Die Arbeitsmarktentwicklung im Mai 2024 in der Stadt Hagen

Arbeitslosigkeit weiter leicht rückläufig Belebung zu schwach für die Jahreszeit

04.06.2024 | Presseinfo Nr. 30

Auf dem Hagener Arbeitsmarkt setzte sich die leichte Belebung fort. Die Zahl der Arbeitslosen sank weiter um 36 oder 0,3 Prozent auf jetzt 12.271. Die Arbeitslosenquote verringerte sich dadurch nochmals um 0,1 Punkte auf 11,9 Prozent. Vor einem Jahr waren es 705 Arbeitslose weniger, die Quote 11,3 Prozent. 

„Die fortgesetzte leichte Belebung auf dem Hagener Arbeitsmarkt lässt keine Freude aufkommen, denn sie ist für die Jahreszeit einfach zu schwach“, so Katja Heck, Chefin der Agentur für Arbeit Hagen. „Die Zurückhaltung der Unternehmen bei den Stellenmeldungen ist noch größer geworden. Nur die Kurzarbeit bleibt erfreulicherweise gering“. Besonderes Augenmerk legt sie derzeit auf die Situation am Ausbildungsmarkt: “Fast 1.400 suchende Jugendliche und nahezu ebenso viele Ausbildungsstellen seit Oktober zeigen ein scheinbar ausgeglichenes Bild. Doch wir wissen, dass dies sehr oft strukturell nicht zueinander passt. Und es bewegt sich noch sehr viel. Der Ausbildungsmarkt biegt gerade erst auf die Zielgerade ein. 736 Ausbildungsstellen sind unbesetzt, gleichzeitig 648 Bewerberinnen und Bewerber noch auf der Suche, und es werden durch ´Spätentschlossene´ sicher noch mehr.“ 

Die Rechtskreise entwickelten sich im Berichtsmonat parallel. 3.037 Arbeitslose waren Kunden der Arbeitsagentur (13 oder 0,4 Prozent weniger als im Vormonat), 9.234 wurden durch das Jobcenter Hagen betreut (23 oder 0,2 Prozent weniger). Die Tendenzen für die Zielgruppen waren dagegen uneinheitlich. Bei den jüngere Arbeitslosen unter 25 Jahren (+10 auf 979), bei den Langzeitarbeitslosen (+10 auf 5.263) und den Schwerbehinderten (+26 auf 865) gab es leichte Anstiege. Bei den Älteren über 50 Jahren war es hingegen ein kleiner Rückgang um acht oder 0,2 Prozent auf 4.099. Die Erwerbslosenzahl der Ausländer sank um 39 oder 0,7 Prozent auf 5.892. Die wichtige Zahl der Langzeitarbeitslosen ist um 77 oder 1,4 Prozent kleiner als im Vorjahr, womit sich der günstige Abstand allerdings verkleinert hat.

Gemeldete Kräftenachfrage aktuell schwach 
Die zuletzt schon für die Jahreszeit niedrige Arbeitskräftenachfrage hat im Mai nochmal nachgelassen. Hagener Unternehmen meldeten nur 219 offene Stellen, 27 (11,0 Prozent) weniger als im April, gleichzeitig 32 oder 12,7 Prozent weniger als im Vorjahr. 
Die höchste Kräftenachfrage hatten dabei noch freiberufliche Arbeitgeber (Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 46 Stellen für Assistenzkräfte), gefolgt von der öffentlichen Verwaltung (40), dem verarbeitenden Gewerbe (38), Personaldienstleistern (36) und dem Handel (24). Das Gastgewerbe meldete zehn Vakanzen, das Gesundheits- und Sozialwesen nur acht und die Logistik sechs. 
Die Zahl der insgesamt bei der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldeten Stellen sank nur um drei oder 0,2 Prozent auf 1.686, in Relation zum Vorjahresmonat aber um 189 oder 10,1 Prozent. Aktuell sind 58,7 Prozent aller Arbeitsstellen für Fachkräfte auf dem Niveau der dualen Ausbildung gemeldet, für Helfer hingegen nur 21,6 Prozent. 

Kurzarbeit und tatsächliche Inanspruchnahme 
Im Mai gab es in Hagen nur vier neue Anzeigen von Kurzarbeit für 78 potentiell betroffene Arbeitnehmer. Während der Pandemie waren es in der Volmestadt rund 3.000 Anzeigen aus nahezu allen Branchen für rund 50.000 potentielle Kurzarbeiter. Im gesamten Bezirk, also inklusive Ennepe-Ruhr-Kreis, waren es 7.700 Anzeigen für rund 100.000 Personen. Für Dezember liegen inzwischen Informationen zur effektiven Inanspruchnahme für die Stadt Hagen vor. Danach wurde Kurzarbeitergeld nur an 30 Betriebe für 713 Arbeitnehmer tatsächlich ausgezahlt, weitaus weniger als in der Pandemie. 

Gesamteinschätzung 
„Die wenig dynamische Entwicklung auf dem Hagener Arbeitsmarkt, schwächer als im langjährigen Durchschnitt, hält an. Eine übliche Frühjahrsbelebung ist weitgehend ausgeblieben. Aktuell ist auch der ungünstige Vorjahresvergleich wieder gestiegen. Wir sind damit aber nicht allein, sondern liegen im landesweiten Trend“, so Katja Heck weiter. „Der Ausbildungsmarkt weist in diesem Jahr erstmals eine Besonderheit auf. Die weiterführenden Schulen teilen der Arbeitsagentur die Jugendlichen mit, die noch keine Ausbildung gefunden haben und die bei der Berufsberatung noch nicht bekannt sind. Wir nehmen dann Kontakt zu ihnen auf. Noch besser wäre es, wenn sie sich vorab selber schnellstmöglich bei uns melden würden. Hier geht noch was! Unsere Beratungsprofis haben jede Menge Angebote. Im Juni veranstalten wir drei „Ausbildungscamps“ und bieten konzentrierte Hilfe im Einzelfall – vom Feinschliff der Bewerbungsunterlagen bis zur konkreten Kontaktaufnahme mit Ausbildungsbetrieben. Noch sind Plätze frei!“