Die Arbeitsmarktentwicklung im Juli 2022 in der Stadt Hagen

Arbeitsmarkt in der Sommerpause: Ausbildungsabsolventen und Betriebsferien Auf dem Hagener Arbeitsmarkt machte sich im Juli die „Sommerdelle“ bemerkbar. Die Zahl der Arbeitslosen stieg gegenüber dem Vormonat um 106 oder 0,9 Prozent auf 11.776, die Arbeitslosenquote um 0,1 Punkte auf 11,6 Prozent. Vor genau zwölf Monaten waren es 11,7 Prozent und fast 200 Arbeitslose mehr.

29.07.2022 | Presseinfo Nr. 43

„Wir hatten einen normalen Sommermonat auf dem heimischen Arbeitsmarkt. Immer noch melden sich einige junge Ausbildungsabsolventen. Gleichzeitig sorgt die Haupturlaubszeit und die bei vielen Unternehmen ausgerufenen Betriebsferien für eine schwache Kräftenachfrage“, so Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen, zur aktuellen Entwicklung. „Mit dem Sondereffekt des Vormonats, in demukrainische Geflüchtete in die Grundsicherung aufgenommen wurden, hat die aktuelle Entwicklung nichts mehr zu tun. Diese Erfassung ist in Hagen dank der guten Vorarbeit des Jobcenters weitestgehend abgeschlossen.“ Beide Rechtskreise entwickelten sich erneut parallel, aber auch wieder unterschiedlich stark. 2.326 Arbeitslose waren Kunden der Arbeitsagentur (94 oder 4,2 Prozent mehr als im Vormonat), 9.450 wurden durch das Jobcenter Hagen betreut (12 oder 0,1 Prozent mehr). Die Zielgruppen wiesen im Juli unterschiedliche Entwicklungen auf: Bei den jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren hielt der saisontypische Anstieg durch viele Ausbildungsabsolventen noch etwas an. Hier waren es mit 1.069 genau 39 oder 3,8 Prozent mehr als im Juni. Bei den Älteren über 50 Jahren gab es ein Plus um 47 oder 1,3 Prozent auf 3.766. Bei arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung waren es mit 866 dagegen sechs oder 0,7 Prozent weniger. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen wiederum stieg um 28 oder 0,5 Prozent auf 5.653. Damit waren es 205 oder 3,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Ausländer reduzierte sich nach dem durch die Neuregelung bedingten Anstieg vom letzten Monat bereits wieder um 43 oder 0,8 Prozent auf 5.678.

Kräftenachfrage erwartet schwach in den Ferien
Der bereits vor der Ferienzeit gesunkene Kräftebedarf war auch im Juli erwartungsgemäß verhalten. In der Zeit der Betriebsferien wurden nur 283 Stellen von Hagener Unterneh-men gemeldet, zwar 50 oder 21,5 Prozent mehr als noch im Juni, aber inzwischen fast ein Drittel weniger seit dem Jahresbeginn als im selben Zeitraum 2021. Den größten Kräftebedarf hatten Personaldienstleister (98 gemeldete Stellen) und das Gesundheits- und Sozialwesen (54), gefolgt von freiberuflichen Arbeitgebern (Rechts- anwälte, Steuerberater etc., 36 Stellen für Assistenzkräfte), dem Handel (27) und dem verarbeitenden Gewerbe (20). Die Logistik hatte 15 Vakanzen, die öffentliche Verwaltung nur sieben.
Die Zahl der insgesamt bei der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldeten Stellen sank gegenüber Juni um 87 oder 4,6 Prozent auf 1.824 und in Relation zum Vorjahresmonat sogar um 733 oder 28,7 Prozent.
Kurzarbeit und tatsächliche Inanspruchnahme Im Juli zeigten nur noch vier Hagener Unternehmen für rund 100 potentiell betroffene Arbeitnehmer Kurzarbeit neu an. Seit dem Beginn der Pandemie gab es damit in der Volmestadt fast 3.000 Anzeigen aus nahezu allen Branchen für rund 46.000 potentielle Kurzarbeiter. Im gesamten Bezirk, also inklusive Ennepe-Ruhr-Kreis, waren es 7.700 Anzeigen für nahezu 100.000 Personen. Für Februar liegen inzwischen Informationen zur effektiven Inanspruchnahme für die Stadt Hagen vor. Danach wurde Kurzarbeiter-geld an 187 Betriebe für rund 2.300 Arbeitnehmer tatsächlich ausgezahlt, weitaus weniger als zu Beginn der Pandemie.

Gesamteinschätzung
„Der Übergang der aus der Ukraine Geflüchteten in die Zuständigkeit des Jobcenters Hagen ist bereits im Juni so gut wie abgeschlossen worden und hat daher auch keinen weiteren Effekt auf die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung gehabt. Die vorausschauenden Aktivitäten der Kolleginnen und Kollegen im Bereich der Grundsicherung zahlen sich auch im Sinne der Betroffenen aus“, so Katja Heck weiter. „Im ersten Monat nach der Neuregelung ist die Zahl der hier gemeldeten ukrainischen Flüchtlinge bereits leicht zu-rückgegangen. Grundsätzlich bleibe ich für den Herbst optimistisch. Aktuelle welt- politische Risiken erschweren allerdings jede Prognose.“

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