Die Arbeitsmarktentwicklung im Januar 2022 im Ennepe-Ruhr-Kreis

Saisonaler Anstieg der Arbeitslosigkeit – Qualifizierung ist Zukunft Der Jahresbeginn auf dem Arbeitsmarkt im Ennepe-Ruhr-Kreis war wie erwartet. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Januar überwiegend saisonbedingt um 184 oder 1,8 Prozent auf 10.449. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Punkte auf 6,0 Prozent. Vor einem Jahr waren es 7,2 Prozent und über 2.000 Arbeitslose mehr.

01.02.2022 | Presseinfo Nr. 6

„Im Januar überwiegen die saisonalen Faktoren, da viele Arbeitsverhältnisse zum 31. Dezember enden. Damit ist es erfahrungsgemäß der Monat, in dem die Erwerbslosigkeit am stärksten steigt. Der Omikron-Anteil an der aktuellen Entwicklung kann schwer eingeschätzt werden. Er ist jedenfalls nicht entscheidend, da es vor der Pandemie schon größere Anstiege zum Jahresbeginn gab als jetzt“, so Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. “Außerdem ist die Situation bei der Kurzarbeit in Bezug auf Neuanzeigen in unserer Region weiterhin relativ unauffällig. Für den Februar rechne ich aus saisonalen Gründen mit einer nochmals leicht steigenden Arbeitslosigkeit, bevor sich diese spätestens ab März wieder spürbar verringert.“

Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung entwickelten sich recht unterschiedlich. 3.463 Arbeitslose waren Kunden der Arbeitsagentur (5 oder 0,1 Prozent weniger als im Vormonat), 6.986 wurden durch das Jobcenter EN betreut (189 oder 2,8 Prozent mehr). Damit fand der aktuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit nur in der Grundsicherung statt. Die Zahl der jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren stieg um 23 an (3,3 Prozent auf 717), während die der Älteren um 69 oder 1,9 Prozent auf 3.757 zunahm. Steigende Zahlen gab es auch bei ausländischen Arbeitslosen (um 59 oder 2,0 Prozent auf 3.049). Die Zahl der Langzeitarbeitslosen verringerte sich hingegen auf 4.396 (-24 oder -0,5 Prozent), wobei der wichtige Vorjahresvergleich erstmals wieder günstig war. Aktuell sind es damit 305 oder 6,7 Prozent weniger als vor zwölf Monaten.

Kräftenachfrage erwartet schwächer
Im Dezember meldeten die Unternehmen im Kreis 413 neue Stellen. Das waren 165 oder 28,5 Prozent weniger als im Dezember, aber 170 oder 70 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Ein Stellenrückgang ist in den Wintermonaten normal. Die größte Kräftenachfrage hatten Personaldienstleister (165 gemeldete Stellen), das Gesundheits- und Sozialwesen (57), das verarbeitende Gewerbe (44) und freiberuf-liche Arbeitgeber (Ärzte, Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 32 Stellen für Assistenz-kräfte). Danach folgten der Handel (30), die öffentliche Verwaltung (28) und das Bau-gewerbe (14). Die Zahl der insgesamt bei der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldeten Stellen stieg gegenüber Dezember um 40 oder 1,6 Prozent auf 2.562, in Relation zum schwachen Vorjahresmonat sogar um 1.080 oder 72,9 Prozent. Die Stellenbesetzungsprobleme wer-den kaum geringer.

Kurzarbeit und tatsächliche Inanspruchnahme
Nur 48 EN-Unternehmen meldeten im Dezember Arbeitsausfälle für 390 Personen an. Seit dem Beginn der Pandemie gab es damit im Kreis über 4.600 Anzeigen aus nahezu allen Branchen für rund 59.000 potentiell betroffene Arbeitnehmer. Im gesamten Bezirk, also inklusive der Stadt Hagen, waren es 7.600 Anzeigen für nahezu 100.000 Personen. Für August 2021 liegen inzwischen Hochrechnungen zur effektiven Inanspruchnahme für den Kreis vor. Danach wurde Kurzarbeitergeld an 476 Betriebe für rund 2.600 Arbeit-nehmer tatsächlich ausgezahlt, weitaus weniger als noch zu Beginn der Pandemie.

Lokale Besonderheiten:
Die aktuelle Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Kreis war im Januar uneinheitlich, aber überwiegend in Richtung steigend. Zunehmende Arbeitslosenzahlen hattenWetter (+ 4 auf 629), Gevelsberg (+ 11 auf 979), Breckerfeld (+ 18 auf 164), Witten (+ 37 auf 3.873), Sprockhövel (+38 auf 518), Schwelm (+ 45 auf 1.165) und Hattingen (+ 46 auf 1.626). Kleine Rückgänge verzeichneten dagegen Herdecke (- 7 auf 528) und Ennepe-tal (- 8 auf 967). Die Arbeitslosigkeit in den EN-Städten ist aktuell durchschnittlich um 16,5 Prozent niedriger als vor einem Jahr.

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