im Oktober, allerdings 160 (1,4%) mehr als vor einem Jahr. 

 

 ArbeitslosenzahlVeränderung gegenüber VormonatVeränderung gegenüber VorjahrArbeitslosenquote (Vorjahreswert)
Agentur für Arbeit Göttingen15.966-499 / -3,0 %+581 / +3,8 %6,5 % (6,4 %)
Landkreis Göttingen11.680-420 / -3,5 %+160 / +1,4 %6,7 % (6,7 %)
Landkreis Northeim4.286-79 / -1,8 %+421 / +10,9 %6,1 % (5,5 %)