Arbeitslosigkeit geht weiter zurück

28.06.2024 | Presseinfo Nr. 30

Im Juni ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat noch einmal um 134 Personen zurückgegangen. Aktuell sind 9.963 Männer und Frauen im Landkreis Vorpommern-Greifswald auf der Suche nach einem Job. Durch den Rückgang sank die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte auf aktuell 8,7 Prozent. 

 

„Während der Sommermonate herrscht traditionell wenig Bewegung am Arbeitsmarkt“, so Klaus-Peter Köpcke, Leiter der Arbeitsagentur Greifswald. „Wir beobachten aber auch eine Zurückhaltung der Unternehmen bei Neueinstellungen und der Nachbesetzung von Stellen.“ Im ersten Halbjahr 2024 meldeten die Unternehmen 345 Stellen weniger als noch vor einem Jahr. Dennoch liegen auch aktuell noch rund 2.700 (genau 2.708) Stellenangebote vor.

 

Dass Arbeitslosigkeit kein statischer Block ist, wird auch bei den monatlichen Bewegungen deutlich. Im Juni meldeten sich 505 Personen nach Beendigung ihres Arbeitsverhältnisses arbeitslos. Auf der anderen Seite nahmen im gleichen Zeitraum 545 Frauen und Männer eine Beschäftigung auf. Die stärksten Rückgänge bei der Arbeitslosigkeit wurden in den Berufsbereichen Verkehr und Logistik (-25), Bau und Ausbau (-33) sowie bei den Lebensmittel- und Gastgewerbeberufen (-52) verzeichnet.

 

Von dem saisonalen Schwung profitierten nicht alle Regionen gleichermaßen. Den kräftigsten Rückgang gab es in der Region Pasewalk. Im Vergleich zum Vormonat sind hier aktuell 79 Personen weniger auf der Suche nach einer bezahlten Beschäftigung. Dennoch ist Pasewalk auch weiterhin die Region mit der höchsten Arbeitslosenquote. Diese liegt aktuell bei 11,7 Prozent. Trotz eines Anstiegs der Arbeitslosigkeit in und um Greifswald, wird in der Geschäftsstelle Greifswald mit 6,9 Prozent weiterhin die geringste Arbeitslosenquote verzeichnet. 

 

Ausbildungsmarkt ist bunt und vielfältig 

Der Ausbildungsmarkt in Vorpommern-Greifswald ist bunt und vielfältig und es gibt in allen Ecken des Landkreises noch freie Ausbildungsstellen. Rein rechnerisch kommen auf 100 freie Ausbildungsstellen 76 unversorgte Bewerberinnen bzw. Bewerber. Der Agenturleiter Klaus-Peter Köpcke ist daher zuversichtlich, dass in den kommenden Wochen noch viele junge Leute einen Ausbildungsplatz finden werden.  

 

Unterstützung bekommen sie dabei von der Agentur für Arbeit. Sie lädt gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer alle Jugendlichen zu einer Ausbildungsplatzbörse ein, die bisher keine Lehrstelle gefunden haben. Unter dem Motto „Ausbildung klarmachen – Nicht ohne Ausbildung in die Sommerferien“, finden offene Veranstaltungen in Greifswald und in Torgelow statt. Interessierte kommen einfach am Mittwoch, dem 3. Juli zwischen 13 und 17 Uhr ins Berufsinformationszentrum (BiZ) der Arbeitsagentur Greifswald, Am Gorzberg Haus 7, oder am Donnerstag, dem 4. Juli zwischen 13 und 17 Uhr in die CJD-Produktionsschule in Torgelow, Karlsfelder Straße 49. 

 

Im Juni waren noch 403 Mädchen und Jungen bei der Berufsberatung ausbildungssuchend gemeldet. „Viele von ihnen werden sich in den kommenden Tagen und Wochen noch abmelden“, ist sich Klaus-Peter Köpcke sicher. „Es gibt ganz unterschiedliche Gründe, warum Bewerbungsbemühungen erfolglos bleiben können“, erklärt er. „Wir wollen daher gemeinsam mit den jungen Leuten schauen, wo wir sie unterstützen können. Manchmal reicht es schon, den Blick auf unbekanntere Berufe zu erweitern.“ 

Von den insgesamt 1.120 gemeldeten betrieblichen Berufsausbildungsstellen waren im Juni noch 532 offen. „Hinter dieser Zahl steckt jede Menge Vielfalt“, so der Arbeitsmarktexperte Köpcke. „Die Angebote reichen von A wie Anästhesietechnische/r Assistent/in bis Z wie Zweiradmechatroniker/in.“

 

Eine gute Möglichkeit, sich einen Einblick in die Berufswelt zu verschaffen, bieten Praktika. „Davon profitieren beide Seiten – der Jugendliche und das Unternehmen“, wirbt Klaus-Peter Köpcke. „Die jungen Leute bekommen einen Einblick in die Arbeitswelt und können sich ein klares und realistisches Bild von dem Traumberuf verschaffen. Auf der anderen Seite kommen Unternehmen frühzeitig in Kontakt mit potentiellen zukünftigen Auszubildenden und können so von einer langfristigen Bindung profitieren.“ 

 

Diesen Gedanken verfolgt auch das Modellprojekt der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern. Seit Kurzem erhalten Schülerinnen und Schüler, die während der Ferien ein freiwilliges Praktikum im Handwerk absolvieren, eine Prämie. Diese beträgt 120 Euro pro Woche und wird für maximal drei Wochen pro Jahr gewährt. Weitere Informationen sowie den Antrag findet man auf der Internetseite der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern (hwk-omv.de/ferienpraktikum). 

 

Um das vielfältige Angebot für junge Leute sichtbar zu machen, empfiehlt der Agenturleiter die Jobsuche, das Online-Stellenportal der Arbeitsagentur. „Dort können Unternehmen ihr Ausbildungsplatzangebot um die Praktikumsmöglichkeit ergänzen oder ein separates Praktikumsangebot einstellen und die Schülerinnen und Schüler können einfach und gezielt danach suchen.“

 

Arbeitslosenquoten in den Geschäftsstellen

Anklam 10,3 Prozent, Greifswald 6,9 Prozent, Pasewalk 11,7 Prozent, Ueckermünde 11,3 Prozent, Wolgast 7,3 Prozent

 

Im Vergleich zum Juni 2023 ist in fast allen Geschäftsstellen ist die Zahl der arbeitslosen Personen gestiegen. Lediglich in der Geschäftsstelle Pasewalk wurde ein Rückgang um 143 Personen (7,6 Prozent) registriert. 

 

Unterschiede zwischen den Rechtskreisen im Vorjahresvergleich

SGB III            + 8,2 Prozent

SGB II             + 5,0 Prozent

 

Die Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III, Arbeitslosenversicherung) betreute im Juni 3.060 Arbeitslose und damit 231 mehr als vor einem Jahr. Die Jobcenter (Rechtskreis SGB II, Grundsicherung) war für die Unterstützung 6.903 arbeitsloser Personen verantwortlich, 329 mehr als im Juni 2023. 

 

Stellenmarkt

Im Berichtsmonat wurden dem gemeinsamen Arbeitgeberservice 372 neue Jobangebote gemeldet. Aktuell werden für 2.708 Stellen Arbeits- und Fachkräfte gesucht.  

 

Die im Juni gemeldeten Arbeitsstellen stammen vorrangig aus dem Gesundheits- und Sozial-wesen (72), dem Gastgewerbe (71), dem Handel (44) sowie der öffentlichen Verwaltung mit 28 neuen Offerten.

 

Aber auch in allen anderen Branchen werden Arbeitskräfte gesucht. Zum Beispiel Destillateurmeister/in, Fachkraft Schutz und Sicherheit, Tiefbaufacharbeiter/in – Brunnen und Spezialtiefbauarbeiten, Augenoptiker/in, Biologielaborant/in, Gesundheitsmanager/in, IT-Administrator/in, Küchenplaner/in, Kulturwissenschaftler/in, Praxisanleiter/in für Pflegegeberufe, Ausbilder/in für den Bereich Bau, Gemeindearbeiter/in, Gestalter/in - Grafikdesign viele mehr.  

 

Ausblick

Für den Juli rechnet Klaus-Peter Köpcke mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit, da viele junge Menschen die Schule bzw. die Ausbildung beenden und Unternehmen vor und während der Ferien kaum Neueinstellungen vornehmen. „Nach der Sommerpause, also ab September, nimmt die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen erfahrungsgemäß wieder zu.“