Arbeitslosenzahl bereits im März unter 10.000

Die gute Entwicklung der letzten Monate setzte sich auch im Berichtsmonat fort. „Trotz der hohen Corona-Inzidenzwerte und der in Mecklenburg-Vorpommern verlängerten Schutzmaßnahmen sank die Arbeitslosigkeit in Vorpommern-Greifswald bereits im März unter die 10.000er-Marke“, freut sich Klaus-Peter Köpcke, stellvertretender Leiter der Arbeitsagentur Greifswald. Aktuell sind 9.655 Männer und Frauen auf der Suche nach einer bezahlten Beschäftigung. Das sind 457 weniger als im Februar und 1.375 weniger als vor einem Jahr. „Der regionale Arbeitsmarkt hat sich weitestgehend von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholt“, so Köpcke. Im März 2020 waren noch 10.224 Menschen arbeitslos gemeldet. Damals spiegelten sich die Auswirkungen des im März 2020 begonnenem Lockdown erst in den April-Daten wider.   Der aktuelle Rückgang ist saisontypisch. „Regelmäßig sinkt im Frühjahr saisonal bedingt die Arbeitslosigkeit“, erläutert Köpcke. Die gute Entwicklung macht der Arbeitsmarktexperte aber auch an der Entwicklung der offenen Stellen und der Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung fest. Aktuell betreuen die Vermittlerinnen und Vermittler des gemeinsamen Arbeitgeber-Service fast 3.000 offene Stellen (genau 2.989).   Die aktuellsten Beschäftigungsdaten liegen für September 2021 vor. So gingen im September letzten Jahres 84.816 Menschen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 999 mehr und gegenüber September 2019 ist das ein Plus von 440 Beschäftigten.   Von der guten Entwicklung profitierten allen Personengruppen. Auch die Gruppe der Langzeitarbeitslosen ist in der Arbeitsagentur und den Jobcentern in Vorpommern-Greifswald rückläufig, liegt aber weiterhin auf einem höheren Niveau als vor der Corona-Pandemie. Im Berichtsmonat waren 3.848 Männer und Frauen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Ihr Anteil an allen arbeitslos gemeldeten Menschen liegt bei 39,9 Prozent. Im März 2020 registrierte die Arbeitsagentur 3.490 Langzeitarbeitslose. Sie machten 34,1 Prozent aller arbeitslos gemeldeten Personen aus.     Langzeitarbeitslosen Menschen Chancen für eine Arbeitsaufnahme zu eröffnen, wird auch in den kommenden Monaten eine Hauptaufgabe der Arbeitsagentur und der Jobcenter sein. Erfreut blickt Köpcke dabei auf den gestrigen Bewerbertag im Jobcenter Wolgast zurück. 25 überwiegend langzeitarbeitslose Menschen haben mit verschiedenen Arbeitgebern aus dem Gastgewerbe eine Vielzahl von Bewerbungsgesprächen geführt. Für fast alle eröffnete sich dabei eine Job-Perspektive. „Die Unternehmen sind sehr stark auf die Arbeitsuchenden zugegangen, diese wiederum haben ihre Motivation zur Arbeitsaufnahme gezeigt. Ein echter Erfolg“, so Köpcke. „Vergleichbare Aktivitäten planen wir auch an anderen Orten und in anderen Branchen.   Kurzarbeit   Im März zeigten noch einmal 18 Unternehmen für 115 Beschäftigte Kurzarbeit an (Stand 27.03.2022).   In welchem Umfang die angezeigte Kurzarbeit tatsächlich genutzt wird, zeigt sich erst in den Abrechnungen. Für diese Abrechnungen haben die Unternehmen drei Monate Zeit. So zahlte die Arbeitsagentur Greifswald nach vorläufigen hochgerechneten Daten im November 2021 konjunkturelles Kurzarbeitergeld an 155 Betriebe für 1.017 Beschäftigte. Die Kurzarbeiterquote, also der Anteil der Kurzarbeitenden an der Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, lag damit bei 1,2 Prozent. Ein Jahr zuvor, im November 2020, lag diese noch bei 6,4 Prozent.   Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine   „Im Zusammenhang mit dem Flüchtlingsstrom aus der Ukraine ist mir wichtig, dass wir hier von Menschen sprechen, die in einer unvorstellbaren Situation Schutz und Sicherheit bei uns suchen. Die Menschen bedürfen in erster Linie humanitärer Hilfe. Die Arbeitsagenturen sind daher auch nicht deren erster Anlaufpunkt. Ich gehe aber davon aus, wenn ihre Unterbringung geklärt ist und ihre persönliche Situation es zulässt, können sich einige auch vorstellen, hier eine Arbeit aufzunehmen oder eine Ausbildung zu beginnen“, so Köpcke. Die Schutzsuchenden können sich dazu gern an die Arbeitsagentur wenden, bietet der stellvertretende Agenturleiter an. „Die Arbeitsagentur berät zur Arbeitsmarktsituation in der Region, vermittelt entsprechend der Qualifikation offene Stellenangebote und kann unter bestimmten Voraussetzungen auch Förderleistungen erbringen.“      Die Bundesagentur für Arbeit hat dazu Informationen auf der Internetseite www.arbeitsagentur.de/ukraine in ukrainischer und russischer Sprache zusammengestellt. Arbeitslosenquoten in den Geschäftsstellen Anklam 9,3 Prozent, Greifswald 6,0 Prozent, Pasewalk 13,0 Prozent, Ueckermünde 10,6 Prozent, Wolgast 7,8 Prozent Unterschiede zwischen den Rechtskreisen im Vorjahresvergleich Die Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III, Arbeitslosenversicherung) betreute im März 3.450 Arbeitslose und damit 370 weniger als vor einem Jahr. Die Jobcenter (Rechtskreis SGB II, Grundsicherung) waren für 6.205 arbeitslose Personen verantwortlich, 87 weniger als im März 2021.   SGB III         - 9,7 Prozent SGB II          - 1,4 Prozent Stellenmarkt Die Betriebe meldeten im Berichtsmonat März 505 neue Arbeitsstellen. In den Vergleichsmonaten März 2020 und März 2021 gingen jeweils 75 Stellenmeldungen mehr ein. Seit Jahresbeginn registrierte der Arbeitgeberservice von Arbeitsagentur und Jobcenter insgesamt 1.646 neue Stellen. Das sind 71 mehr als vor einem Jahr und 45 weniger als vor zwei Jahren.  Aktuell betreuen die Vermittlerinnen und Vermittler des gemeinsamen Arbeitgeber-Service 2.989 offene Stellen.     Die neu gemeldeten Arbeitsstellen stammen aus dem verarbeitenden Gewerbe (48), aus dem Handel (49), dem Gastgewerbe (100) und dem Gesundheits- und Sozialwesen mit 74 neuen Offerten. Dahinter verbergen sich Berufe, wie Brauer/in und Mälzer/in, Barmixer/in, Glaser/in, Matrose/Matrosin und Pflasterer/Pflasterin. Aber und Helfer/innen für die Bereiche Bau, Reinigung, Verkauf und Gastgewerbe werden gesucht. Ausbildungsmarkt Bis zum März meldeten sich 953 Mädchen und Jungen bei der Arbeitsagentur oder den Jobcentern ausbildungssuchend. Aktuell sind von ihnen noch 643 auf der Suche. Den Bewerber*innen standen 1.468 gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen gegenüber, aktuell sind noch 994 unbesetzt. Jugendlichen, die noch keine Lehrstelle gefunden haben, empfiehlt Klaus-Peter Köpcke, Kontakt mit der Berufsberatung aufzunehmen. „Unsere Beraterinnen und Berater unterstützen die Jugendlichen dabei, den für sie passenden Beruf zu finden, informieren aber auch über Alternativen, unterstützen bei der Bewerbung und können bei Bedarf auch finanzielle Hilfen anbieten“, so der Arbeitsmarktexperte. Unternehmen aus nahezu allen Branchen suchen Nachwuchs. „In Vorpommern-Greifswald bilden die Unternehmen weit über 100 verschiedene Berufe aus“, weiß Köpcke. Darunter auch unbekanntere Berufe, wie Anästhesietechnische/r Assistent/in, Pflanzentechnologe/-technologin und Fachkraft Wasserversorgungstechnik. Zu letzterem organisiert das Berufsinformationszentrum (kurz BiZ) der Arbeitsagentur am 12. April um 16 Uhr eine digitale Informationsveranstaltung. Interessierte melden sich einfach per E-Mail an: greifswald.biz@arbeitsagentur.de. Weitere berufskundliche Veranstaltungen für Jugendliche, aber auch Erwachsene findet man auf der Internetseite www.arbeitsagentur.de/veranstaltungen.     Darüber hinaus können auch junge Menschen unterstützt werden, die bereits mitten in der Ausbildung stehen, aber dort Probleme haben. „Sofern Jugendliche merken, dass sie Schwierigkeiten in der Berufsschule haben, kann ich ihnen nur dringend empfehlen, sich mit der Berufsberatung in Verbindung zu setzen“, so Köpcke. Die Arbeitsagenturen und die Jobcenter können mit der sogenannten „Assistierten Ausbildung flexibel“, kurz AsA flex, Auszubildende und Betriebe auch während der Berufsausbildung, zum Beispiel mit Nachhilfeunterricht und Coaching, unterstützen.     Geldleistungen   Im März erhielten 3.041 Personen Arbeitslosengeld, 913 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im März bei 12.914. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist dies ein Rückgang um 1.550 Personen.

31.03.2022 | Presseinfo Nr. 15