Die Arbeitsmarktentwicklung im August 2023 im Ennepe-Ruhr-Kreis

Arbeitsmarkt nach den Ferien leicht verbessert Aktuell noch 800 unbesetzte Ausbildungsstellen im Kreis

31.08.2023 | Presseinfo Nr. 38

Der Arbeitsmarkt im Ennepe-Ruhr-Kreis hat sich nach der Ferienzeit nur leicht verbessert. Die Zahl der Arbeitslosen ging hier etwas zurück (im Gegensatz zum übrigen Agenturbezirk, wo es einen deutlichen Anstieg gab), und zwar um 14 oder 0,1 Prozent auf 12.275. Die Arbeitslosenquote blieb damit bei 7,1 Prozent. Vor genau einem Jahr waren es 943 Arbeitslose weniger, die Quote lautete 6,5 Prozent.

„Die Arbeitslosigkeit ist leicht rückläufig, während die Kräftenachfrage der Unternehmen direkt nach der Urlaubszeit anzieht. Die Entwicklung ist etwas besser als in den letzten Jahren vor der Pandemie – und sie ist aktuell besser als im Landesdurchschnitt, wo die Zahl der Arbeitslosen sogar leicht gestiegen ist“, so Katja Heck, Chefin der Agentur für Arbeit Hagen. „Gleichzeitig ist die Kurzarbeit nach wie vor völlig unauffällig. Der Pessimismus, der unlängst in einer Wirtschaftsumfrage zutage getreten ist, ist bei den Neuanzeigen von Kurzarbeit im Kreis noch nicht auszumachen.“

Die beiden Rechtskreise entwickelten sich recht unterschiedlich. 3.473 Arbeitslose waren Kunden der Arbeitsagentur (93 oder 2,6 Prozent weniger als im Vormonat), 8.802 wurden durch das Jobcenter EN betreut (79 oder 0,9 Prozent mehr). Bei den Zielgruppen waren die Tendenzen ebenso differenziert: Die Zahl von jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren nahm um 14 oder 1,2 Prozent auf 1.188 zu, die der Älteren über 50 Jahren dagegen um 43 oder 1,1 Prozent auf 4.011 ab. Die Arbeitslosigkeit der Ausländer erhöhte sich um 42 oder 0,9 Prozent auf 4.719. Erneut ging die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung leicht um vier oder 0,4 Prozent auf 916 zurück. Die vielbeachtete Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg um 70 oder 1,4 Prozent auf 5.073. Damit waren es aktuell 593 oder 13,2 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Gemeldete Kräftenachfrage belebt sich

Nach dem Ende der Ferienzeit nahm der Kräftebedarf der heimischen Unternehmen wieder zu. Im EN-Kreis wurden im August genau 300 Stellen gemeldet, 111 oder 58,7 Prozent mehr als noch im Juli, zugleich eine oder 0,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die größte Kräftenachfrage hatten Personaldienstleister (75 Stellen), freiberufliche Arbeitgeber (Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 57 Stellen für Assistenzkräfte), das verarbeitende Gewerbe (46) und die öffentliche Verwaltung (32). Das Gesundheits- und Sozialwesen meldete 30 Stellen, das Baugewerbe 18, der Handel 17, das Gastgewerbe sechs. Die Logistik gab im August nur drei neue Stellenangebote bekannt. Die Zahl der insgesamt bei der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldeten Stellen stieg leicht gegenüber Juli um 26 oder 1,4 Prozent auf 1.932, sank hingegen in Relation zum Vorjahr deutlich um 407 oder 17,4 Prozent.

Kurzarbeit und tatsächliche Inanspruchnahme
Im August zeigten im Ennepe-Ruhr-Kreis nur zehn Unternehmen Arbeitsausfälle für 165 Personen an. Seit dem Beginn der Pandemie gab es damit im Kreis über 4.700 Anzeigen aus nahezu allen Branchen für rund 60.000 potentiell betroffene Arbeitnehmer. Im gesamten Bezirk, also inklusive der Stadt Hagen, waren es 7.700 Anzeigen für nahezu 100.000 Personen. Für März liegen inzwischen Daten zur effektiven Inanspruch-nahme für den Kreis vor. Danach wurde nur Kurzarbeitergeld an 72 Betriebe für rund 1.500 Arbeitnehmer tatsächlich ausgezahlt, weitaus weniger als in der Pandemie.

Lokale Besonderheiten
Die Arbeitslosigkeit entwickelte sich im Kreis lokal durchaus unterschiedlich. In den folgenden Städten gab es steigende Zahlen: Breckerfeld (+ 7 auf 238 Arbeitslose), Sprockhövel (+ 15 auf 546) und Gevelsberg (+ 46 auf 1.081). Hier gingen die Erwerbslosenzahlen dagegen zurück: Ennepetal (- 3 auf 1.126), Witten (- 10 auf 4.558), Schwelm (- 12 auf 1.405), Wetter (- 13 auf 826), Hattingen (- 19 auf 1.830) und Herdecke (- 25 auf 665).

Die Arbeitslosigkeit in den EN-Städten ist aktuell durchschnittlich um 8,3 Prozent höher als vor genau einem Jahr.

Gesamteinschätzung
„Trotz insgesamt leicht rückläufiger Arbeitslosigkeit melden sich weiterhin auch junge Ausbildungsabsolventen. Sie haben gute Chancen, denn der Markt ist nach wie vor stabil und aufnahmefähig für Fachkräfte. Nach der Ferienzeit stehen die Zeichen nun auf Belebung. Auch die Kurzarbeit ist weiterhin sehr gering. Für den September ist meine Einschätzung also optimistisch. So sollten auch Jugendliche gestimmt sein, die noch für dieses Jahr eine Ausbildung suchen“, so Heck weiter. Und sie verbindet damit einen Appell: „Ich bitte alle ausbildungsinteressierten Jugendlichen, sich ihre tollen Möglichkei-ten klarzumachen: 800 Ausbildungsstellen sind noch unbesetzt - für sofort, für die unter-schiedlichsten Berufe – und alles im Ennepe-Ruhr-Kreis! Wir bieten auch Spätentschlos-senen Hilfe unter 02302 / 929 450.“ 

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