Die Arbeitsmarktentwicklung im Januar 2023 in der Stadt Hagen
„Auch mit dem aktuellen saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Hagen ist die Entwicklung
etwas besser als der Landestrend und gerade für den üblicherweise stark belasteten
Januar relativ günstig. Der heimische Arbeitsmarkt ist trotz aller Krisen und ungünstigen
Rahmenbedingungen – von Ukraine-Krieg über Energiepreisexplosion bis zu Rekordinflation
– stabil“, so Agenturchefin Katja Heck. „Für den Februar rechne ich nochmal mit
einem kleinen Anstieg, bevor die Zahl der arbeitslosen Menschen ab März wieder zurückgehen
dürfte. Doch saisonale Schwankungen sind gar nicht so relevant. Entscheidend
sind die Zukunftskonzepte für die Qualifizierung. Zwei Drittel der Arbeitslosen sind
An- oder Ungelernte. Damit kommt dem Thema Qualifizierung sowohl für Arbeitsuchende
als auch für Beschäftigte entscheidende Bedeutung zu.“
Die beiden Rechtskreise entwickelten sich parallel. 2.471 Arbeitslose waren Kunden der
Arbeitsagentur (191 oder 8,4 Prozent mehr als im Vormonat), 9.148 wurden durch das
Jobcenter Hagen betreut (246 oder 2,8 Prozent mehr). In allen Zielgruppen stiegen die
Erwerbslosenzahlen: Bei den jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren gab es einen Anstieg
um 26 oder 3,0 Prozent auf 895. Bei den Älteren über 50 Jahren war es ein Plus
von 106 oder 2,9 Prozent auf 3.795. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Ausländer stieg
um 223 oder 4,2 Prozent auf 5.550. Bei den arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung
waren es nur 18 oder 2,0 Prozent mehr auf 928. Gleichzeitig waren zusätzlich 51
oder 0,9 Prozent und damit 5.550 Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, damit
aber auch 375 oder 6,3 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Kräftenachfrage zum Jahresbeginn sehr schwach
Der Bedarf an neuem Personal war bei den heimischen Unternehmen auch nach dem Jahreswechsel gering. Sie sind weiterhin vielmehr bemüht, ihre Kräfte zu halten. In Hagen wurden 193 Stellen gemeldet, 38 oder 16,5 Prozent weniger als im Dezember, zugleich aber auch 59 oder 23,4 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Die aktuell höchste Kräftenachfrage hatten freiberufliche Arbeitgeber (Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 44 Stellen für Assistenzkräfte), gefolgt von den Personaldienstleistern (43), dem Gesundheits- und Sozialwesen (30) und dem Handel (25 Stellen). Die öffentli-che Verwaltung meldete 19 Stellenangebote, die Logistik nur sechs und das gesamte verarbeitende Gewerbe nur fünf.
Die Zahl der insgesamt bei der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldeten Stellen verän-derte sich mit plus sechs oder 0,3 Prozent auf 1.735 gegenüber Dezember kaum, deutlicher hingegen in Relation zum Vorjahresmonat mit minus 230 oder 11,7 Prozent.