Ausbildungsjahr beginnt heute – doch viele Unternehmen suchen weiter „ihre“ Nachwuchskräfte

Der Ausbildungsmarkt im Ennepe-Ruhr-Kreis im Juli 2022

01.08.2022 | Presseinfo Nr. 47

Mit dem heutigen 1. August ist auch im Ennepe-Ruhr-Kreis der wesentlicheStarttermin für viele betriebliche Ausbildungen gekommen, doch sind die Rahmenbedingungen anders als früher. Zu diesem späten Zeitpunkt bestehen in vielen Berufen noch die besten Chancen, denn kurz vor Ende der Sommerferien gibt es im Kreis mehr als doppelt so viele Ausbildungsplätze wie Bewerber und Bewerberinnen: Aktuell stehen 878 offenen Ausbildungsstellen 417 junge Ausbildungssuchende gegenüber.

Nach zwei schwächeren Jahren ist die Ausbildungsbereitschaft der heimischen Unternehmen stark gestiegen. Sie melden inzwischen sogar mehr Ausbildungsstellen als in den Jahren vor der Pandemie - von Oktober bis Juli waren es im Kreis 2.017 Stellen, damit 342 oder 20,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig gab es mit 1.800 jungen Menschen etwas mehr Interessierte an betrieblichen Ausbildungsangeboten – ein Anstieg von 21 oder 1,2 Prozent zum Vorjahr.


„Auch wenn heute das Ausbildungsjahr offiziell beginnt –: Der 1. August ist nichtdas Ende der Bewerbungsfrist!“, verdeutlicht Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. „Viele Ausbildungsbetriebe sind flexibel und suchen weiter nach den richtigen Nachwuchskräften. In den meisten Fällen kann man bis zum Jahresende noch in eine Ausbildung einsteigen. Gerade in diesem Jahr gibt es so viele Verzögerungen wie nie zuvor. Verzögerungen, die gute Chancen bieten. Wir sind auf dem besten Weg vom Stellen- zum Bewerbermarkt.“ „Nachdem bei der Aktion „Praktikum Jetzt!“ mit den Partnern des Ausbildungskonsens in den Sommerferien Jugendliche von den vielfältigen Praktika-Angeboten der heimischen Unternehmen Gebrauch machen konnten, werden im August zwei zusätzliche Endspurtbörsen organisiert, auf denen das gesamte aktuelle Ausbildungsangebot auch durch die Betriebe selbst präsentiert wird.“

Aktuell kommen im Kreis rechnerisch 210 Ausbildungsstellen auf 100 Bewerberinnen und Bewerber. Den Grund dafür sieht die Ausbildungsmarkt-Expertin neben der wieder belebten Ausbildungsbereitschaft der Betriebe in der demografischen Entwicklung und in dem rückläufigen Interesse an dualer Ausbildung. Viele Jugend-liche suchen nach Alternativen wie einem Studium: „Dies führt dazu, dass die Studierneigung mit der beruflichen Bildung zunehmend in Konkurrenz tritt. Wir dürfen nicht nachlassen, den jungen Menschen Perspektiven und Möglichkeiten aufzuzeigen, die eine Berufsausbildung bietet und sie davon zu überzeugen, dass sie ein guter und erfolgversprechender Weg in die eigene berufliche Zukunft ist.“

Heck empfiehlt den engen Kontakt zur Berufsberatung: „Wir finden gemeinsam mit den Bewerberinnen und Bewerbern Vorlieben, Chancen und Möglichkeiten heraus, unterstützen bei der Vorbereitung von Bewerbungen und Bewerbungsgesprächen – und kennen die hiesigen Ausbildungsbetriebe. Auch wer sich bis jetzt noch gar nicht gemeldet hat: Anrufen, jetzt geht noch was! Ich freue mich über jeden, der eine professionelle Beratung sucht!“

Jugendliche, die sich beruflich orientieren möchten, können sich jederzeit bei der Berufsberatung kostenfrei melden unter: 0800 / 4 5555 00.

Arbeitgeber können jederzeit freie Arbeits- und Ausbildungsplätze kostenfrei melden unter: 0800 / 4 5555 20. Hier können sie auch Beratung zu Förderleistungen erhalten.