Frühlingsaufschwung hält an - Arbeitslosenquote sinkt deutlich unter 9 Prozent

Die Zahl der arbeitslosen Männer und Frauen ist im Vergleich zum Vormonat um 440 Personen auf aktuell 9.696 gesunken.

Die Arbeitslosenquote sank von 9,0 Prozent im April auf 8,5 Prozent.

Im Vorjahresvergleich sind weiterhin die Auswirkungen des Angriffskrieges auf die Ukraine auf den Arbeitsmarkt sichtbar.

31.05.2023 | Presseinfo Nr. 28

Im Landkreis Vorpommern-Greifswald waren im Mai 9.696 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 8,5 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitslosigkeit um 440 Personen zurückgegangen.  „Der Rückgang ist saisonal üblich entspricht dem Niveau von Mai 2019 sowie Mai 2022“, so Andreas Wegner, Leiter der Arbeitsagentur Greifswald. „Die Frühjahrsbelebung machte sich insbesondere in der Geschäftsstelle Wolgast, wozu auch der nördliche Teil der touristisch geprägten Insel Usedom gehört, bemerkbar.“ Hier sank die Arbeitslosigkeit innerhalb eines Monats um 171 Personen beziehungsweise um 9,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote der Geschäftsstelle Wolgast lag im Berichtsmonat bei 7,3 Prozent und ist damit die zweitniedrigste innerhalb des Landkreises, nach der Geschäftsstelle Greifswald mit 6,3 Prozent. 

 

Von dem Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber April profitieren alle Personengruppen. „Erfreulich ist vor allem der kontinuierliche Rückgang bei der Langzeitarbeitslosigkeit“, sagt Agenturleiter. Im Berichtsmonat registrierte die Arbeitsagentur 3.636 Menschen, die bereits ein Jahr und länger auf Jobsuche sind, 39 weniger als vor einem Monat. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist das ein Rückgang um 50 Personen.    

Insgesamt hat sich die Arbeitslosenzahl gegenüber Mai 2022 um 901 Personen erhöht. Im Vorjahresmonat waren 8.795 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. „Damals lag die Arbeitslosenquote bei 7,8 Prozent, dem niedrigsten Mai-Wert seit der Wiedervereinigung“, erläutert Andreas Wegner.

Den größten Anstieg verzeichnete man bei ausländischen Personen. Aktuell sind 1.442 Personen mit ausländischem Pass arbeitslos gemeldet. Das sind 730 mehr als vor einem Jahr.

 

Im Mai herrschte auch wieder viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. So meldeten sich 396 Frauen und Männer nach Beendigung ihres Arbeitsverhältnisses arbeitslos, 51 weniger als vor einem Jahr. Demgegenüber standen 681 Arbeitsaufnahmen, 69 mehr als im Mai 2022. „Von den Einstellungen profitieren nahezu alle Berufsgruppen“, berichtet der Agenturleiter. Besonders viele Arbeitsaufnahmen fielen in die Bereiche Verkauf, Lebensmittel- und Gastgewerbeberufe sowie Reinigung.

Die Förderung der beruflichen Weiterbildung ist ein wichtiges Instrument, um Arbeitslosigkeit zu beenden. Im Mai wurden insgesamt 835 Frauen und Männer in Umschulungen oder Fortbildungen auf eine neue Tätigkeit vorbereitet. 549 Menschen unterstützten die Arbeitsagentur und die Jobcenter im Zusammenhang mit der Aufnahme einer neuen Beschäftigung. 

 

Arbeitslosenquoten in den Geschäftsstellen

 

Anklam 9,5 Prozent, Greifswald 6,3 Prozent, Pasewalk 13,0 Prozent, Ueckermünde 11,2 Prozent, Wolgast 7,3 Prozent

 

Die Zahl der arbeitslosen Personen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat in allen Geschäftsstellen angestiegen. Insgesamt waren im aktuellen Berichtsmonat 901 Personen mehr arbeitslos als vor einem Jahr. In der Geschäftsstelle Wolgast fiel der Anstieg mit 18,3 Prozent bzw. 249 Frauen und Männern am stärksten aus. Vergleichsweise gering fiel der Anstieg mit plus 116 Personen bzw. 7,3 Prozent in der Geschäftsstelle Anklam aus.

 

Unterschiede zwischen den Rechtskreisen im Vorjahresvergleich

 

SGB III            + 6,8 Prozent

SGB II             + 11,9 Prozent

 

Die Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III, Arbeitslosenversicherung) betreute im Mai 3.014 Arbeitslose und damit 191 mehr als vor einem Jahr. Die Jobcenter (Rechtskreis SGB II, Grundsicherung) waren für 6.682 arbeitslose Personen verantwortlich, 710 mehr als im Mai 2022. 

 

Geldleistungen

Im Mai erhielten 2.750 Personen Arbeitslosengeld, 225 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag bei 13.317. Gegenüber Mai 2022 ist dies ein Anstieg um 753 Personen.

 

Stellenmarkt

Dem Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und der Jobcenter im Landkreis wurden im Mai 419 neue Stellen gemeldet. Aktuell laufen die Besetzungsprozesse für 2.938 Arbeitsangebote.  

 

Die neuen Offerten stammen aus nahezu allen Wirtschaftszweigen, vor allem aus dem Handel (88), dem Gesundheits- und Sozialwesen (74), dem Gastgewerbe (48) und der Öffentlichen Verwaltung mit 39 neuen Stellenangeboten.

Hinter den 419 neuen Stellenangeboten verbergen sich die unterschiedlichsten Gesuche: Änderungsscheider/in, Gabelstaplerfahrer/in, Chemielaborant/in, Fitnesstrainer/in, Gärtner/in Friedhofsgärtnerei, Küster/in, Solarmonteur/in, Ökotrophologe/ Ökotrophologin, Kartenkontrolleur/in, Reitlehrer/in u.v.m. 

 

Ausbildungsmarkt

Im Mai waren noch 502 Mädchen und Jungen bei der Arbeitsagentur als ausbildungssuchend gemeldet. Ihnen stehen aktuell noch 748 unbesetzte Lehrstellen gegenüber.

„Seit nunmehr gut einem Jahr kann die Arbeitsagentur wieder gemeinsam mit regionalen Partnern uneingeschränkt Ausbildungsmessen und kleinere berufskundliche Veranstaltungen durchführen“, freut sich Andreas Wegner. „Der Andrang bei den Berufsmessen hat im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie deutlich zugenommen.“ Daneben organisiert die Arbeitsagentur aber auch regelmäßig kleinere Veranstaltungen für Jugendliche und Eltern. „Beispielsweise findet am 19. Juni um 17 Uhr ein digitaler Informationsabend für Eltern statt, deren Kinder die Schule im Sommer verlassen und sich fragen, unter welchen Bedingungen sie weiterhin Kindergeld erhalten können“, lädt Wegner ein. Weitere Informationen und Termine finden Interessierte unter www.arbeitsagentur.de/greifswald unter der Kachel „Veranstaltungen und Termine“.   

 

Ausblick

Für die Sommermonate erwartet Andreas Wegner wenig Bewegung am Arbeitsmarkt. Lediglich der Vorjahresabstand wird sich wieder zunehmend verkleinern. Grund dafür ist die sukzessive Betreuung der Geflüchteten aus der Ukraine durch die Jobcenter ab Juni 2022.