Auf dem Ausbildungsmarkt in Hagen beginnt die heiße Phase – aber mit einer guten Ausgangslage für die Jugendlichen. Für eine Entscheidung ist es keinesfalls zu spät, denn zu Beginn der Sommerferien gibt es in der Volmestadt fast genauso viele Ausbildungsplätze wie Bewerber und Bewerberinnen:
Aktuell stehen 597 offenen Ausbildungsstellen 601 junge Ausbildungssuchende
gegenüber.
Die heimischen Betriebe melden nach zwei schwachen Corona-Jahren deutlich mehr Ausbildungsstellen - von Oktober bis Juni waren es in Hagen 1.309 Stellen, damit 200 oder 18,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig gab es mit 1.730 jungen Menschen etwas mehr Interessierte an betrieblichen Ausbildungsangeboten – ein Anstieg von 3,9 Prozent zum Vorjahr.
„Die deutlich gestiegene und positive Dynamik auf dem Ausbildungsmarkt kommt mit verzögerten Entscheidungen von Unternehmen und Bewerbern zusammen. Dadurch gibt es so spät wie noch nie beste Chancen“, so Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. „Der Ausbildungsmarkt wandelt sich immer mehr zu einem Bewerbermarkt.“
Pandemiebedingt war die Berufsorientierung lange Zeit erschwert oder sogar komplett ausgefallen. „Im aktuellen Berichtsjahr haben sich nicht nur wieder mehr Jugendliche gemeldet, sondern man merkt bei vielen, dass die eigene berufliche Zukunft nach der Isolation wieder in den Fokus gerückt ist“, so Heck weiter. „Mit verstärkten Aktionen wie „Praktikum Jetzt!“ mit den Partnern des Ausbildungskonsens und dem „Sommer der Berufsausbildung“ wurde die Möglichkeit geschaffen, durch Betriebspraktika in die Berufswelt hinein zu schnuppern und diese wichtigen und oft wegweisenden Erfahrungen nachzuholen. Gerade jetzt in den Sommerferien können Jugendliche von den vielfältigen Praktika-Angeboten der heimischen Unternehmen Gebrauch machen. Ich freue mich über jeden, der dies nutzt, um spannende und für die Berufswahl so wichtige Eindrücke zu gewinnen.“
Die Ausbildungsmarkt-Expertin sieht wachsende Herausforderungen für die Betriebe, die passenden Auszubildenden zu finden: „Selbst ausbilden ist der beste Hebel gegen den Fachkräftemangel, der nach jeder Art von Krise wieder voll durchschlagen wird. Dabei werden viele Unternehmen neue Wege einschlagen müssen. Dazu gehört, Schülerinnen und Schülern mit vielleicht nicht ganz so guten Noten eine Chance einzuräumen. Dabei können wir den Ausbildungserfolg mit speziellen Förderleistungen wie der Einstiegsqualifizierung*) sichern.“
Viele Jugendliche beginnen erst spät ernsthaft mit der Ausbildungssuche. Derzeit gibt es mehr unbesetzte Ausbildungsstellen als vor einem Jahr. „Da ist noch vieles in Bewegung. Unterstützung, einen Ausbildungsplatz zu finden, bietet die Berufsberatung“, so Katja Heck abschließend. Sie fordert die Jugendlichen auf: „Die Chancen auf einen guten Ausbildungsplatz waren selten so gut wie heute. Jetzt nicht länger warten – melden!“
*) Die Einstiegsqualifizierung (EQ) ist ein sozialversicherungspflichtiges betriebliches Langzeitpraktikum. EQ dient der Vermittlung von Grundlagen für die angestrebte Ausbildung. Jugendliche und junge Erwachsene, die sich bereits für einen konkreten Beruf entschieden haben, können mit EQ an eine Ausbildung herangeführt werden. Mit einer hohen Übergangsquote ist sie ein erfolgreiches Instrument zur beruflichen Integration junger Menschen und zur Stabilisierung und Ausweitung betrieblicher Berufsausbildung. Die EQ hat eine Dauer von mindestens sechs bis maximal zwölf Monaten. Die Förderung beginnt frühestens ab 1. Oktober |
Jugendliche, die sich beruflich orientieren möchten, können sich jederzeit bei der Berufsberatung kostenfrei melden unter: 0800 / 4 5555 00.
Wichtige Informationen bietet auch die Homepage der Jugendberufsagentur Hagen: www.jba-hagen.de
Arbeitgeber können jederzeit freie Arbeits- und Ausbildungsplätze kostenfrei melden unter: 0800 / 4 5555 20. Hier können sie auch Beratung zu Förder- leistungen erhalten.