Im Oktober waren 9.508 Frauen und Männer zwischen Greifswald und Penkun arbeitslos gemeldet. Das sind 99 mehr als im September. Auf die Arbeitslosenquote hatte das keinen Einfluss. Sie blieb mit 8,3 Prozent unverändert auf dem Niveau von September.
„Diese Entwicklung ist nicht ungewöhnlich“, so Andreas Wegner, Leiter der Arbeitsagentur Greifswald. „Während der Pandemie-Jahre zog sich die Herbstbelebung noch bis in den Oktober hinein. Allerdings registrierte die Arbeitsagentur in den Jahren zuvor recht unterschiedliche Entwicklungen.“ So stieg beispielsweise die Arbeitslosigkeit im Jahr 2019 von September zum Oktober um 126 Personen an. Mit 9.054 arbeitslos gemeldeten Frauen und Männer und einer Arbeitslosenquote von 7,8 Prozent registrierte die Arbeitsagentur Greifswald damals den niedrigsten Oktoberwert seit der Wiedervereinigung.
„Wenn man bedenkt, dass nur ein Jahr zuvor, also im Oktober 2018, noch 9.769 Menschen auf der Suche nach einer bezahlten Beschäftigung waren, kann man die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt in unserer Region weiterhin als stabil bezeichnen“, erläutert Andreas Wegner. Die Arbeitslosenquote lag im Oktober 2018 mit 8,4 Prozent 0,1 Prozentpunkte höher als im aktuellen Berichtsmonat.
Im Oktober waren 647 Ukrainerinnen und Ukrainer arbeitslos gemeldet. „Darüber hinaus nehmen viele Geflüchtete aktuell an einem Integrationskurs teil“, so Andreas Wegner. „Die Kolleginnen und Kollegen des gemeinsamen Arbeitgeber-Services nutzen die Kurse, um insbesondere Teilnehmende kurz vor dem Ende über den hiesigen Arbeitsmarkt und beruflichen Möglichkeiten zu informieren.“
Zur Beschäftigungssituation von Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit liegen die aktuellsten Daten vom März 2023 vor. Per Stichtag 31. März waren in Vorpommern-Greifswald 381 sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Gegenüber März 2022 sind das 233 Personen mehr. Insgesamt 66 Ukrainerinnen und Ukrainer gingen einer geringfügigen Beschäftigung nach, 38 mehr als im Vorjahresmonat.
Im aktuellen Berichtsmonat befanden sich 806 Personen in einer beruflichen Weiterbildung. 530 Menschen unterstützten die Arbeitsagentur und die Jobcenter im Zusammenhang mit der Aufnahme einer neuen Beschäftigung, zum Beispiel durch Eingliederungszuschüsse oder Mobilitätshilfen.
Arbeitslosenquoten in den Geschäftsstellen
Anklam 9,3 Prozent, Greifswald 6,3 Prozent, Pasewalk 12,3 Prozent, Ueckermünde 11,5 Prozent, Wolgast 6,8 Prozent
Die Arbeitslosigkeit entwickelte sich innerhalb des Agenturbezirkes im Vergleich zum Vorjahr recht unterschiedlich. Während für die Geschäftsstellen Pasewalk und Anklam ein Rückgang der arbeitslos gemeldeten Personen um 35 beziehungsweise 21 registriert wurde, stieg sie in Greifswald (um 89 Personen), Ueckermünde (um 114 Personen) und Wolgast (um 79 Personen).
Unterschiede zwischen den Rechtskreisen im Vorjahresvergleich
Die Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III, Arbeitslosenversicherung) betreute im Oktober 2.842 Arbeitslose und damit 4 weniger als vor einem Jahr. Die Jobcenter (Rechtskreis SGB II, Grundsicherung) waren für 6.666 arbeitslose Personen verantwortlich, 230 mehr als im Oktober 2022.
SGB III - 0,1 Prozent
SGB II + 3,6 Prozent
Stellenmarkt
Im Oktober meldeten die Unternehmen dem Arbeitsgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter 442 neue Arbeitsangebote. Aktuell laufen die Besetzungsverfahren für 2.781 offene Stellen.
Spitzenreiter bei den neu gemeldeten Stellen sind die Wirtschaftsbereiche Handel (123) und das Gesundheits- und Sozialwesen mit 115 Offerten. Aus dem Bereich öffentliche Verwaltung wurden 36 neue Stellen veröffentlicht. Das Gastgewerbe meldete 34 neue Angebote.
Die im Oktober eingegangenen Stellenmeldungen sind sehr vielfältig. Gesucht werden u.a. Ergotherapeut/in, Metallbauer/in Fachrichtung Konstruktionstechnik, Steuerfachangestellte/r, Straßenbaumeister/in, Busfahrer/in, Diabetesberater/in, Gärtner/in Fachrichtung Friedhofsgärtnerei, Medizininformatiker/in, Vermessungstechniker/in, Hafenarbeiter/in und Textilreiniger/in.
Ausblick
Die Arbeitslosigkeit wird in den nächsten Monaten jahreszeitlich bedingt ansteigen. Wie schnell, hängt allerdings auch vom Wetter ab. „Solange noch keine Frosttemperaturen herrschen, kann in vielen witterungsabhängigen Unternehmen noch gearbeitet werden“, erläutert Andreas Wegner. Auch werden sich ab November insbesondere Arbeitskräfte aus den touristisch geprägten Branchen arbeitslos melden.