„Der Februar war mit bereits sinkenden Arbeitslosenzahlen und sehr wenigen neuen Kurzarbeitsanzeigen ein guter Monat für den heimischen Arbeitsmarkt. Trotz der aktuell noch hohen Inzidenzen ist von Corona hier wirtschaftlich nicht mehr viel zu spüren. Mit dem Krieg in der Ukraine gibt es aber neue Unsicherheiten“, so Katja Heck, Vorsitzende
der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. „Viele mittelständische Unternehmen werden mit dem Sanktionsdruck und den Folgen von unterbrochenen Lieferketten,
geblockten Im- und Exporten und ausgesetztem Handel bei gleichzeitig steigenden Energiepreisen konfrontiert. Vor allem gilt es aber, den Menschen aus der Krisenregion
Perspektiven zu bieten – darauf bereiten sich auch Grundsicherung und Arbeitslosenversicherung vor.“
Im Februar entwickelten sich beide Rechtskreise erneut in die gleiche Richtung. 2.316 Arbeitslose waren Kunden der Arbeitsagentur (140 oder 5,7 Prozent weniger als im Vormonat), 8.849 wurden durch das Jobcenter Hagen betreut (30 oder 0,3 Prozent weniger). Auch die Entwicklung in den Zielgruppen war insgesamt tendenziell einheitlich. Bei den
jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren gab es einen Rückgang um 32 oder 3,4 Prozent auf 908, ebenso bei den Älteren über 50 Jahren um 51 oder 1,4 Prozent auf 3.643. Bei
arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung waren es 13 oder 1,5 Prozent weniger auf nunmehr 864. Auch bei den Langzeitarbeitslosen gab es eine Abnahme um 74 oder
1,2 Prozent auf 5.851, wobei sich der noch ungünstige Vorjahresvergleich auf 61 oder 1,1 Prozent weiter reduziert hat. Bei ausländischen Arbeitslosen war es ein Rückgang
um 53 oder 1,0 Prozent auf 5.012.
Kräftenachfrage sprunghaft belebt
Im Februar meldeten Hagener Unternehmen 401 neue Stellen. Das waren 149 oder 59,1 Prozent mehr als im Januar und auch 87 oder über ein Viertel mehr als im Vorjahresmonat. Für einen Februar ist das eine durchaus gute Entwicklung. Die größte Kräftenachfrage hatten Personaldienstleister (126 gemeldete Stellen), der Handel (61) und freiberufliche Arbeitgeber (Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 60 Stellen für Assistenzkräfte). Es folgten das verarbeitende Gewerbe (33), der Bereich Erziehung und Unterricht (29) und das Gesundheits- und Sozialwesen (28). Die öffent-liche Verwaltung meldete 23 Stellen, die Logistik zehn. Die Zahl der insgesamt bei der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldeten Stellen stieg ebenso gegenüber Januar um 43 oder 2,2 Prozent auf 2.008 – und in Relation zum Vorjahresmonat um 601 oder 42,7 Prozent.
Kurzarbeit und tatsächliche Inanspruchnahme
Im Februar zeigten nur 20 Hagener Unternehmen für 139 potentiell betroffene Arbeitnehmer Kurzarbeit neu an. Seit dem Beginn der Pandemie gab es damit in der Volmestadt fast 3.000 Anzeigen aus nahezu allen Branchen für rund 46.000 potentielle Kurzarbeiter. Im gesamten Bezirk, also inklusive Ennepe-Ruhr-Kreis, waren es 7.700 Anzeigen für nahezu 100.000 Personen. Für September liegen inzwischen Hochrechnun-gen zur effektiven Inanspruchnahme für die Stadt Hagen vor. Danach wurde Kurzar-beitergeld an 229 Betriebe für rund 1.400 Arbeitnehmer tatsächlich ausgezahlt, weitaus weniger als zu Beginn der Pandemie.
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