„Die Zahl der abgeschlossenen Verträge lag im Spitzenjahr 2007 mal bei 3.712. Im Jahr 2011 konnte dieses Niveau beinahe wieder erreicht werden, seitdem ging es allerdings fast kontinuierlich bergab. Nur im Corona-Jahr 2020 waren es mit 2.733 Verträgen noch weniger“, erläutert Katja Heck, Chefin der Agentur für Arbeit Hagen. „Hier zeigt sich ein grundsätzliches Problem: Die Gewinnung von Jugendlichen für eine duale Ausbildung bleibt eine der zentralen Herausforderungen zur Sicherung des künftigen Fachkräftebedarfs. Die Pandemiejahre haben zusätzlich zu erheblichen Attraktivitätsverlusten bei Jugendlichen geführt, die nur schwer aufzuholen sind.“ Hier sieht die Agenturchefin alle Partner am Ausbildungsmarkt in der Verantwortung: “In erster Linie haben es die Arbeitgeber in der Hand, für das Potential der Jugendlichen attraktiv zu sein. Dazu gehört heute auch die Teilnahme an Ausbildungsmessen, Schulpartnerschaften, Praktika und eine frühzeitige Bindung an die Eltern nach Abschluss des Bewerbungsprozesses. Daneben spielen die Kultur in einem Unternehmen, Karrierechancen und Work-Life-Balance immer noch eine große Rolle bei der Berufswahl.“
Bei den abgeschlossenen Ausbildungsverträgen konnten zuletzt nur Industrie und Handel einen kleinen Zuwachs von 27 oder 1,6 Prozent auf 1.755 verzeichnen. Damit fanden über 60 Prozent der jungen Menschen in betrieblicher Ausbildung hier den Start in ihr Berufsleben. Auch die Verträge in den freien Berufen nahmen um zwölf oder 4,2 Prozent auf 297 leicht zu. Das Handwerk hatte hingegen mit 705 neuen Auszubildenden einen Rückgang um 51 oder 6,7 Prozent zu verkraften. Die Ausbildungssitua-tion im öffentlichen Dienst blieb mit 63 Verträgen unverändert, genauso wie die der Landwirtschaftskammer.