Mehr als 3.000 offene Stellen im Landkreis
Die Osterzeit und der damit verbundene Saisonbeginn haben dem Arbeitsmarkt noch einmal einen Schub verliehen. „Trotz der bis in den April hinein geltenden Schutzmaßnahmen sind aktuell deutlich weniger Menschen arbeitslos als noch vor der Pandemie“, erläutert Andreas Wegner, Leiter der Arbeitsagentur Greifswald. Aktuell suchen 9.142 Menschen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Im April 2019 waren es noch 10.013. Die Arbeitslosenquote lag damals bei 8,6 Prozent. „Die Nachfrage nach Personal ist so hoch wie nie“, sagt Wegner. Im April meldeten die Unternehmen im Landkreis dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter noch einmal 632 neue Stellen. „Aktuell betreuen wir über 3.000 offene Stellenagebote“, so Wegner. In nahezu allen Bereichen wird Personal gesucht. Dabei sind Fachkräfte besonders nachgefragt. „Auch während der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung seltener arbeitslos werden und wenn sie ihre Arbeit verlieren, finden sie schneller wieder einen Job.“ Von der guten Entwicklung profitierten allen Personengruppen. Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die im Zuge der Corona-Krise spürbar zugenommen hatte, sank im April noch einmal um 13,9 Prozent. Aktuell sind 3.770 Frauen und Männer länger als ein Jahr arbeitslos gemeldet. Der Agenturleiter macht in diesem Zusammenhang noch einmal auf die Unterstützungs- und Förderleistungen für Arbeitsuchende und Unternehmen aufmerksam. „Die Arbeitsagentur und die Jobcenter im Landkreis Vorpommern-Greifswald unterstützen Unternehmen, die arbeitslose Frauen und Männer einstellen und können unter bestimmten Voraussetzungen auch Weiterbildungen während eines Beschäftigungsverhältnisses fördern“, so Wegner. Kurzarbeit Im April zeigten 9 Unternehmen für 24 Beschäftigte Kurzarbeit an (Stand 27.04.2022). In welchem Umfang die angezeigte Kurzarbeit tatsächlich genutzt wird, zeigt sich erst in den Abrechnungen. Für diese Abrechnungen haben die Unternehmen drei Monate Zeit. So zahlte die Arbeitsagentur Greifswald nach vorläufigen hochgerechneten Daten im Dezember 2021 konjunkturelles Kurzarbeitergeld an 356 Betriebe für 2.324 Beschäftigte. Die Kurzarbeiterquote, also der Anteil der Kurzarbeitenden an der Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, lag damit bei 2,7 Prozent. Ein Jahr zuvor, im Dezember 2020, lag diese noch bei 9,3 Prozent. Arbeitslosenquoten in den Geschäftsstellen Anklam 9,0 Prozent, Greifswald 5,9 Prozent, Pasewalk 12,3 Prozent, Ueckermünde 10,3 Prozent, Wolgast 6,8 Prozent In allen Geschäftsstellen der Arbeitsagentur Greifswald sank die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat und im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der stärkste Rückgang wurde in der Geschäftsstelle Wolgast, wozu auch die Kaiserbäder auf Usedom gehören, registriert. „Viele touristisch geprägte Unternehmen starteten mit dem Beginn des Ostergeschäftes und auslaufenden Schutzmaßnahmen in diese Saison“, so Wegner. Im Vergleich zum Vormonat sank hier die Arbeitslosigkeit um 13,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt mit 6,8 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau. Im April 2019 lag die Arbeitslosenquote in der Geschäftsstelle Wolgast bei 7,5 Prozent. Unterschiede zwischen den Rechtskreisen im Vorjahresvergleich Die Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III, Arbeitslosenversicherung) betreute im April 3.014 Arbeitslose und damit 981 weniger als vor einem Jahr. Die Jobcenter (Rechtskreis SGB II, Grundsicherung) waren für 6.128 arbeitslose Personen verantwortlich, 423 weniger als im April 2021. SGB III - 24,6 Prozent SGB II - 6,5 Prozent Stellenmarkt Die Betriebe meldeten im Berichtsmonat April 632 neue Arbeitsstellen. Aktuell betreuen die Vermittlerinnen und Vermittler des gemeinsamen Arbeitgeber-Services über 3.000 offene Stellen (genau 3.048). Die neu gemeldeten Arbeitsstellen stammen aus dem Gastgewerbe (185), dem Gesundheits- und Sozialwesen (76) dem Handel (66) und dem verarbeitenden Gewerbe mit 38 neuen Offerten. Dahinter verbergen sich Berufe wie Abwassermeister/in, Bioinformatiker/in, Fotograf/in, Kesselwärter/in, Maskenbildner/in, Onlinemarketing-Manager/in, Rettungsschwimmer/in. Aber und Helfer*innen für die Bereiche Bau, Reinigung, Verkauf und das Gastgewerbe werden gesucht. Ausbildungsmarkt Bis zum April meldeten sich 1.017 Mädchen und Jungen bei der Arbeitsagentur oder den Jobcentern ausbildungssuchend. Aktuell sind von ihnen noch 607 auf der Suche. Den Bewerber*innen standen 1.551 gemeldete Ausbildungsstellen gegenüber, aktuell sind noch 958 unbesetzt. „Unternehmen aus nahezu allen Wirtschaftsbereichen suchen noch händeringend Azubis“, so Andreas Wegner. Er rät daher allen Schülerinnen und Schüler, bei denen es noch nicht mit einem Ausbildungsplatz geklappt hat, sich umgehend bei der Berufsberatung zu melden. Um die Jugendlichen über ihre Möglichkeiten zu informieren, organisiert die Arbeitsagentur auch regelmäßig berufskundliche Veranstaltungen. Die Themen sowie Termine findet man auf der Internetseite www.arbeitsagentur.de/greifswald. Speziell für Eltern, deren Kinder in den nächsten Jahren die Schule verlassen, bietet die Berufsberatung der Arbeitsagentur am Dienstag, dem 10. Mai um 17.00 Uhr einen digitalen Elternabend an. Hier erfahren Mütter und Väter, wie sie ihr Kind bei der Ausbildungswahl unterstützen können. „Eltern sind die ersten Ansprechpartner der Jugendlichen für ihre Berufswahl. Sie kennen ihr Kind am besten“, so Wegner. Termine für eine individuelle Berufsberatung können unter der kostenlosen Service-Nummer 0800 4 5555 00 oder online unter www.arbeitsagentur.de/bildung vereinbart werden. Hier findet man außerdem hilfreiche Tipps zur Ausbildungssuche und Studienwahl sowie das kostenfreie Erkundungstool „Check-U“. Außerdem bietet die Bundesagentur für Arbeit speziell für Jugendliche die App „AzubiWelt“ an. Geldleistungen Im April erhielten 2.671 Personen Arbeitslosengeld, 738 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Berichtsmonat bei 12.789. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist dies ein Rückgang um 1.643 Personen.03.05.2022 | Presseinfo Nr. 21